Montag, 27. April 2020

Wir brechen auf!

Nach langem hin und her halten wir die momentane Wettersituation für genau richtig, um die Karibik zu verlassen und den weiten Weg zu den Azoren anzutreten. Leider haben wir die Inseln St. Kitts, St. Martin und die Britisch Virgen Islands nicht mehr gesehen. Stattdessen haben wir die Zeit hier in der Quarantäne auf dem Schiff verbracht. Sechs Wochen liegen wir nun im Hafen. So langsam entwickelt sich eine Aufbruchstimmung Die Segler um uns herum erledigen ihre letzten Vorbereitungen und sehnen den Abfahrttermin herbei. Alle mussten ihre Pläne, die hier recht vielfältig sind,nochmal neu sortieren und sind froh wenn es bald irgendwie weitergeht.  
Wir segeln mit unserem Nachbarn am Dienstag, nach dem Ausklarieren los. Wenn wir die kurze und steile See gut aushalten, können wir am Wind sogar gleich nach NE segeln. Es gibt in den nächsten Tagen die Möglichkeit durch die Kalmenzone zu segeln. Ob das klappt, sehen wir erst auf See.
Wir haben uns gut vorbereitet. Das Schiff hängt tief im Wasser. Dies bedeutet, dass wir gut gebunkert haben. Wasser und Lebensmittel füllen alle Schapps und Kisten. Doppelt so viel Diesel wäre, wegen der großen Flautenzone, wünschenswert.  
Zwischenzeitlich werden wir vom Atlantik berichten, wie es uns geht und wie alles klappt. 
Natürlich sind wir vor dieser Reise ziemlich angespannt. Die Entfernung ist schon riesig. Zunächst schauen wir nur auf unser nächstes Ziel, die Azoren. Mit dem Nordbogen, den wir wohl zum Teil fahren müssen, sind es 2300 Seemeilen. Wir rechnen mit 18 bis 22 Tagen.

Es besteht eventuell auch die Möglichkeit, über der TO-Seite unsere Position auf einer Karte zu sehen. Das wird gerade eingerichtet. Versucht es einfach mal. Bei Schiff: Fata Morgana und bei Eigner: Thomas Fecke eintragen.
https://www.trans-ocean.org/positionen


Aufgrund von Wetterdaten geplante Wegepunkte zu den Azoren
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen zu Hause!

Mittwoch, 8. April 2020

Ausgangssperre auf Antigua

Wir werden in den letzten Tagen oft gefragt wie es uns hier ergeht. Zeit, dass wir uns an dieser Stelle auch mal wieder melden. Heute ist der sechste Tag der Ausgangssperre auf Antigua. In dieser Zeit haben sich die nachgewiesenen Infizierten von 3 auf 15 erhöht. Viele Bürger sind in einer Quarantäne zu Hause. Erst ab heute können auch hier auf Antigua Covid-19-Tests durchgeführt werden. Damit wird in den nächsten Tagen sicher klar, dass sich das Virus auch auf unserer schönen Insel schon breit gemacht hat.
Ausgangssperre bedeutet für uns, dass wir außer um mal zum Lebensmittelladen zu gehen, das Boot nicht verlassen dürfen. Im Cockpit haben wir unter unseren Sonnensegeln immer so um die 34° C. Nun hängt es von der Luftfeuchtigkeit ab wie schnell der Schweiß fließt. So siechen wir vor uns hin und können den Abfahrtstag kaum noch erwarten. Mal auf einem Ankerplatz zu gehen, um dem Lagerkoller zu entfliehen, ist so einfach leider auch nicht. Es ist verpflichtend die Küstenwache zuvor zu informieren. Sonst dürfen die Yachten nicht bewegt werden. Wir genießen hier allerdings auch den sehr guten Internetzugang und den Wasserschlauch. Somit müssen wir nicht mit dem Wasser sparen und können zwischendurch mal duschen gehen. Viel vorbereiten können wir nicht mehr. Die Staukisten haben wir noch mal etwas mehr mit Proviant vollgestopft.
Ein kleines Problem haben wir noch mit der Selbstquarantäne. Da wir natürlich nicht auf dem Atlantik krank werden dürfen, haben wir uns vorgenommen, min. 10 Tage vor der Abfahrt das Boot nicht mehr zu verlassen. Dann können wir natürlich auch keine frischen Lebensmittel einkaufen. Vielleicht besteht aber die Möglichkeit uns was anliefern zu lassen.
Dies alles bedeutet, dass wir noch einige Wochen auf dem Boot verbringen werden.
Um ein bisschen in Bewegung zu bleiben bietet sich eine täglich Yoga-Einheit an. Dies geht entweder auf dem Steg ober im Schiff vor dem Niedergang. Die Matte passt gerade so hin und es macht Spaß. Ansonsten vertreiben wir uns die Zeit damit, alle für uns wichtigen Informationen über das Internet herzubekommen, zu lesen und natürlich mit unseren Familien und Freunden in Kontakt zu treten. Abends verwöhnen wir uns dann mit einem leckeren Essen, sehen uns das Heute Journal an und runden das Ganze mit einem Film ab.

Unser Quarantäne - Boot. Möglichst großer Sonnenschutz. Es ist heißßßß
Gute Nachrichten bekommen wir von dem Hafen Horta auf den Azoren. Diesen wichtigen Zwischenstopp, können wir auf jeden Fall dort machen, um Wasser und Diesel aufzufüllen. Für frische Lebensmittel soll es einen Lieferservice geben, denn an Land dürfen wir dort nicht. Schön wäre es, wenn wir uns dann noch zwei bis drei Tage im Hafen ausruhen könnten bevor es weitergeht. Mal sehen.
Klar ist auch, dass wir nicht vor der ersten Maiwoche abfahren dürfen. Das Wetter beruhigt sich auf dem Atlantik immer mehr. Das Azorenhoch muss sich allerdings noch ausgeprägter bilden. Zudem ist eine Fahrt nach England und dann nach Deutschland im Sommer am Sichersten. Also, Geduld!!!
Wenn ihr uns mal sprechen wollt, könnt ihr uns auch über Skype (thomas.fecke Waltrop) erreichen.


Fit machen für den Atlantik

heute journal und ein Weinchen am Abend