Freitag, 7. Juli 2023

Von Mallorca über Menorca nach Sardinien TEIL 3

Noch mehr Sardiniendie kleine Karibik ganz in der Nähe!

Und wieder mit einem besonderen Glücksgefühl im Körper machen wir uns am Folgemorgen vor Aufbruch noch die guten Hafengegebenheiten zu Nutze. Wäsche wird unproblematisch gewaschen, während der naheliegende Supermarkt viel Gutes und sogar Filtertüten, hier sehr schwer zu bekommen, für die nächsten Tage für uns hergibt. Auch Boots- und Tauchequipment werden gut sortiert in einem kleinen Laden angeboten – alles auf sehr kurzem Wege erreichbar.

Der Bootseigner checkt bei der Hafenmeisterei die Preise für einen eventuellen Winterliegeplatz. Das Paket ist empfehlenswert und kann sich sehen lassen. Und die Gemütlichkeit Castelsardo‘s spricht ohnehin eine verlockende Wiederkehrsprache. Heute jedoch sind wir damit für alle Eventualitäten gerüstet und verabschieden uns vom schönen Castelsardo, welches wir übrigens nach vorangegangener Planung nicht gesehen hätten, denn Korsika‘s Bonifacio sollte es eigentlich als Alternative zu Palermo werden. Wie schön, dass uns der Wind fehlte und Gewitter angesagt war. 😉

Wir steuern die Isola Rossa an und sind gespannt, ob auch ihr Name zum Programm für uns wird und wir hier vor allem Schutz für das angekündigte Gewitter finden.

Bevor wir in den Hafen gehen nutzen wir den Nachmittag, fernab vom Getümmel um vor der Isola Rossa zu schnorcheln und das rote Felsgestein bei einer Tasse Kaffee auf uns wirken zu lassen. Am Abend im Hafen mache ich mich auf, noch ein wenig das neue Umfeld zu erkunden, die neuen Schönheiten auf mich wirken zu lassen und etwas Abendstimmung einzufangen.

Das Wetter ist uns am Morgen noch gnädig – so gehen wir auf Wanderschaft. An der roten Felsküste entlang und etwas ins grüne Hinterland verlieren wir uns. Hier sind so viele Bienchen und Blümchen zu finden, die es ausgiebig zu genießen gilt. Und mediterraner Duft schließt mich in seine Arme.

Just in Time mit einem Eis zurück an Bord kommen, zeitnah viele Segler rein und der Himmel lässt grollend und blitzend sehr kräftig ab. Wir genießen Indoor.

Abgewettert. Einkauf erledigt und weiter geht’s Richtung Porto Pozzo. Wir sind den Tag über von ca. 9 – 16.00 Uhr auf spiegelglattem Wasser unterwegs. Leider ohne Wind unter Motor dennoch absolut gemütlich. 



Die Zehenwelt: links Korsika - rechts Sardinien

Und während das Land sich zu meiner Rechten an mir vorüber bewegt, schätze ich die abwechslungsreichen Landmarken und ich warte auf Delphine.

Um die verlängerte Landzunge herum kommen uns plötzlich ordentliche und sich steigernde immer höher werdende Wellen entgegen. Verharre vorbeugend sitzend und das Land fixierend bevor das körperliche Wohlsein in Gänze kurzzeitig umschlägt. So unverhofft schnell kann Änderung eintreten! Am Nachmittag erreichen wir dann das gesetzte Ziel. Eine sehr langgezogene unspektakuläre Bucht – vermutlich sind wir schon zu verwöhnt. Schnorchelnd findet man eine tote Seegrasbucht mit wenig Fischbestand. Am Ministrand sammele ich ein paar Muscheln und paddele ein- bis keinarmig zurück zur Fatamorgana.

Am 16.06.2023 geht’s direkt weiter zur nächsten und letzten Bucht vor der Großstadt. Der Golfo Aranci erwartet uns. Auf der Anfahrt von Porto Pozzo zur Cala Moresca vor der Isola di Figarolo geht es richtig zur Sache. Im Maddalena Archipel steppt auf dem Wasser der Bär. Touridampfer, fette Motoryachten, jede Menge Segler und irre viele kleine wilde Motorboote mit typisch italienischem Fahrstil, durch die wir uns unseren Weg bahnen.  

Einmal noch eintauchen ins unverschämte karibisch anmutende Türkis! Vor dem Felsen Figarolo, fröhlich pfeifend ein letztes Mal das Ankerprocedere. Noch ins Badeoutfit hüllend ruft der Kapitän mehrfach nach mir. Und Du glaubst es nicht: Delphine huschen direkt am Boot vorbei.


….. und kommen in regelmäßigen Abständen zur naheliegenden Fischzucht.

Delphinfernsehen ganztags und ohne Ende – Was für ein letztes Highlight!!!


Ein Traum Tag neigt sich dem Ende!

17.06.2023 – Olbia ruft!

Nutze die letzte Möglichkeit vor Abfahrt und springe leidenschaftlich ins türkise Naß – und da höre ich sie auch schon wieder – ganz in meiner Nähe schnauben sie in morgendlicher Ruherunde an mir vorbei. Ein Abschied mit ganz viel Herz und als der Motor startet mit 2 dicken Krokodilstränen.

1,5 Stunden später sind wir auch schon in Olbia. Keine Zeit zum Nachdenken, keine Zeit für Schwermut – hier findet vor unserer Nase der Aquabike Worldchampionchip statt. Die Polizei lässt uns zum Club Nautico durch. Unser Platz liegt, direkt an der Zu-/Ausfahrt der Jetski-Fahrerlager – welch ein actionreicher Spaß. So, wie ich mich gerade fühle werden hier die Überschläge vor unserer Nase zur großen Vorführung geübt….


Olbia, viertgrößte Stadt Sardiniens und mit knapp 61.000 Einwohnern prall gefüllte muntere mediterrane Großstadt. Über die Hauptmeile sind Abstecher in die kleinen verwinkelten Nebengassen möglich. Hier lässt sich gut shoppen und auf den Hauptplätzen in den Cafés und Bars verweilen. Am Abend gibt es dazu Musik. Wir lassen uns treiben und schauen in die Basilika San Simplicio, genießen Tapas und typisches Olbia-Bräu unter Olivenbäumen und testen uns noch einmal durch die Eisdielen. Für den Abend und den Ausklang gucken wir uns eine nette kleine Pizzeria in einer schnuckligen Nebengasse aus.


Wir hangeln uns von Plätzchen zu Plätzchen bei musikalischer Live-Begleitung zurück an Bord. Am späten Abend sollte ich auf Empfehlung des Kapitäns doch mal mit dem Packen beginnen. Dem Ende nahe startet um 0:24 ein 15 minütiges Feuerwerk erster Güte und wir?, wir sitzen am Heck - natürlich in erster Reihe. Ein Glückskind - absolut gerührt!


Meine Reise endet nach 385 gemeinsamen Seemeilen mit unfassbar viel überraschend Schönem. Am Morgen des 19.06.2023 heißt es Aufbruch. Der Flughafen ist per Bus prima in etwa 4 Stationen zu erreichen. Gegen Mittag hebt der Flieger gen Heimat ab.

Danke liebe Lesenden, für das Mitfiebern über diese nachträglichen reisebegleitenden Zeilen und Eure großartige Resonanz. Wir sehen uns mit Euren Erlebnissen auf Mallorca, Menorca und Sardinien! 😉

Und dem Kapitän: DANKE für diese Möglichkeit einer unfasslich traumschönen Lebenszeit!








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen