Mittwoch, 21. Juni 2023

Mallorca

Die Balearen sind fast das einzige Segelrevier, dass ich im Mittelmeer noch nicht mit dem Boot bereist habe. Um so mehr freute ich mich, in den letzten drei Wochen im Mai, die Küsten von Mallorca abzuklappern. Von Port Andratx segelte ich nach Süden ums Eck und besuchte die Bucht von Palma. Die Häfen sind dort sehr teuer und mit hochpreisigen Yachten vollgestopft. Ich entschied mich für die Bucht Xinxell. 

Auf dem Weg zur Bucht von Palma

Hier geht es links herum nach Palma

Ankerplatz Xinxell
Das dies eine gute Wahl war, zeigte die starke Belegung, obwohl Wind und Welle direkt in die Bucht liefen. Die Küste ist wirklich sehr schön. Es machte Spaß in aller Ruhe dort entlang zu Segeln. Der größte Nachteil in dieser Bucht waren die Tourikatamarane, die sich zwischen die schon recht engliegenden Yachten quetschten und ihre Stereoanlagen bis zum Anschlag aufdrehten. Am dritte Tag in der Bucht passiert es dann: ein Tourikat hatte meine Ankerkette am Haken und konnte sich nicht mehr befreien. Der Wind, mit immerhin 17 kn machte das ganze Spektakel richtig interessant. Da mein Anker immer wieder angehoben wurde trieben wir langsam in die restlichen Yachten. Nach 45 Minuten konnten wir den Knoten lösen. Ich ging schnell Anker auf und verdrückte mich in eine andere Bucht. Tatsächlich lag ich dort erheblich ruhiger.

Xinxell zum Abend

Wetter und Wind empfahlen weiter zu ziehen. Einmal quer über die Bucht, um dann an der Südostseite bis zur Bucht Morada wieder nordwärts zu Segeln. Leider war der Wind sehr wechselhaft und oft sehr schwach. Für die 37 Seemeilen benötigte ich 8 Stunden. Die raue Küste ist sehr schön und unterhaltsam. Somit verging die Zeit wie im Flug.

Auf dem Weg nach Morada

Der Genaker ist doch recht häufig im Einsatz
Die Bucht Morada ist wirklich sehr schön. Entsprechen voll war sie dann auch. Ein kommen und gehen, drehende Winde und doch einen sehr engen Ankerraum gestalteten den Abend recht unterhaltsam. Zum Sonnenuntergang verblieb eine Flottille mit 11 Yachten und ich. Die Yachten waren vollgepackt mit französischen Jugendlichen und Stereoanlagen. Die Nacht war dann auch extrem nervig, obwohl die Musik an sich sehr gut ausgesucht war. Als dann um 3 Uhr ein Schlauchboot gegen meine Badeleiter fuhr und ich gekapert werden sollte, reichte es. Schnell nahm ich meine Dingypaddel zur Hand und verscheuchte die Bande.

Trotzdem ist es toll, dass Jugendliche so eine große Flottille organisieren  und auch selbstständig durchführen können.

Es sollte mal wieder gewittern und ordentlich wehen. Ich buchte für vier Tage einen Liegeplatz in Portocolom. Der Ort und der Naturhafen sind sehr einladend. Ich konnte mich dort gut versorgen und auch einige kleine Wanderungen unternehmen. In Portocolom kam dann auch Ute für 10 Tage an Bord. Endlich!

Traditionelle Boote in Portocolom

Portocolom hat viele schöne Ecken



Der Nordwind wurde nach einigen Tagen schwächer. Wir versuchten nach Cala Radjada zu kreuzten. Leider hatte sich in den letzten Tagen eine steile und hohe Welle aufgebaut. Darin fuhren wir uns immer wieder fest. Wir machten nur wenig Höhe. Irgendwann musste der Motor wieder ran. Am Abend lagen wir dann endlich in der Marina Cala Radjada. In einem Lebensmittelladen traf ich zufällig einen Freund am Nudelregal, der uns dann am Abend an Bord besuchte. Was für ein Zufall.

Der Wind drehte am nächsten Tag etwas nach Osten. Eine gute Gelegenheit gleich bis nach Port Soller zu segeln. 50 Seemeilen fuhren wir an den wilden Felsen vom Cap Formentor bis nach Soller entlang. Leider war die Bewölkung sehr dicht. Ein wenig Sonnenschein hätte diese wilde Kulisse noch reizvoller aussehen lassen.

Der Leutturm von Portocolom

Mit Vollgas in Richtung Formentor

Wilde Felsen

Leider veränderten die Felsen oft die Windrichtung - und Stärke

Das Tor zur großen Schlucht Calobra von See aus

Port Soller ist sehr schön. Mit der beste Ort auf Mallorca.

In Soller konnten wir stunden lang Bummeln, Bahn fahren, Wandern gehen usw. Es war eine richtig schöne Zeit dort. Irgendwie war es auch ein schönes Gefühl mit dem eigenen Schiff dort angekommen zu sein.

In der historischen Bahn von Port Soller nach Soller

Ein toller Naturhafen und Ort

Der Blick von Oben

Auf unserer Wanderung um Soller

Für die komplette Runde um Mallorca fehlte nur noch das Stück weiter nach Andratx. Wir entschlossen uns nach Port de Polenca zu fahren und dort in die Marina zu gehen. Ute flog nach einer sehr schönen Zeit nachhause. Einen Tag später kam dann Alex an Bord. Mit Alex wollte ich in drei Wochen nach Palermo segeln. Ob das geklappt hat?

Der Pinienwalk in Polenca

Leuchtturm und Festung vor Polenca

Polenca ist auch richtig schön

Segeln um Mallorca lohnt sehr ist mein Fazit. Im Mai sind die Häfen nicht so sehr überfüllt und über Portsib.es findet sich auch immer ein günstiges Plätzchen.



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