Sonntag, 29. September 2019

Das Anaga - Gebirge auf Teneriffa


Teneriffa ist für einen längeren Aufenthalt genau die richtige Insel. Sehr vielfältige Möglichkeiten bieten sich hier. Zudem liegen wir hier in der Marina Santa Cruz sehr gut. Santa Cruz ist eine schöne Stadt die noch sehr viele historische Gebäude, wie auch viele neue Einrichtungen und Gebäude zu bieten hat. Einige kleine Parkanlagen oder Plätze laden zum Verweilen ein. Der Nationalpark Teide ist ein ganz besonderes Ausflugsziel von dem wir später noch berichten werden.

Taganana, Beginn der Wanderung

Traumhafte Küste an der Nordseite des Anga - Gebirges

Weinreben und Weinkeller

Heute möchten ich von einer Wanderung durch das Anaga - Gebirge erzählen. Das Gebirge bildet den nordöstlichen Zipfel von Teneriffa. Zumeist hängt auf der Nordseite eine dicke Passatwolke und das Gebirge zeigt sich nur selten komplett. Im Moment ist das Wetter so gut, dass sich nur am Abend eine Wolke an den Nordhang legt. Also beste Bedingungen um auf alten Caminos wandern zu gehen und um diese besondere Landschaft zu Fuß zu entdecken. Auf der Autofahrt zum Ausgangsort wird schon deutlich wie steil und tief eingeschnitten diese Gebirgshänge sind. Es ist schon eine Kunst in dieses Gelände eine vernünftige Straße zu bauen.
In Taganana begann die Wanderung. In dieser Gegend wurde viel Wein angebaut. Höhlen wurden zu Weinkeller umfunktioniert. Mühsam wurden hier viele Terrassen angelegt. Das zu einer Zeit als es noch keine Maschinen gab. Der Weg führte zunächst an der spektakulären Küste entlang zur Playa Tamadite. Immer auf und ab mit viel Tiefblick auf die atlantischen Brandungswellen ging es den Nordhang entlang. Da keine Topographische Karte vorhanden war, konnte der Weg in seiner Länge nur abgeschätzt werden. 
An der Playa angekommen zeigte sich schon, dass diese Wanderung doch etwas länger als gedacht sein wird. 
Playa Tamadite
Schlussendlich mussten die faulen Seglerbeine 1600 Höhenmeter auf -und absteigen und 19 km zurücklegen. Am Abend legten die müden Beine eine schriftliche Beschwerde ein 😁
An der Playa wurde es Zeit für eine Pause. Kaum hatte ich das Brot ausgepackt, sammelte sich schon die gesamte Echsengemeinde zu meinen Füßen. Als dann eine Echse zum Sprung ansetzte um mal an meinem Käsebrot zu knabbern, war dann die Pause zu Ende.

Der Weg zweigte nun von der Küste ab, immer steiler verlief der Weg einen langen Baranco hinauf. Der teilweise absturzgesicherte Weg führte immer steiler nach oben. Nach eineinhalb Stunden zeigten sich die ersten Häuser von Afur. 
der Weg durch die Schlucht

Terrassenfelder

















Erstaunlich wo sich die Menschen hier so angesiedelt haben. Einzelne Häuser hängen hier an steilen Hängen. An der Stelle wo die Straße beginnt ist so etwas wie eine Dorfmitte zu erkennen. Ab Afur wollte ich eigentlich auf gleicher Höhe nach Taganana zurück. Nur zweigte kein Weg ab. So ging es noch mal 800 Meter bis zum Gebirgskamm nach oben. Je höher der Camino ansteigt, je mehr Bäume wachsen an den Hängen. Sonst ist dass im Gebirge genau anders herum. Das liegt hier daran, dass das Wasser zum größten Teil aus den Tropfen der Wolken  gewonnen wird und somit der Hang nach oben hin immer feuchter wird. 
Afur, hier beginnt eine Straße


Irgendwann tauchte dann endlich eine Straße und auch ein Restaurant auf. Eine Portion Fisch und reichlich Flüssigkeit stärkten den Körper ausreichend. Ich musste mich schon ordentlich beeilen um nicht in die Dunkelheit zu kommen. 
Im Hintergrund taucht immer wieder der Atlantik auf

Im Dschungel
 Zwei Gebirgsrippen weiter ging der Camino de Las Vueltas nach Taganana hinab. Dieser steile Weg wurde von Zuckerbauern aus Madeira angelegt um ihren Zucker nach La Laguna zu transportieren. Unvorstellbar wie nur mit Hacke und Schaufel dieser Weg in den Hang gehauen wurde. Zudem muss man wissen, dass die ersten Siedler ihr Trinkwasser mit kleinen Fässern aus den oben gelegenen Gebirgsbächen zum Dorf transportiert haben. Terrassenbau, Zuckerrohr anbauen.... Muss das Leben zu dieser Zeit hart gewesen sein!
Flechten und Moose fangen die Wassertröpfchen
Gleich zu Beginn taucht man in einen Urwald ein. Farne, Eukalyptus usw. prägen das Landschaftsbild. Lange Luftwurzeln hängen von den Ästen um das Wasser aus den Passatwolken aufzufangen. Nach siebeneinhalb Stunden taucht doch dann wirklich das Dorf unter mir auf. Es wurde auch schon sehr dämmerig und damit Zeit das Auto wieder zu finden. Sehr erschöpft und glücklich über das erste Bierchen an Bord ging ein toller Tag zu Ende.
Nach sieben Stunden taucht Taganana auf. Die Passatwolke ist auch schon wieder da.

Diesen Drachenbaum habe ich am Morgen schon mal gesehen, das Auto kann nicht mehr weit sein


5 Kommentare:

  1. Sehr schöne Eindrücke. Es gibt so viele schöne Orte, die ich noch unbedingt einmal sehen möchte. Aufgrund meines Unfalls, konnte ich dieses Jahr leider nicht allzu weit weg, aber schön musste es trotzdem werden und das war es auch. Ich war in Schenna wandern ... ganz sachte wandern. Bald bin ich wieder fit und dann geht es wieder los!

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  2. Ich hatte zu meinem 40. einen Gutschein für 6 Nächte im Schenna Hotel geschenkt bekommen, es ist tatsächlich ein bezauberndes Fleckchen Erde

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  3. 3 Sterne Hotel Schenna ist besser.

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