Samstag, 1. Juli 2023

Von Mallorca über Menorca nach Sardinien TEIL 2

Land in Sicht!! – Benvenuti in Sardegna

Mit einem schönen und stolzen Gefühl nach 198 Seemeilen, samt Entdeckungslust für das Neuland, liegen am 08.06.2023 die „in Persona“ beeindruckenden Felsen des Capo Caccia vor uns, auf die wir uns langsam und gemächlich zubewegen. Wahrscheinlich liegt es an der Freude, wieder Land vor der Nase zu haben, aber an jedem erkennbaren Stückchen dieses Felsmassives gibt es, in meinen Augen, etwas zu entdecken.


Grotten, Felstore, Gesichter, Figuren, Körper, riesige Felstrolle liegen in Rückenlage vor uns im Meer. Beeindruckend!

Mein Felstroll – chillt auf dem Rücken liegend ins Himmelbau schauend: Das Capo Caccia

Als Kletterer in jungen Jahren träumt der Kapitän hier in seiner eigenen Welt!


Für unsere Erstberührung huschen wir um das Felsmassiv

und lassen uns von der langgezogenen Cala de Bolo in Empfang nehmen. Mit Blick auf den Genuesenturm und einen kleinen Strand entschwindet der Anker ins Wasser. Schnorcheln, kochen, gemütlich ausklingen.

Um 2.30 Uhr fangen unerklärbare und extrem hartnäckige Wellen an, uns aus dem Schlaf zu schaukeln. Und ich höre mich noch sagen: Die Gläser stehen besser im!! Spülbecken…

Nachtruhe adé – Abenteuer jucheé! Ab in die Jeans, wir müssen das Lager abbrechen. Fluchs alles Herumliegende vom Vorabend gesichert und los. Uns erwartet eine kurze Nachttour, unter traumschönem klaren Sternenhimmel, bis zur nächsten Bucht mit kleinem Hafen, der Cala Tramariglio.

Vermeintlich zu flach um an den Steg zu gehen, wird im Lichtkegel der Taschenlampe eine freie Boje sichtbar. Mir treibt es kurz den Nachtschweiß auf die Stirn – puuh - grundlos, denn im Dunkeln fluppt es mit der Boje, als hätte es für mich nie eine andere Aufgabe gegeben und schnell können wir in einen ruhigen gesegneten Schlaf fallen. Liebes Sardinien - welch schönes Begrüßungsabenteuer.😊

Am Morgen zwinkert mir „Cherie“ kurz zu, eine kleine blau-weiße Segelbootschönheit, die zum Verkauf steht. Nun, ob es gut oder schlecht ist, dass es gleich weitergeht mag ich aktuell nicht beurteilen aber:

Eine Einladung der schönsten Stadt Sardiniens sollte man keinesfalls ausschlagen!

Alghero – wir planen 3 Übernachtungen ein und nehmen uns Zeit für kulturell Schönes. Mit Ankunft bin ich zunächst überfordert vom klischeebedienenden italienischen Begrüßungstestosteron der impulsiven Herrenriege. Wogen geglättet, Hafenhund ins Herz geschlossen beeindruckt dieser sehr große für mich gigantische Hafen schon ungemein. 

In Alghero finden sich etwa 42.500 Einwohner. Entlang der dicken alten Stadtmauer 



verschaffen wir uns den ersten Eindruck auf dem Weg zum Original des italienischen Eises & Co.:

Im Kern erwarten uns coole kopfsteingepflasterte Gassen zum entspannten genießen. Dass bezaubernde Hafenflair von oberhalb der alten Stadtmauer, die große Kathedrale Santa Maria – schlicht verzaubernd und vom Feinsten. Hier viel Spaß bei Eurem, uns begleitenden fotografischen Gang:










Als Topping für uns im geschichtsträchtigen Alghero-Angebot, bevor wir uns wieder ins Idyll verabschieden: Oldtimer-Ralley. Goldies durch die engen Straßen-Oldies. 

11.06.2023 Wieder hinaus in die Welt. Wir verlassen Alghero Richtung Norden. Ziel: Eine karibische Bucht nahe der kleinen Passage an der Isola Piana – Le Piscine di Kuky – na dann…

Vorschau von oben



Der Anker sitzt – ich übernehme sehr gerne die Aufgabe der Überprüfung!

Gemütlich klingt der Tag nach 36 Seemeilen je hälftig unter Segel und Motor aus. Der Bug steht zur untergehenden Sonne somit haben wir hier ein Date mit unserem tagesbegleitenden wärmenden Stern. Und sie lädt uns wirklich aus vollem Herzen ein! Aber was schreibe ich -schaut her:

Beim Verlassen dieses Träumchens blutet einem schon ein wenig das Herz. Was mag da noch schöneres oder auch charmanteres kommen?

Castellsardo heißt unser Tagesziel. Ein leichter Hauch ist nach dem Frühstück zu verspüren, so dass der Genaker sich der Sonne entgegen recken darf. 

Anfangs bewegen wir uns kaum vorwärts. Gefühlt stehen wir nur auf dem Wasser herum bis wir langsam in sachte Fahrt kommen und bei bestem Wetter unseren Zielabstand Stück für Stück gemütlich verringern, während die Vorfreude wächst, was Castelsardo wohl Sehenswertes bietet.

Aus der Ferne eine Burg mit kleiner Stadt, schräg am Berg, lässt eine interessante Bauweise erwarten. Seit 1102 mit heute unter 6.000 Einwohnern so beschaulich, wie es vom Wasser aus wirkt. Wer sich hier in der Nähe aufhält, muss unbedingt einen Stopp einlegen! So etwas hübsches! 



Vom Hafen aus, der sich übrigens ebenfalls als sehr angenehm, mit allem was Segler:in braucht, erweist, ist die Altstadt per Pedes gut und zügig erreichbar. Die Hafenmeisterei hat uns direkt die Burg inklusive Umfeld ans Herz gelegt. Vom wirklich warmen Wetter lassen wir uns also erst gar nicht bremsen und ziehen direkt los. Wir bahnen uns den Weg durch das Hafengelände Richtung Stadtmitte und schlagen uns sachte durch die Straßen Richtung Burg, immer weiter nach oben.

¾ des Weges hinter uns findet sich das View – hier soll der Name Programm sein. Der Absacker ist für den Rückweg somit schon gesteckt.




Wir kehren in den heimeligen kleinen Gassen ein und lassen uns verwöhnen á la Mama.

Auf dem Rückweg - just View: 




Die Nacht ist dunkel – und voller Schönheit:



Der letzte Teil kommt in der nächsten Woche.

5 Kommentare:

  1. Traumhaft schön. Bin jetzt schon gespannt auf den letzten Teil. 😃

    AntwortenLöschen
  2. Toll, toll, toll!!! Wunderschöne Fotos, wunderschön kurzweilig geschrieben! Ich hol mir jetzt ein Eis 🍦
    LG, Cathrin

    AntwortenLöschen
  3. Ist wie Urlaub machen, nur von der Couch halt....danke.

    AntwortenLöschen
  4. Echt richtig klasser Turn. Tolle Bilder und nett geschrieben. Leicht neidisch!

    AntwortenLöschen