Freitag, 25. Oktober 2019

Letzter Tag El Hierro

Heute gingen Dirk und ich noch einmal zum Tauchen. Den morgigen Tauchgang haben wir abgesagt, da es morgen früh schon zu den Kapverden weiter geht. Ein riesiges Tiefdruckgebiet beherrscht im Moment den Nordatlantik. Dieses Tief zieht uns hier den NE-Passat weg. Zudem schickt es uns wohl nächste Woche Donnerstag hohe Wellen zu den Kapverden. Zu diesem Zeitpunkt versuchen wir dann schon dort zu sein. Dazu müssen wir morgen früh schon los. Zunächst werden wir mit wenig, aber dann immer mehr Wind nach Süden gepustet. Dies wird dann unsere bisher längste Tour. 740 Seemeilen für die wir zwischen 5 und 7 Tage brauchen werden.
Heute waren wir noch einmal einkaufen. Überall sind nun Lebensmittel und Getränke verstaut. Ich denke, dass wir uns gute 6 Wochen auf See ernähren können. Wir sind sehr gespannt...

El Golfo (Frontera) von oben. Hier ist ein Stück Insel ins Meer gerutscht.
Zuvor haben wir noch viele schönes von dieser Insel gesehen. Auch wieder eine sehr reizvolle Kanarische Insel. Vulkankrater, Lavaströme, Kiefernwälder......

Das Unterwasserschutzgebiet um La Restinga hat uns heute sehr gefallen. Dazu hier ein paar Eindrücke:







Mittwoch, 23. Oktober 2019

Die letzte europäische Insel - El Hierro

Gestern ist Dirk zu uns an Bord gekommen.
Gemeinsam segeln wir nun zu den Kapverden. Zuvor besuchen wir die südlichste Insel Europas: El Hierro. Heute Morgen sind wir früh aufgebrochen. Leider konnten wir nur 3 Seemeilen segeln. Es gab leider keinen Wind zwischen den Inseln. Wir haben einen sehr guten Liegeplatz in der Marina La Estaca, an nagelneuen Schwimmstegen gefunden. Schnell wurde noch ein Mietwagen gebucht - morgen Früh fahren wir zum Tauchen ins Unterwasserschutzgebiet um La Restinga. Dort gibt es wohl viele große Fische wie auch Höhlen und Felsformationen zu sehen.
Dirk hat heute schon einen Fisch gefangen. Er beendete gerade den Satz: es kann nicht sein, dass wir den ganzen Tag über den Atlantik fahren und nichts fangen. Eine Minute später surrrrrte die Angel. Hier ein kleines Filmchen dazu:



La Estaca auf El Hierro vorm Bug
Über unsere Tauchgänge berichten wir dann später.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Zwei Wochen auf La Gomera


Mittelweile sind wieder zwei Wochen auf dieser schönen Insel vergangen. Nach einer Woche im Valle Gran Rey wechselten wir in die Marina La Gomera am Hauptort San Sebastian. In dieser Zeit waren wir viel unterwegs um die Insel zu erkunden. Sicher ist, dass wir nicht das letzte Mal auf La Gomera waren. 



Abstieg ins Valle Gran Rey

Von diesen Roques gibt es einige. Sollen erkaltete Schlotfüllungen sein.

Was sieht man im Nebelwald?

Motiv für viele T-Shirts

 Wir können uns gar nicht satt sehen an dieser tollen Landschaft. Eine sehr schöne Insel ohne Hotelsilos mit vielen Häusern im Landesinneren, in den Bergen.  Sobald man die Küste verlässt geht es steil nach oben. An jedem Hang gibt es Straßen oder alte Pfade auf denen wir sehr schöne Wanderungen gemacht haben. Mit dem Mietwagen oder dem Bus fuhren wir zu den Startpunkten und waren den ganzen Tag unterwegs.
Einsame Wohnung im Gebirge
Hier in San Sebastian bereiten wir uns nun auf unsere Weiterreise vor. Wir waren schon dreimal einkaufen. Für min. vier Wochen sollen die Vorräte halten. Gar nicht so einfach Lebensmittel zusammenzustellen die in Dosen und Gläsern haltbar gemacht wurden, aus denen man dann vernünftige warme Mahlzeiten basteln kann. Frische Lebensmittel kaufen wir erst morgen. In den Netzen hält sich das Gemüse kaum eine Woche. Wir haben unsere Ernährung mehr auf Hülsenfrüchte umgestellt. Falls jemand gute Rezepte hat, die nur aus Dosenfutter bestehen, lasst es uns wissen.
Vallehermoso von oben
Am Dienstag kommt Dirk für drei Wochen zu uns an Bord. Mittwoch soll es dann nach El Hierro zum Tauchen gehen. Ab Sonntag verabschieden wir uns von Europa und Segel zu den Kapverden. Unser erstes Ziel ist Sal.
Ein paar Unterwasserbilder werde ich vorher noch ins Netz setzten.
Einige Eindrücke von der Insel und ein paar Bilder von Bord haben wir wieder in ein kleines Video gepackt. Hier der Link dazu:

La Gomera











Donnerstag, 10. Oktober 2019

Der Weg nach La Gomera


Es wurde wieder Zeit weiter zu ziehen. Auf Teneriffa hätten wir noch viele spannende Dinge gefunden um zu bleiben. Irgendwann spürt man eine innere Unruhe die nach einer neuen Insel sucht. Entlang der Ostküste segelten wir bis zum südlichen Ende von Teneriffa. Zwischen Teneriffa und Gran Canaria bildet sich jeden Tag ein breites Starkwindfeld. Böen bis 38 Knoten sind dort keine Seltenheit. Natürlich suchten wir unseren Abfahrtstag danach aus, wann die Böen nicht so sehr zuschlagen konnten. Wenn man mit dem Auto die Südautobahn entlang fährt kann man immer das aufgewühlte Meer sehen. Jedes Mal fragten wir uns, wie wir da wohl entlang segeln werden. Wir hatten auf dem Weg fast nur guten Segelwind und keine Sturmböen. Nach 40 Seemeilen wollten wir in Las Galletas anlegen. Leider war die Marina voll. So drehten wir frühzeitig nach San Miguel ab. Dort bekamen wir den letzten Platz. Glück gehabt. Viele Ausweichmöglichkeiten gibt es hier nicht.

San Sebastian




Am nächsten Tag fuhren wir unter Maschine um die Südspitze nach Los Christianos. Danach legten wir Kurs auf San Sebastian auf La Gomera. Zwischenzeitlich grüßten uns vier Grindwale. 10 Meilen vor La Gomera nahm der Wind immer mehr zu. Auch hier entstehen in der Winddüse Starkwinde. Leider kam der Wind genau von vorn, sowie auch die immer höher werdende Dünung und auch der Kanarenstrom. Zwischenzeitlich fuhren wir nur noch 3,5 Knoten. Im Hafen von San Sebastian, dem Hauptort von La Gomera, war es fast windstill. 
Santiago
Froh endlich angekommen zu sein, teilte uns der Hafenmeister mit, dass auch dieser Hafen voll ist. Sehr ärgerlich. Entlang der Küste ging es weiter zur Südseite, nach Santiago. Ein kleiner, leider total voller Fischereihafen. Eine Bucht zurück fanden wir eine Möglichkeit zu Ankern. 
Steile hohe Felsen an der Küste zum Valle Gran Rey

Endlich angekommen, Motor aus. Um uns herum steile Felswände mit kleinen Höhlen an der Wasserkante. Einige Menschen fanden dort ihr neues Zuhause. Die leichte Brandung rauschte – herrlich. Es schaukelte etwas, geschlafen haben wir auf diesem Ankerplatz ganz wunderbar.
Im Hafen Vueltas am Ausgang des Valle Gran Rey
Nach einem langen Frühstück ging es weiter die Ostküste entlang zum Ausgang des Valle Gran Rey, nach Vueltas. Dort fanden wir an der dicken Kaimauer eine Liegemöglichkeit. Wasser gab es bei den Fischern für 3 €. Das zu organisieren war sehr interessant. Von einem zum anderen wurde laut rufend weitergegeben, dass die Fata Morgana Wasser braucht. Fischerboote wurden verlegt. Einige kamen um zu helfen. Der Wasserschlauch war unter einer dicken Stahlplatte in der Straße verborgen. Alles sehr spannend. Die Liegegebühr gleicht der der anderen Häfen, auch ohne Sanitäranlage, Schwimmstege, Wasser, Strom und Internetzugang. Dafür sehr herzlich. Wir fühlten uns sofort sehr wohl.
Hafen Vueltas







Mittwoch, 9. Oktober 2019

Teneriffa


Unser Ausflug zum Teide Nationalpark war ein ganz besonderes Erlebnis. Von La Laguna aus zieht sich die Gebirgsstraße in Serpentinen hinauf. Wir fuhren mit dem Auto durch einen Kiefernwald. Immer wieder waren auf dieser Straße Aussichtspunkte eingerichtet, von denen man einen herrlichen Blick hatte. Auf einer Höhe von ca. 1900 m zeigte sich uns ein faszinierendes Bild. Es machte einen fast unwirklichen, atemberaubenden Eindruck auf mich. Der Teide ragte durch eine dicke Wolkendecke.
Teide 3715 m über dem Meer, vom Meeresboden aus 7500 m

Je höher wir kamen, desto mehr machte sich der niedrige Luftdruck bemerkbar. Leichter Kopfschmerz stellte sich ein. Angenehm dagegen war die trockene, warme Luft die wir dort spürten. Nach einer kleinen Rast mit Brot und Kaffee fuhren wir weiter, vorbei an einem Observatorium. Die klare Luft hier bietet einen besonders guten Blick auf die Sterne.
klare Luft, freie Sicht zu den Sternen


Roque Garcia

Auf ca. 2200 m parkten wir das Auto und bestaunten die Kraterlandschaft, die uns zu einer kleinen Wanderung über die dort angelegten Wege bot. Hier kann man die erkalteten Lavaströme noch gut erkennen. Man  könnte meinen man wäre auf dem Mars. Ein unbeschreiblicher Anblick und  Anlass für einige schöne Fotos. Hier stehen auch die von vielen Postkarten bekannte Felsen „Los Roques de Garcia

Eine schöne Art Spuren zu hinterlassen, haben die Fahrtensegler entwickelt indem sie sich auf der Hafenmauer oder Mole mit einem selbst entworfenen Symbol verewigen. Dies ist nicht in allen Häfen zu sehen, sondern meist in denen, die auch Absprunghäfen für längere Überfahrten sind.

Da uns diese Idee sehr gut gefällt, haben wir auf Teneriffa einen Farbwarengeschäft aufgesucht und uns das notwendige Material besorgt. Wir finden es spiegelt die Verbundenheit der Segler untereinander sehr schön wieder, die wir auf unserer Reise immer wieder erleben können.

Ein unbedingtes Muss auf Teneriffa ist der Besuch des „Loro Parque“. Eine wirklich beeindruckende Anlage die man geführt oder auf eigenen Wegen erleben kann. Er bietet eine Vielzahl von Tieren und Attraktionen die man gar nicht mit nur einem Besuch erfassen kann.
Orca im Tiefflug

Der Park legt großen Wert darauf, seine Besucher darauf hinzuweisen, wie wichtig der Erhalt unserer Natur ist. Die Shows mit den Delfinen und den Orcas haben uns am besten gefallen, unglaublich welch ein Vertrauen sie zu ihren Pflegern aufbauen. Aber auch die Bilder von der Aufzucht der Papageien ließen uns erstaunen.


Unser erster Aufenthalt auf Teneriffa hat viele schöne Spuren bei uns hinterlassen. Wir kommen in ca. 1-2 Wochen nochmal wieder um Dirk abzuholen, der uns einige Zeit begleiten wird. Bis es soweit ist, geht es für uns zu einer neuen Insel. Wir freuen uns auf La Gomera.



kleine Reparaturarbeiten, ganz oben