Montag, 13. Dezember 2021

Das Jahr 2021

Nach eineinhalb Jahren Ruhe auf unserem Blog, heute mal ein Update.

Den letzten Winter lag die Fata Morgana an Land in Castrop-Rauxel. Sehr nahe gelegen konnte ich die erforderlichen Instandsetzungsarbeiten und Verbesserungen durchführen. Der Winter war wieder lang. In diesem Jahr hatten wir wieder einen Sommerliegeplatz an der Teerhofinsel in Bad Schwartau. Im April überführten wir das Schiff. Sechs Tage lang ging es teilweise mit Schneesturm über die Kanäle zur Ostsee. Zur Überführung durften wir eine Nacht in einer Marina übernachten. Da die Marinas in den Kanälen für uns oft zu flach sind, übernachteten wir zumeist an den Spundbohlen. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass die Saison in der Ostsee erst spät beginnen wird. 

Schleuse Anderten
Schleuse Anderten


Schneetreiben auf dem Mittellandkanal

Das Hebewerk beförderte uns auf das Niveau der Elbe


Nur das neue Großsegel fehlt noch
Die lange Überführung hat doch trotz des schlechten Wetters Spaß gemacht. Abschließend besuchten wir noch Lübeck und genossen unser erstes Fischbrötchen. An der Teerhofinsel stellten wir dann den Mast und bauten die Fata Morgana wieder zu einem Segelboot um.


Bis Anfang Juni waren die Häfen geschlossen. Kurze Törns bin ich dann allein gesegelt. Habe das Boot ausprobiert und war vor allem sehr gespannt wie gut sich das neue Großsegel macht. Zur Übernachtung lag ich oft in der Trave oder an den Inseln vor Anker. Corona ließ uns in keinen Hafen.
Eigentlich hatte ich geplant nach Stockholm zu segeln. Ohne Häfen macht das keinen Spaß. Somit habe ich beschlossen in der Lübecker Bucht zu bleiben und im Juli mit Ute Rund Seeland, mit einem Abstecher nach Schweden zu segeln.
Das Wetter war die ganze Saison über sehr wechselhaft. Entweder viel Wind oder gar kein Wind und immer zu kalt für den entsprechenden Monat. Das Hochdruckgebiet lag in Osteuropa über Monate fest.
Als Mecklenburg Vorpommern auch die Häfen öffnete, begann wieder die Saison für die Meisten. Viele Yachten blieben an Land.
Neustadt, Fehmarn, Grömitz, Poel usw. fuhr ich einige Male an, es machte wieder richtig Spaß. Ich verbrachte viel Zeit an Bord.

Das neue Groß steht prächtig

Das letzte Bier aus der Karibik auf dem Ankerplatz auf der Trave

Kopenhagen


Kerteminden
Anfang Juli starteten wir unseren Sommertörn. Ute war endlich wieder an Bord. Nach unserer langen Reise das erste Mal, dass wir wieder zusammen auf Fahrt gingen. Mittlerweile waren die Häfen schon sehr voll. Unsere erste Nacht verbrachten wir vor Orth auf Fehmarn vor Anker. Endlich wieder frei schwojend Übernachten. Weiter ging es über Spodsbjerg, Kerteminden, Ballen auf Samsö nach Hundested. Dann weiter über Nyköbing nach Gilleleje. Unsere alten Rutinen stellten sich wieder ein. Das Wetter war bis dahin erst wechselhaft, dann sehr sonnig und kein Wind. Nur in Nyköbing haben wir ein Regenband abgewettert. Die Häfen waren alle brechend voll. Irgendwie haben wir immer einen Platz gefunden. 

Klintholm

Timmendorf auf Poel
Das war auch der Grund, warum wir nicht mehr nach Anholt gesegelt sind. Wir haben uns Livebilder über die Webcam in der Marina Anhold angesehen. Jeden Abend war der Hafen voll. Wir haben uns entschlossen nur einmal über den Öresund zu Segeln und nach Viken zu gehen. Ein schnuckeliges Örtchen mit einem langen Strand. Hier bekamen wir auch gefühlt den letzten Liegeplatz. Ab Viken ging es wieder Richtung Süden, der Heimat entgegen.

In Helsingör verbrachten wir ein paar Tage, sowie auch in Kopenhagen. Dort bekamen wir zwischendurch Besuch. In Dänemark schien man Corona nicht mehr zu kennen. Selten sahen wir Menschen mit Masken. Die Fußgängerzonen waren überall voll. Es wurde darauf geachtet, dass die Hände desinfiziert wurden. Ich dachte immer, dass der Virus sich im Wesentlichen über die Luft überträgt. Wir haben uns nicht angesteckt. In Kopenhagen war der Incidenzwert schon wieder über 120.
Der Wind frischte auf 5 -6 Bft aus West auf. Auf der Rückfahrt hatten wir oft Starkwind aus West. Mit ordentlich Speed ging es über Klintholm, Gedser, Timmerndorf auf Poel, Boltenhagen und Travemünde zurück nach Bad Schwartau. Es war ein richtig schöner Törn, der viel zu früh zu Ende ging. Ich hätte noch Wochen so weiter fahren können.

Sonnenuntergang in Gedser

Der August wurde schon sehr wechselhaft. Auf einem Wochentörn mit zwei Freundinnen erlebten wir wieder Sonne und Wolken im Wechsel. Wir machten uns eine schöne Zeit in der Lübecker Bucht. 

Mückenalarm auf Rügen
Im September blieb es wechselhaft, aber auch schon kälter. Mit zwei Freunden fuhr ich noch einmal eine große Runde über Dänemark und Rügen. Gerade auf dem Törn, wir wollten eigentlich bis Ystad, war der Wetterbericht sehr unzuverlässig. Für die zweite Woche war lange Zeit Ostwind angesagt. Für uns genau die richtige Prognose. Wir hatten in der zweiten Woche genau 5 Stunden östlichen Wind. Den nutzten wir um von Warnemünde nach Grömitz zu segeln. Danach kam schon wieder das nächste Tief mit SW 5-6 Bft. Hätten wir dem Wetterbericht geglaubt, wären wir in Ystad verhungert. Auch der Törn war sehr schön. 


Strahlsund von Oben

Während dieser Zeit organisierte ich schon das Ende der Saison. Im Rückblick war die Saison viel zu kurz. Nach diesem Jahr spüre ich wieder die Motivation auf eine längere Fahrt zu gehen.

Schleuse Ülzen nach Sonnenuntergang
Zurück am Sommerliegeplatz sagte ich meinen Sommerliegeplatz für das Jahr 2022 ab. Es soll doch noch ins Mittelmeer gehen.

Im Oktober fuhren wir wieder zu zweit über die Kanäle nach Castrop. Zunächst hatten wir viele bedenken wegen der oft defekten Schleusen und dem Hebewerk in Scharnebeck. Selten warteten wir so wenig. Vom Mast legen bis zur AMC - Marina lief alles reibungslos.

Jetzt liegt unsere Fata Morgana wieder an Land. Fast vergessen. Im Oktober bekamen wir dann doch endlich unsere neue Sprayhood. Endlich. Die Alte zerfiel schon bald.



wieder zurück in Castrop

die neue Sprayhood