Endlich wieder an Bord. Der erste Blick gilt natürlich dem Schiff. Nichts war defekt, alle Backskisten noch gefüllt. Allerdings war das Boot sehr verstaubt und am Wasserpass bildetet sich in den letzten sechs Wochen eine ordentliche Muschelkruste. Zudem hatte ich einige Ersatzteile mitgebracht, die verbaut werden mussten.
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| Das Antifouling wirkt nicht mehr |
Ich hatte noch vier Tage um das Boot fit zu machen, dann kamen Bettina und Michael. Nachdem das Boot sauber war, wollte ich die Maschine mal laufen lassen... kein Mucks. Die Starterbatterie hat sich in meiner Abwesenheit verabschiedet. Schnell fand ich einen Shop, der in der Nähe Batterien verkauft. Der Motor sprang sofort an.
Froh war ich auch, dass ich die Bremse von meinem Mountainbike reparieren konnte. Irgendwann war alles fertig. Der Besuch konnte kommen.
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| Zunächst musste mal alles gewaschen werden. |
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Die ersten Tage waren wieder sehr warm.
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Glück gehabt! Böse Wettertiefs und böses Brett. Unser Törn von Thessaloniki nach Velos.
Es hätte schlimmer kommen können. Die Zentren der Tiefdruckgebiete, die zu dieser Zeit im Süden Europas zu einigen Katastrophen führten,
hatten uns mit Ausläufern natürlich auch erreicht. Und die Gangway, hier ein Brett für den Zugang zur Fata Morgana, war dann auch kein Drahtseil zum darüber balancieren. Für Bettina allerdings gefühlt doch. Nichts passiert.
Dank Thomas hatten wir dann auch eine Reise mit sicheren Häfen und Ankerplätzen.
Nach der Ankunft am Samstag, Thessaloniki am Sonntag und Einkauf am Montag Morgen hieß es dann, Leinen los.
Erstes Ziel, ein Ankerplatz in der Nähe des Schiffswracks Epanomi.
Die erste Aktion am Ankerplatz, Flossen und Taucherbrille an und ab unter die Fata Morgana, Muscheln abkratzen.
Danach musste ich die Kochkünste meiner Schwester Bettina übernehmen und unter ihren Anweisungen das Couscous fertig kochen.
Die Seekrankheit hatte sie nämlich während der Gemüsevorbereitung eingeholt.
Dank der Wundermedizin von Thomas war der Spuk, exakt von Thomas berechnet, um 20:12 Uhr vorbei.
In den folgenden zwei Wochen ist nie wieder, auch nicht ein Hauch von Seekrankheit aufgetreten, selbst das heftigste Schaukeln konnte meiner Schwester nichts mehr anhaben.
Der Abend vor Anker wurde dann wundervoll.
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| Nach diesem Kap verabschiedeten wir uns von der Bucht von Thessaloniki. |
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| Abendstimmung am Ankerplatz Epanomi |
Dann wurde es Nacht. Ziemlich genau um Mitternacht die erste böse Regenwolke mit heftigem Wind und Wasser, wie aus tausenden Eimern.
Das Boot hing gut in der Ankerkette. Glück gehabt.
Der nächste Tag wurde ein schöner Segeltag nach Platamonas.
Gutes Wetter und eine kleine Wanderung hoch zur Festung. Traumhafter Ausblick von oben.
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| Die Burg von Platamonas zu Füßen des Olymps |
Letztendlich mussten wir aber vier Nächte im Hafen von Platamonas bleiben, denn das Wetter draußen war weder gutes Segel- noch Reisewetter. Der Schwell im Hafen war dem entsprechend grenzwertig.
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| Die Ruhe vor dem Sturm |
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| Die Wellen liefen in der Nacht weit über den Strand |
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| Immer wieder starker Regen |
Erst am Samstag ging es dann weiter nach Agiocampos und am Sonntagin den Hafen von Platania.
Thomas hatte sich endschieden den Starkwinden, die sich dann auch in der neuen Woche über den nördlichen Sporaden gebildet hatten, auszuweichen.
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| Nach vier Tagen haben sich endlich die Wolken verzogen. |
Das Ziel war dann die Bucht von Volos und am Ende auch Volos.
Am Sonntag zunächst Platania, ein schön gelegener Hafen und ein im letzten Jahr fertiggestellter neuer Teil.
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| Agiocampos |
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| An einer breiten Straße wurden ein paar Häuser errichtet. Gegenüber viel Strand. |
Montag, auf in die Bucht von Volos. Ziel Amaliapoli. Dort gingen wir vor Anker und gefühlt hatten wir einen spiegelglatten "Ententeich". Also sehr ruhig. Weitgefehlt. In der Nacht kam ein Schwell aus der offenen Seeseite und ein böser Wind, der dann erst spät in der Nacht nachließ.
Am Dienstag hatten wir einen schönen, sonnigen Wandertag durch den Ort und die Umgebung.
Obwohl geplant war noch eine weiter Nacht in dem "Ententeich" zu ankern mussten wir uns aufgrund von Wind und Welle gen Volos aufmachen.
An diesem Abend verzichteten wir, auf Rat von Thomas, auf die Einfahrt in den Hafen von Volos und ankerten vorher in einer ruhigen, windgeschützten Bucht und ließen dort den Abend ausklingen.
Der Micha.
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| Auf dem Weg nach Platania |
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| Der Hafen Platania ist auch frisch renoviert worden. |