Mittwoch, 13. März 2019

Die Piraten kommen

Am ersten Märzwochenende haben wir an einem Piraterie - Workshop bei der Bundespolizei in Neustadt teilgenommen. Dieser Workshop ist bei Blauwasserseglern sehr beliebt, ausgebucht trotz Zusatzwochenende . 
Die Bundespolizei recherchiert weltweit nach Überfällen auf Segelyachten um Seglern für ihre Reise gut vorzubereiten. Gebiete mit vielen Überfällen wurden aufgezeigt, damit wir diese meiden können. Unterschieden wurde immer, ob es sich um bewaffnete Überfälle handelte oder nicht. Auf den Inseln, die wir besuchen möchten sind einige weinige Überfälle gemeldet worden aber nie mit Waffengewalt. Entführungen fanden auf der Route auch nicht statt. Ich glaube, dass es in Recklinghausen mehr Wohnungseinbrüche im Jahr gab als dort Überfälle auf Yachten. 
In diesen Ländern treffen"reiche Yachtbesitzer" auf eine oft arme Bevölkerung. Das es hier zu Überfällen kommen kann ist klar. Wie verhält man sich, damit man nicht überfallen wird. Hierzu wurden einige Szenarien durchgesprochen. Sich zu bewaffnen ist sicher die dümmste Möglichkeit. Es wurde besprochen und von der Polizei ganz klar eine Absage erteilt. Als eine Frau neben mir fragte, wie lang denn eine Machete sein darf.....  konnte ich nur mit dem Kopf schütteln.
Eine beliebte Beute ist das Schlauchboot mit Außenborder. Beides sollte abgeschlossen sein oder an Bord gelagert werden. Gerne wird heute auch der Laptop gestohlen. Jede Yacht hat einen PC auf dem Navitisch stehen. Beute in 2 Minuten. Besprochen wurde allerdings auch, dass es sicher auch darauf ankommt, wie man sich in einem fremden Land verhält. Freundlicher aufgeschlossener Umgang helfen da sicher. Die Dienstleistungsangebote ruhig mal annehmen und sich eher Freunde machen als Feinde. Dies ist ja auch ein Grund weshalb wir diese Länder besuchen möchten. Es gibt wohl immer wieder Blauwassersegler die sich mit ihrem arroganten, überheblichen Auftreten wenige Freunde dort machen. 

Mal sehen, wie wir unsere Yacht noch mit Sicherheitseinrichtungen ausstatten. Bewegungsmelder mit einem akustischen Alarm und Beleuchtung, die sich bei ungebetenen Besuch einschalten, könnte ich mir vorstellen. Einen elektrischen Weidezaun, den man mit der Reeling verbindet, sicher nicht. 

Viele fühlen sich in Gesellschaft vieler weiterer Yachten besonders sicher. Man sollte nie allein in einer schnuckeligen Bucht liegen. Genau das hat aber auch einen besonderen Reiz. Mal sehen wie wir damit umgehen werden. 

Sehr berührt hat mich der Umgang mit Flüchtlingsbooten. Leider kann man mit einer Segelyacht wenig helfen. Aufnahmen haben gezeigt, was passiert wenn man zu nah an ein völlig überladendes Flüchtlingsboot heran fährt. Viele versuchen auf die Seite des Bootes zu kommen, an der das rettende Boot  heran fährt. Dadurch kippte das mit über 200 Personen besetzte Boot und kenterte. Viele dieser Menschen können nicht schwimmen....
Auf unserem Weg werden wir keine Flüchtlingsboote treffen.

Eine schöne Idee war das gemütliche Zusammensein nach dem ersten Seminartag. Hier gab es Gelegenheit sich auszutauschen, nicht nur über den Inhalt des Seminars, sondern auch über Reisepläne und Vorbereitungen. Die Vorfreude auf bevorstehende Abenteuer war bei allen deutlich zu spüren.





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