Sonntag, 7. Juli 2019

Erster Seetag auf dem Weg nach La Coruna

Einstand an Bord: Kartoffeln schälen

Wir haben Verstärkung bekommen: Thorsten wird uns die nächsten beiden Wochen begleiten. Nach dem er nach 9 Stunden Anreise endlich an Bord war, mussten wir ihm erklären, dass wir am nächsten Tag gleich den großen Schlag nach Spanien geplant haben. Für die englische Südküste wurden für die nächsten Tage drehende Winde oder Flaute vorhergesagt. Für die Strecke nach La Coruna nur leichte achterliche Winde und Sonnenschein . Dass wir nur Wellen bis 1,1 m bekommen sollen motiviert natürlich auch. Weymouth ist dafür nicht der ideale Abfahrtsort. Immerhin 500 Seemeilen sind zu bewältigen. In den ersten 20 Stunden muss man sich mit dem großen Frachtverkehr beschäftigen.
Wir mussten noch bis zum Hochwasser am Mittag warten bis wir Weymouth durch die Hebebrücke verlassen konnten. Erst unter Segel, später mit Maschine ging es nach Südwesten. Nach einigen Stunden besuchten uns die ersten Delfine. Immer wieder ein tolles Schauspiel wenn diese schnellen Tiere mit dem Bug eines Schiffes spielen.



Nach acht Stunden galt es das erste Verkehrstrennungsgebiet zu überqueren. Die Frachter reihten sich wie an einer Perlenschnur auf. Richtung und Geschwindigkeit mussten ständig angepasst werden. Mit der heutigen Navigationselektronik lassen sich diese Manöver gut planen und wir behielten den Überblick.

Der Sonnenuntergang war genauso spektakulär wie die Milchstraße nachdem es richtig dunkel wurde. So nah habe ich diese Sterne Jahre nicht gesehen. Die Wacheinteilung unter uns war absolut frei. Wenn jemand die Augen nicht mehr aufhalten konnte wurde er ins Bett geschickt. So kamen wir gut bis in den Morgen. Bei Tageslicht sind die Wachen doch wesentlich entspannter.
Zwischenzeitlich brieste der Wind auf 15 Knoten auf. Bei halben Wind fuhren wir oft um die 8 Knoten. Wenn dann noch der Strom mit 2 Knoten unterstützt macht das Segeln auch übermüdet richtig Spaß. Im Moment, 40 Seemeilen vor der Ile d´Ouessant haben wir bei leichten Winden den Strom gegen uns. Mit 3,5 kn dümpeln wir dahin. Genug Zeit um das Logbuch zu aktualisieren.
Der Himmel hat sich in den Morgenstunden zugezogen. Es wurde feucht und kalt. Eine heiße Tasse Kaffee bekommt in diesen Momenten einen ganz besonderen Stellenwert.
Jetzt ist es 16 Uhr. Wir nähern uns der Ile d´Ouessant und haben dadurch wieder Internetzugang um den Blog zu aktualisieren.

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