Dienstag, 30. Juni 2020

Cuxhaven, Brunsbüttel und über den NOK nach Rendsburg


Über ein Jahr ist es her, dass ich mit Thomas und seiner Fata Morgana den Beginn seiner langen Reise begleiten konnte. Damals war es nur die Fahrt vom Kanalkreuz Castrop-Datteln-Waltrop  und über den Wesel-Datteln-Kanal mit ein paar Schleusen bis Wesel.
Mit Interesse und Spannung hatte ich den Verlauf seiner Reise verfolgt. Der geplante Urlaub im August mit der Fahrt von Lissabon nach Faro war dann geplatzt, dank der Coronakriese. Mein Arbeitgeber genehmigte mir dann das Verlegen in den Juni und nun sollte es von Vlissingen bis Lübeck gehen.
Der Weg über den Wesel-Datteln-Kanal war im Vergleich nicht so anspruchsvoll wie der Weg von Cuxhaven, über die Elbe, in die NOK-Schleuse Brunsbüttel. Die Reiseplanung hier, und auch in der Woche davor, war immer abhängig von der aktuellen Tide. So konnte wir, mit dem zulaufenden Wasser aus der Nordsee, Motorkraft und Segeltuchfläche, elbeaufwärts Brunsbüttel ansteuern. Vorbei an der Berufsschifffahrt und begleitet von einigen Seglern kamen wir dann zu der großen Schleuse in Brunsbüttel. Große Frage zuerst: wo geht´s denn hier rein? Natürlich nicht da wo die großen Pötte reinfahren. Der Hinweis vom Schleusenwärter kam per Funk und rein ging es mit acht anderen Sportbooten in die alte Schleuse.
In der alten Schleuse Brunsbüttel

Direkt hinter der Schleuse lag dann auch schon unser Übernachtungsplatz in einem kleinen Yachthafen direkt am Schleusentor. Hier wurde uns später klar wie klein wir doch sind.
Zum Greifen nahe, ca. acht Meter, kamen hier die großen Containerschiffe an uns vorbei. Es war ein nicht ganz so stiller Liegeplatz aber doch sehr interessant. Zum Teil über 15000 Tonnen die durch unsere Kojen brummelten. Na dann mal gute Nacht.
Brunsbüttel liegt hier direkt an der Schleuse und wenn man entlang der Hauptgeschäftsstraße läuft hatte es den Eindruck, dass in einiger Entfernung ein Containerturm die Straße überquert. Auch hier im Ort das durchdringende Brummeln der Dieselmotoren.
Uns war nun Bewusst, dass wir den Tidenkalender an die Seite legen konnten. So konnten wir uns ganz entspannt für eine Abfahrtzeit am nächsten Morgen entscheiden.
Ziel Rendsburg. Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ca. 100 Kilometer lang, 10 Brücken, 14 Fähren, ca. 30.000 Schiffsbewegungen pro Jahr und zusätzlich rund 14.000 Sportboote. Eins davon sind wir nun. Mit dem Wind im Rücken und dem Motor, ging es dann los. Das Focksegel und der Machinenkegel wurden ausgepackt aber dann auch wieder eingepackt. Die Windrichtung im Kanal änderte sich ständig, sodass die Genua sich nicht entscheiden konnte Backbord oder Steuerbord zu liegen.
Am Nachmittag dann der Abzweig Obereider in Richtung Rendsburg. Das Anlegemanöver im Yachthafen Rendsburg unter Windböen von Steuerbord. Anspannung bei mir und auch bei Thomas. Windböe weg und rein in die Parkbucht. Hier wurde mir mal wieder bewusst, was beim Anlegen unter solchen Bedienungen passieren kann, wenn nur ein Handgriff daneben geht.
Brücke bei Rendsburg über den Nord-Ostsee-Kanal
Drinnen, fest und nicht geschreddert. Fata Morgana, Thomas und ich entspannt und froher Dinge.
Rendsburg. Der Yachthafen 10 Gehminuten entfernt vom Zentrum der Altstadt. Die Marina 1a.
Hier kann man den Tag ausklingen lassen bei einem Gläschen Wein. Morgen kommt Horst und bringt uns schlechtes Wetter mit. Regen und Wind. Auch der Bahnhof ist nur ein paar Gehminuten entfernt und somit sollte das auch kein Problem sein.
Der Micha
Containerschiff aus Antigua neben unserem Kopfkissen


Sonntag, 28. Juni 2020

Über Norderney nach Cuxhaven

Der Törn von Borkum nach Norderney war recht einfach. Eine Strecke von 45 Seemeilen kann man sehr schnell fahren, wenn das Wasser in die gleiche Richtung strömt. Wir machten um 5 Uhr die Leinen los. Gleich nach der Hafeneinfahrt erfasste uns das ablaufende Wasser und wir fuhren mit 8,5 kn zur Ems. Im Osten hob sich die Sonne über den Horizont. An beiden Seiten der Bordwand gurgelte und strömte das Wasser. Eine wirklich tolle Stimmung. Es lohnt die Abfahrt in den frühen Morgenstunden.
Einfahrtsbalje Borkum
Unterwegs begrüßte uns die Küstenwache, die gerade von Norderney ausgelaufen war. Dadurch war für uns das verlegte Fahrwasser Richtung Hafen auf dem Plotter erkennbar. Mit dem Strom ging es zum Hafen Norderney. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Im Hafen musste sogar das Sonnensegel wieder aufgespannt werden.

Norderney auf Norderney
Norderney besichtigen wir drei Tage mit dem Rad. Die Restaurants waren geöffnet und wir konnten uns frei bewegen. Nur die Duschen waren auf 4 Std. limitiert, so dass alle in der Marina zwischen 8-12.00 Uhr sich am Badepoint tummelten. Wie dadurch die Infektionsmöglichkeit verringert wird, ist mir nicht klar. Die Insel war mäßig besucht - wird es mal richtig voll, ist es sicher nicht mehr so schön.
Weiße Düne

Gestern ging es wieder früh los. Um 6 Uhr fuhren wir aus dem Hafen Richtung Cuxhaven - DASS große Ziel seid Antigua! Immer wieder sagten wir uns, wenn wir erst einmal in Cuxhaven sind, dann haben wir es geschafft. Dieses Ziel haben wir jetzt seit zwei Monaten vor Augen. Ich war sehr gespannt wie es wird, wenn wir endlich in die Elbe einlaufen. Die Gezeitenberechnung habe ich sicher drei Mal gemacht. Gegen den Strom ist es nur mit ordentlicher Maschinenkraft möglich nach Cuxhaven zu kommen. Wir querten die Fahrwasser von Jade und Weser. Mein erster Törn in der Deutschen Bucht. Kurz vor der Elbe drehte der Strom und wir fuhren wieder mit 8,5 kn die Elbe hinauf. Die Sicht war sehr schlecht. Es zog ein Gewitter auf, die Luft war sehr feucht. Somit konnten wir gar nicht erahnen, dass wir uns in einem Fluss befanden.
Nach fast zwei Stunden Flussfahrt ging es in die Einfahrt der Marina Cuxhaven. In der Einfahrt musste ich noch auf die 4 kn Querstrom achten. Wieder mal einen Meilenstein erreicht. Wir in Cuxhaven - tolles Gefühl!
Kaum angelegt begrüßte uns die Crew der Titti 4, die den gleichen Weg von der Karibik aus gesegelt sind. Am Abend wurden wir vom 2. Vorsitzenden des Trans-Ocean-Vereins begrüßt.

Heute verlässt uns leider Alex. Gegen Abend versuchen wir noch in den Nord-Ostsee-Kanal zu kommen.

Norderney vom Leuchturm aus.

Weiße Düne

Angekommen: Marina Cuxhaven

Dienstag, 23. Juni 2020

Entlang der holländischen Küste nach Deutschland

Nach neun Tagen in Cadzand habe ich mich und auch das Boot er(über)holt. Meine Familie war vier Tage zu Besuch. Sehr schön alle mal wieder zu sehen. Nachdem Ute gegangen war, entstand plötzlich ein riesen Loch. 360 Tage verbrachten wir jeden Tag 24 Stunden miteinander. Meine Familie schaffte einen Ausgleich, den wir alle sehr genossen.
Seeschleuse Vlissingen
Das Boot habe ich komplett entpökelt und ordentlich sauber gemacht. Die letzte Reise hinterließ doch einige Spuren. Am Freitag verholte ich nach Vlissingen, um dort meine neue Crew in Empfang zu nehmen. Micha begleitet mich nun zwei Woche, Alex eine Woche.
Am Sonntag um 5 Uhr schellte der Wecker. Um noch mit dem Strom aus der Westerschelde zu fahren, war ein frühes Ablegen nötig. Der Schleusenwärter an der Seeschleuse öffnete sogleich die Tore. Nach 15 Minuten waren wir auf See. Das Wasser rauscht gleich mit 3,5 Knoten an der Ausfahrt vorbei. Durchs Oostgat ging es zügig in Richtung offene See. Untiefentonnen markierten unseren Weg entlang der holländischen Küste. Die erste größere Hürde: Zufahrt Europoort - größter Tiefseehafen Europas in Rotterdam. Aus drei Verkehrstrennungsgebieten laufen hier die Frachter ein und aus. Wir mitten drin! Eine definierte Passage markiert einen Weg zur Querung der Hauptverkehrszone durch Kleinfahrzeuge. Unser Motto: Einfach Kurs und Geschwindigkeit halten. Genau auf Höhe der Einfahrt kam uns dann doch ein griechischer Tanker sehr nahe und ließ Herzen höher schlagen. Dort und auf dem Weg bis einige Meilen nach Ijmuiden lagen sehr viele Frachter vor Anker. Kreuzfahrtschiffe warten hier auf das baldige Ende des Shutdown. In der Einfahrt nach Amsterdam, fuhr kein Frachter ein noch aus - sonst auch eine Hauptverkehrszone. Nachdem wir nördlich von Ijmuiden einen Windpark umfahren mussten, hatten wir endlich freien Seeraum vorm Bug – perfekt zum Sonnenuntergang. Zugleich ordentlich Wind und Welle ließ uns noch eine Schicht Kleidung auflegen. Die Nacht teilten wir uns sehr gut auf.
Auf der Höhe von Den Helder nahm der Schiffsverkehr wieder ordentlich zu. Micha hatte dort einiges zu beobachten. Fischer fuhren sehr nah heran und auch ein Tauchboot kurvte auf unserer Kiellinie. Dank der kürzesten Nacht des Jahres wurde es schnell wieder hell und es erwartete uns ein schöner sonniger Tag. Als uns die Strömung wieder entgegen lief, wurde klar, dass es heute zu knapp wird Norderney zu erreichen. Also gegen den Strom in die Ems und ab nach Borkum. Die letzten zwei Stunden waren ein Geduldsspiel. Mit 3,8 kn am Hauptstrand von Borkum vorbei und nur noch schnell ankommen war das Ziel. Im Hafen lagen bereits Päckchen mit je vier Yachten an der Gastlieger-Brücke. Eine Yacht lag allein, da die Crew um 3 Uhr in der Nacht weiter wollte. Die Zeit schreckt sicher ab uns aber nicht!
Der Hafen Borkum wird für die Versorgungsschiffe der Windparks genutzt und ist oft laut und wenig attraktiv. Dafür hat unsere Insel-Radtour bei bestem Wetter viel Spaß gemacht.

Und morgen heißt es Borkum ade – Norderney juchee.





Hafen Borkum

Das Borkumer Inselbähnchen

Seehunde vor Borkum

Mittwoch, 10. Juni 2020

Cadzand - Abschluss unserer gemeinsamen Reise

Wir haben in Cadzand festgemacht. Hier sind wir vor genau einem Jahr gemeinsam gestartet. Nun liegen 9740 Seemeilen und viele viele Erlebnisse im Kielwasser. Gemeinsam haben wir die schönen Dinge genossen, Spannendes gemeinsam erlebt und Anstrengendes durchgestanden. Geplant war, dass Ute schon Ende Mai nach Hause fliegt. Die Pestilenz hat dieses spannende Jahr zu einem ordentlichen Abschluss verholfen. Ich bin so froh, dass ich nicht die letzten 4000 Seemeilen alleine segeln musste!!

Wir sind glücklich, froh und auch ganz stolz.

Zurück in Cadzand. Kopf und Herz voller Erlebnisse.
Leider habe ich noch einen ganz ordentlichen Weg bis nach Lübeck vor mir. Freunde unterstützen mich, auch diese Strecke noch sicher zu segeln.
Mal sehen wie es weiter geht. Jetzt freuen ich mich auf ein paar entspannte Tage. Thomas

Es wird Zeit Abschied zu nehmen!
Nach fast genau einem Jahr gehe ich nun in Cadzand von Bord. Eine spannende, abenteuerliche und sehr schöne Zeit geht damit zu Ende. Es war eine tolle Erfahrung, mal aus der Hektik des Alltags auszusteigen, hinein in die „No-Stress-Lebensweise“ die uns spätestens auf den kapverdischen Inseln einholte.
Wir haben viele Orte und Inseln gemeinsam entdeckt, erkundet, kennen und lieben gelernt. Waren wochenlang auf dem Atlantik und haben uns trotz der unendlichen Weite auf der Fata Morgana wie in einem trauten Heim gefühlt. Das Zuhause immer dabei und doch in der Fremde…. eine schöne Kombination.
Viele Menschen sind uns auf dieser Reise begegnet, manche für ein paar Tage andere immer mal wieder auf der einen oder anderen Insel. Eine schöne Gemeinschaft herrscht unter den Fahrtenseglern. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht, Hilfen angeboten und gemeinsame Abende verbracht. Unglaublich wie viele sich auf so eine Reise begeben….einige sogar mit offenem Ende.
Bei all dem Besonderen, dass ich in diesem Jahr erlebt habe, hat mich das Heimweh jedoch immer wieder eingeholt. Deshalb freue ich mich jetzt auch auf meine Familie und meine Freunde. Ich nehme die beeindruckenden Erlebnisse und Erfahrungen gedanklich mit in meinen Alltag. Die Bilder der vielen unvergesslichen Momente werden mich stets begleiten.
Ute

Unser ganz besonderer Dank geht an EUCH!!!
Dass ihr uns stets mit eurem großen Interesse an unseren Erlebnissen begleitet habt, hat uns sehr berührt. Für uns ist klar, dass uns alles nur deshalb so gut gelingen konnte, weil so viele Schutzengel immer mit ihren Gedanken bei uns waren.
Vielen Dank für eure Treue und die vielen lieben Worte in euren Nachrichten und Kommentaren.



Schöne Momente mit lieben Menschen zu teilen,
machen sie noch bezaubernder!


Sonnenuntergang auf dem Englischen Kanal


Montag, 8. Juni 2020

Von Brest nach Roscoff und weiter nach Cherbourg

Da der Zeitplan etwas drängt, konnten wir uns nicht all zu lange ausruhen. So ist es mal wieder wichtig, Wind und Gezeiten so zu kombinieren, dass wir, wenn möglich weiter kommen. Die Seefahrt wird hier sehr von den Gezeiten geprägt. Ständig laufen Unmengen Wasser hin und her, legen Häfen trocken und bilden auf See große Wirbel. Um die 70 Seemeilen nach Roscoff zu segeln mussten wir schon mit dem Rechenschieber arbeiten um nicht kurz vor dem Ziel in einen starken Gegenstrom zu kommen. Alle 6 Stunden dreht die Strömungsrichtung. So sind wir wieder im Dunkeln ausgelaufen, mit dem abfließenden Strom von Brest zum Kanal. Den Kanal bei Stillwasser und später die Nordküste mit Schiebestrom von Achtern. Dadurch, dass in Roscoff eine Stunde später Hochwasser ist und wir an der Nordküste selten unter 8,5 kn gesegelt sind, kamen wir bei leichten Gegenstrom nach 10 Stunden in der Marina Roscoff an.
Roscoff hat eine recht neue Marina, die tidenunabhängig angefahren werden kann. Die Stadt ist alt und sehr gut erhalten. Fast alle Häuser sind aus dem bretonischen Granit gebaut. Kopf einziehen beim Betreten der Häuser, früher müssen die Menschen doch kleiner gewesen sein.

Nach dem das Tief am Samstag dann durchgezogen ist machten wir uns auf den Weg nach Cherbourg. Am liebsten wären wir gleich nach Cadzand durchgefahren. Wind und Strom erzwangen aber eine kleine Verschnaufpause in der Marina Cherbourg. Der Törn begann mal wieder im Dunkeln. Um 3 Uhr aufstehen, dazu kam leichter Regen, eiskalter Wind, starke Strömung im Hafen und eine ordentliche Welle auf See. 120 Seemeilen mussten wir bis 1 Uhr nachts schaffen um nicht vor Cherbourg in den starken Gegenstrom zu kommen. Wie jetzt, zur Springzeit, strömt das Wasser mit über 6 kn an Cherbourg vorbei. In der Alderney-Race sind es sogar 8,8 kn. Gegen Mittag klarte es dann auf, die Welle beruhigte sich wieder und der Wind füllte die Genua. Irgendwann segelt man nicht mehr mit 8,5 kn, sondern nur noch mit 3,5 kn. Der Gegenstrom hat dann eingesetzt. 6 Stunden Geduld, danach geht es wieder schneller. 
Steganlagen sind nicht erforderlich. Man liegt im Schlick
Auf Höhe Alderney ging die Sonne unter. Danach kommt der Alderney-Race. Ein Whirlpool für Schiffe. Bei schlechtem Wetter möchte ich nicht hier sein. Das Wasser scheint mit Macht in alle Richtungen zu strömen. Große Wirbel enstehen. Wir mussten 40 Grad vorhalten um nicht nach England gespült zu werden. Nach einer Stunden hatten wir diesen Bereich überfahren und wir konzentrierten uns auf die vielen Leuchtfeuer vor der Küste von Cherbourg . Jedes Leuchtfeuer muss eindeutig erkannt werden. Nah vorm Hafen wird es schwieriger, weil die Beleuchtung der Stadt oft täuschen kann. Der Hafen ist sehr groß. Hier gibt es noch viele kleine Becken die alle befeuert sind. Um halb eins konnten wir sicher in der Marina anlegen. 
Schnell schlafen, morgen soll es in einem Rutsch weiter nach Cadzand gehen.

Roscoff

Ein -und Auslaufen muss geplant sein!

Traditionell bretonisch

Dienstag, 2. Juni 2020

Den Nordatlantik haben wir umrundet. Grüße aus Brest

Gestern um 3 Uhr machten wir in der Marina Brest fest. Nach neuneinhalb Tagen und 1270 Seemeilen sind wir von den Azoren zum europäischem Festland zurück gesegelt. Dabei haben wir unseren Hinweg-Kurs gekreuzt und damit die Nordatlantik-Runde vollendet. Wir sind überglücklich nach fast einem Jahr diese lange Strecke zurück geschafft zu haben.
Die Überfahrt war recht anspruchsvoll. Im Prinzip sind wir alle Kurse zum Wind gesegelt. Vor allem die letzten Tagen waren sehr anstrengend, da der Wind genau aus Brest kam. So mussten wir bei starkem Seegang versuchen Höhe gegen Osten zu ersegeln. Die See war teilweise hoch und steil. Am vorletzten Tag drehte der Wind dann endlich, und wir konnten anderthalb Tage auf halben Wind segeln, bis dann der Wind wieder auf dem Bug stand. Dann allerdings nicht mehr so stark. Somit konnten wir unter Maschine die letzten 200 Seemeilen fahren. Kurz vor Brest wurde es noch einmal spannend, weil nach der kleinen Flaute zum Sonnenuntergang der Wind auf 30 Knoten aufbrieste . Zudem lief die Strömung gegen den Wind und baute sehr steile Wellen auf. Diese Wellen schmeißen das Boot am Bug hoch und lassen es ins nächste Wellental krachen.
Nach fünf Stunden im Dunkeln haben wir die Marina erreicht. Wir waren  sehr müde aber glücklich!Wenn ich so auf unsere Kurslinie auf der Seekarte schaue, kann ich es noch gar nicht fassen.
Wir sind allerdings noch nicht am Ziel. Das liegt in der Ostsee. Wir versuchen bis zur nächsten Woche Cadzand in den Niederlanden zu erreichen. Dort hat vor ca. einem Jahr unser Törn begonnen.
Morgen geht es zunächst weiter nach Roscoff, an der Nordseite der Bretagne. 70 Seemeilen mit dem Strom, entlang  der bretonischen Küste.  Dort müssen wir erst einen Sturm abwettern, bevor es dann weitergeht. Vielleicht Zeit um die Reise noch ein wenig ausführlicher zu beschreiben und ein paar Bilder einzustellen.

Kurz vor Brest. Den Atlantik haben wir umrundet!

Unsere Route über den Nordatlantik
Sonnenuntergang vor Brest