Freitag, 22. November 2019

Rumpunsch auf Barbados


„Auf einen Rumpunsch auf Barbados“, ist sicher die coolste Verabredung mit anderen Seglern die wir bisher getroffen haben. Bis dahin sind allerdings noch 2033 Seemeile zu segeln. 14 – 19 Tage, wenn alles gut geht. Bekannte Segler sind nun schon unterwegs. Unsere Vorbereitungen werden wir heute beenden. Wir haben dreihundert Liter Diesel, 400 l Wasser an Bord. Alle Backskisten sind randvoll mit Lebensmittel. Ein paar frische Lebensmittel kommen heute noch dazu. Die frischen Lebensmittel werden in Netze oder im Kühlschrank gelagert. Gestern haben wir das Schiff wieder schön sauber gemacht. In den letzten Tagen hatten wir ordentlich Wind. Dieser Wind trägt auch immer viel Staub von der sehr trockenen Insel mit sich. Das Deck und alles an Deck wird braun.
Für die Vorbereitungen war natürlich der Wetterbericht sehr wichtig. Heute sind bei gutem Passatwind immer noch 3,5 m Wellenhöhe. Ab Samstag nur noch 2 m. Wir haben dann Windstärke 3 – 5 Bft. aus Nordost und 2 m – Wellen. Das sind optimale Voraussetzungen für die ersten 8 Tage auf dem weiten Weg in die Karibik.
Vorbereitungen vor der Überquerung. Ordentliches Gewusel auf den Stegen


Da geht es lang. Am Horizont treffen sich die Yachten zum gemeinsamen Start.

Die ARC ist gestern mit 100 Schiffen gestartet, jeden Tag treffen weiterhin Schiffe hier ein und einige verlassen die Bucht auf dem Weg nach Westen. Geschäftiges Treiben auf den Stegen prägt hier das Bild. Tonnenweise werden Wasserflaschen geschleppt. Der Marineausrüster hat jetzt Hochkonjunktur. Interessanterweise mussten hier auch einige Spiebäume ersetzt oder repariert werden. Der Törn von den Kanaren nach Mindelo hat einigen Crews ordentlich zugesetzt. Immerhin musste man bei bis zu 40 Knoten Wind und 3,8 m Wellen 860 Seemeilen segeln.
Die Stimmung der Segler ist erwartungsvoll und gut. Alle sind etwas angespannt aber bei guter Laune und Vorfreude. Die Bars mit WiFi – Möglichkeit sind voll mit Seglern die sich von ihren Bekannten verabschieden möchten. Yachten die gerade ablegen, werden von allen am Steg verabschiedet. Ein schönes Erlebnis. Richtung Westen zeigen sich viele Segel am Horizont. Ich bin mal gespannt wie viele Yachten mit uns am Samstag auslaufen werden.
Wir sind jetzt schon die dritte Woche hier. Nach so einer Zeit verändert sich das Gefühl. Wenn man an einem fremden Ort ankommt ist man erstmal etwas angespannt und vorsichtig, aber mit jedem Tag, den man durch die Straßen geht und mit den Einheimischen Kontakt aufnimmt, schwindet  dies. Man nimmt die Stadt mit anderen Augen wahr und entdeckt immer wieder etwas Neues. Kein Wunder dass wir unterwegs auf dieser Insel immer wieder Menschen treffen, die sich weit entfernt von der Heimat eine neue Existenz aufbauen. Sie bleiben schlichtweg hier hängen. Die Lebensart „NO STRESS“ die einem hier überall begegnet und das schöne Klima sind wohl sehr reizvoll.

Bevor wir uns anstecken lassen, machen wir uns lieber auf den Weg…..ab in die Karibik!!!!!
Sonnenuntergang in Mindelo



Samstag, 16. November 2019

Mindelo und der Porto Grande



Mindelo mit seiner großen natürlichen Bucht war schon immer ein Ort für den Warenumschlag. Strategisch gut gelegen zwischen den afrikanischen Staaten und Amerika, wurden hier Waren ausgetauscht. Dazu haben die Portugiesen Sklaven aus Afrika eingesetzt, der heutigen Bevölkerung von den Kapverden. Die Inseln sind relativ weit voneinander entfernt. Einige Fähren fahren zwar zwischen den Inseln, doch glaube ich, dass nur wenige davon Gebrauch machen um auch mal die anderen Inseln des Staates Kapverden zu besuchen, da der Preis für ein Ticket so manchen Geldbeutel überfordert. 

Die Kirche in Mindelo, Hier leben 93% Christen

Trinkkokosnüsse auf dem Markt

Straßenverkäufer finden sich hier an vielen Stellen

Der Busbahnhof. Die Vans werden oft bis zur Belastungsgrenze beladen.

Reichlich frische Früchte
Das Stadtbild von Mindelo zeigt doch eine aufstrebende Entwicklung. Viele schöne bunte Häuser sind entstanden. Allerdings gibt es auch sehr viele Straßenverkäufer die mit nur sehr wenig Geld auskommen müssen. Uns begegnet  hier eine sehr freundliche und positive Lebensart. Die Menschen begrüßen sich herzlich, es wird an jeder Ecke zur Musik mitgesungen. In irgendeiner Kneipe findet man jeden Abend einen Liveauftritt. Cesaria Evora, eine Sängerin aus Mindelo, ist der  große Stolz auf den Kapverden. Überall findet man ein Bildnis von der Sängerin, sie ist 2011 leider verstorben. Seit einer Woche läuft die „Best off“ von ihr auf unserem Schiff.
Der Hafen hat auch heute weiterhin eine große Bedeutung. Waren werden umgeschlagen oder eingeführt. Fast alles muss importiert werden. Kreuzfahrtschiffe legen hier einen Stopp ein. Dann allerdings bleibt man der Innenstadt besser fern. Gruppenweise laufen dann die Kreuzfahrer einem Gruppenführer mit Schildchen hinterher. Die Straßenverkäufer stehen  in den Straßen bereit. In Palmeira, als die TUI – Busse mit ihren Gruppen durch das Dorf zogen, fühlte sich das schon wie eine Führung durch den Zoo an.
Rennmaschine. Alex Thomson hat sich bei einer Regatta
 den Kiel abgesegelt und ist auch in Mindelo gelandet

In der Marina Mindelo. Viele Yachten haben eine Startnummer


In der Bucht liegen einige Wracks

Fata Morgana ankert vor der Marina

Eine große Wirtschaftskraft hat auch die Marina in Mindelo. Viele Freizeitskipper legen hier an um dann über den Atlantik zu fahren. Lebensmittel und Wasser werden noch einmal aufgefüllt. Die Stadt bietet dazu gute Möglichkeiten. Die Restaurants sind am Abend gefüllt. Im Moment machen auch zwei Regatten hier einen Zwischenstopp. Die ARC mit 100 Schiffen ist sicher die Bekannteste. Für sie gibt es auch einen Schiffsausstatter im Hafen, der bei den letzten Problemen vor der Überfahrt Abhilfe schafft. Auch sonst kommen hier jeden Tag weitere Schiffe, zumeist aus den europäischen Staaten an, einige sind in dieser Woche auch schon wieder weitergesegelt. Der Ankerplatz ist entsprechend voll. Dicht an dicht liegen die Boote und drohen im Schwojenkreis den Nachbarn zu berühren.
Wir werden noch etwas warten. Der Wind ist jetzt optimal, die Wellen dürfen sich noch etwas abschwächen. Gerade die ersten drei, vier Tage gewöhnen wir uns an die Schiffsbewegungen und den Wachrhythmus. Dann ist eine Welle unter 3 m schon hilfreich. Zum Ende der nächsten Woche werden wir der Meute hinterher segeln.



Mittwoch, 6. November 2019

Wir segeln nach Mindelo auf Sao Vicente

Palmeira, vor unserem anstrengenden Nachttörn

Zeit weiter zu fahren. Es soll Starkwind geben und Dirk muss pünktlich am Samstag am Flughafen auf Sao Vicente sein. Die Strecke nach Tarrafal auf Sao Nicolau ist bei Tageslicht nicht zu schaffen. Die Nächte sind auch mit halben Mond sehr dunkel. Das Anlanden an unbekannte Küsten und Häfen ist doch zu gefährlich. Somit sind wir am frühen Abend gestartet um nach Sonnenaufgang das Südkap zu erreichen. Zuvor gingen wir noch im Restaurant Rotterdam essen.  Zackenbarsch mit vielen unterschiedlichen Beilagen. Sehr lecker! Mit zunächst leichter Welle segelten wir in den Sonnenuntergang. Nachdem es dann so richtig dunkel wurde und die Wellen immer höher seitlich an die Bordwand krachten, machte sich zuerst bei Ute Übelkeit bemerkbar. Zunächst denkt man natürlich an Seekrankheit. Es wurde allerdings sehr schnell klar, dass wir uns mit dem letzten Essen eine Infektion eingefangen hatten. Die Nachtfahrt wurde nicht sehr angenehm, aber auch so eine Erfahrung gehört wohl zum großen Abenteuer.
Wir segeln in den Sonnenuntergang

Als wir die Südküste von Sao Nicolau erreichten wurden die Schiffsbewegungen erträglicher. Am Südkap tauchte neben uns eine Haifischflosse auf. Der Kumpel stand wohl auf angeschlagene Segler. In Tarrafal angekommen waren wir ziemlich platt. Wir wollten erstmal nur schlafen. Es war sehr heiß. Abkühlung verschaffte nur ein Bad im Meer. 
Tarrafal auf Sao Nicolau

Computerspiel auf dem Smartphone


Tarrafal ist ein nettes Städtchen auf einer total trockenen Wüsteninsel. Die Stadt machte im Vergleich zu Palmeira einen sehr guten Eindruck. Wieder war es nicht so leicht die Policia Maritime zu finden. Dort müssen wir uns an – und wieder abmelden. Ein netter Mann zeigte uns den Weg. 20 Minuten führte er uns bis in den letzten Winkel der Stadt. Dort tauchte dann tatsächlich das Polizeigebäude auf. Am Abend machten Dirk und ich noch einen Tauchgang um unser Schiff herum. Tropische Flora und Fauna zeigte sich an den Vulkansteinblöcken. 
An der Südküste von Sao Vicente

Abschließend fand Dirk noch einen stattlichen Ammenhai unter einer Felsplatte.
Tarrafal ist auf den Kapverden bei der üblichen Wetterlage die windstillste Ecke. Ruhig lagen wir vor Anker und konnten die Gebirgskulisse der Insel genießen. Am nächsten Morgen fuhren wir dann auch gleich weiter. Der Starkwind rückte immer näher. Auf Halbwindkurs segelten wir bei 5 – 6 Bft. an den Südküsten von Rosa, Branco, Santa Luzia und Sao Vicente entlang. Angenehme Welle, Sonnenschein, die Kulisse der schroffen Inseln  und 7,5 – 8,5 Knoten auf der Logge machten an dem Tag viel Spaß. Unser Ziel Mindelo auf Sao Vicente erreichten wir am Nachmittag. Vor einer riesigen Bucht zeigte sich eine recht große Stadt mit Kreuzfahrtschiffen, Frachtern und Fähren im Hafen. Eine Marina befindet sich in der hintersten Ecke. Dort konnten wir noch Tanken und einen guten Liegeplatz finden. Hier kann man auch sehr gut ankern. Allerdings brauchten wir mal wieder Wasser. Unterwegs benutzen wir viel Seewasser um Süßwasser zu sparen. An der Marina angekommen freuten wir uns natürlich auf eine ausgiebige Süßwasserdusche. Das Wasser wird hier auf den Inseln durch Seewasserentsalzungsanlagen gewonnen und damit auch sehr teuer. Jeder Liter Wasser wird über eine Magnetkarte abgerechnet.
Mindelo voraus
Nun sind wir am Absprunghafen Mindelo angekommen. Ende des Monats warten wir auf günstiges Wetter, dann geht es über den großen Teich. Das Schiff ist in einem sehr guten Zustand und endlich mal wieder sauber. Das Salz vom Seewasser und der Vulkanstaub der Inseln bilden eine unangenehme braune Patina auf dem gesamten Schiff.
Bis dahin freuen wir uns Sao Vicente und vor allem auch Mindelo zu entdecken. Vielleicht fahren wir noch zur Nachbarinsel Santo Antao. Dort soll es schöne Wanderungen geben.
unser Weg durch die Kapverdischen Inseln


Freitag, 1. November 2019

Von El Hierro zu den Kapverden. 730 Seemeilen Atlantik

Unsere Fahrt begann mit Gewitter und leichten Regenschauern. Tief hingen die Wolken auf dem Atlantik. Schon etwas unheimlich bei diesem Wetter zu starten, wenn vor uns 730 Seemeilen bis zur nächsten Insel nur Wasser liegt. Einige Meilen nach der Südküste von El Hierro setzte dann der Ostwind ein und wir konnten mit vollen Segeln gut Fahrt machen. Ute hatte schon einen Topf Gulasch vorgekocht, so dass wir nur noch Kartoffeln und Salat dazu machen mussten. Das hilft an den ersten beiden Tagen auf See, wenn man sich an die Schiffsbewegungen gewöhnen muss. Oft sind die Bootsbewegungen so stark, dass das Essen kochen zu einer Zirkusnummer wird. Früh wird es dunkel und die Wachen beginnen. Thomas bis 23 Uhr, Ute bis 2 Uhr und Dirk bis um 5 Uhr. Am Tage hatten wir keine feste Wacheinteilung. Anfänglich war der Seegang noch sehr gering, so dass wir gut schlafen konnten. Somit mussten wir auch nicht mit quälender Müdigkeit während der gesamten Fahrt kämpfen. In der ersten Nacht war plötzlich der Wind weg. Segel bergen und unter Maschine weiter fahren. Dann lernten wir auch trotz der Maschinengeräusche einzuschlafen.
Gegen sieben Uhr tauchte die Sonne wieder auf. Leider erzeugten die Sonnenstrahlen erst gegen Mittag ausreichend Wind um mit dem Blister zu segeln. Herrlich. Die Motorengeräusche wurden von dem leichten Rauschen der Bugwellen abgelöst. Das bunte Segel leuchtet in der Sonne, rund um uns herum nur blauer Ozean. Auf dem Kartenplotter konnten wir eine 60 m- Yacht sehen die uns sehr nahe kam. Eine Motoryacht die über den Atlantik fahren wollte. Das war dann auch das einzige Schiff während des gesamten Törns, das auf Sichtweite an uns vorbei fuhr. Den Tag verbrachten wir mit lesen, mal ein Nickerchen, eine Dusche aus dem Duschbeutel usw. Plötzlich wird es schon wieder dunkel. Langeweile hatten wir nie. Zwischenzeitlich hat Dirk die ersten Fische geangelt. Wenn mal ein Fisch beißt, ist natürlich gleich was los an Bord. Zunächst ist ja auch nicht klar was da am Haken hängt. Eine große Plastiktüte hatte ich ja schon mal gefangen. Goldener Körper, grüne Segelflossen. Ein sehr schöner Fang zeigte sich dann am Heck. Dirk machte gleich kurzen Prozess. Nach fünf Minuten lagen die Schönheiten im Kühlschrank.


Es war sehr kurzweilig. Dies liegt auch daran, dass wir nur elf Sonnenstunden hatten und Dirk nun täglich für frischen Fisch sorgte.
Gegen Abend nahm der Wind leider wieder ab, so dass der Diesel wieder aushelfen musste.
An den ersten beiden Tagen konnten wir in 24 h je 140 Seemeilen fahren. Am dritten Tag nutzen wir jeden Windhauch mit dem Leichtwindsegel und kamen nur auf 120 Seemeilen. Dass wir immer weiter nach Süden fuhren, bemerkten wir auch daran, dass sich das Schiff schon ordentlich aufgewärmt hat. Unten im Schiff kann man sich nur schwitzend aufhalten. Wir dümpelten langsam und gemütlich über den Ozean. Kaum zu glauben wie friedlich die Atmosphäre um uns herum ist. Ein paar Delfine schauten vorbei und begrüßten uns. Dirk beschwerte sich mal wieder, dass nichts anbeißt. Dann plötzlich surrte wieder die Angel und diesmal waren zwei von den schönen Fischen an der Angel. Langsam füllte sich der Kühlschrank. Abendmenü: Goldmakrele gebraten, Kartoffeln mit Knoblauchöl und Pfannengemüse. Fehlte nur noch der Wein. Leider ist Alkohol auf See verboten. Die Sonne färbte den Horizont ockerfarben und der Blister zog uns gemütlich durch die See. Traumhaft!
Das Geschirr wird nach dem Essen immer erst mit Seewasser gespült um Süßwasser zu sparen. Nach 6 Tagen haben wir dann auch nur 100 Liter verbraucht. Erstaunlich, mit wie wenig Wasser wir auskommen. Oder anders, wie viel Wasser wir im Alltag verschwenden. Geduscht wird deshalb auch mit Seewasser. Dies geschieht auf folgende Weise: Man setzt sich achtern auf den Sitz vor der Windfahne und schüttet sich einen Eimer erfrischendes Seewasser über den Kopf. Weil es so schön erfrischend ist, gleich noch mal einen hinterher. Das normale Shampoo funktioniert mit Seewasser nicht. Dazu haben wir spezielles Seewassershampoo. Nach dem Einseifen wieder zwei Eimer erfrischendes Seewasser über den Kopf und mit ein wenig Süßwasser aus dem Wassersack nachgespült. Diese Kulisse, mit den von hinten anlaufenden Wellen und dem frischen Passatwind, der uns nach 5 Minuten wieder trocken gepustet hat.  

In den Nächten wird das Schiff immer sehr feucht, aber die Luft ist lau und wir brauchen uns nicht mehr so dick anziehen, wie bei den ersten Überfahrten. Drei Stunden Wache sind eine angenehme Einteilung. Die Beobachtung des Sternenhimmels lässt die Zeit schnell vergehen. Kassiopeia und der große Wagen sind unsere Fixpunkte…wenn sie an der richtigen Stelle zu sehen sind, haben wir unseren Kurs gehalten.
Die guten Bedingungen geben uns die Möglichkeit unsere Mahlzeiten gemeinsam und auch meist (natürlich mit Hilfe von Antirutschmatten) mit gedecktem Tisch zu genießen. Ein gemütliches Frühstück im Cockpit in der Morgensonne ist besonders schön.
Nach dem Frühstück haben wir dann die Nachrichten an unsere Familien gesendet. Es ist ein beruhigendes Gefühl das Satellitentelefon dabei zu haben. Nicht nur für die Daheimgebliebenen, auch für uns. Wenn der Klingelton zu hören war stieg die Spannung und Freude: „Für wen ist die Nachricht, wer hat geschrieben?“
Am vierten Tag waren die Brotvorräte verbraucht. Dies bedeutet, der Backofen ist freigegeben und sollte in Anbetracht  des Gasverbrauchs gut befüllt werden. Also hat Ute nicht nur Brot, sondern auch gleich noch einen Mohnkuchen mitgebacken, den auch Meiborg nicht hätte besser backen können. Dies hat die Temperatur zwar noch ein wenig erhöht, aber dafür schwebte ein herrlicher Duft durchs Schiff.  Der Kuchen wurde im Schnellverfahren abgekühlt….ab in den Wind damit….und dann mit Schokolade verziert. Ein Stündchen verweilte er dann noch im Kühlschrank und wurde passend zur Kaffeezeit gleich zur Hälfte vertilgt.

Immer mehr stellte sich der stabile NE – Passatwind ein. Mit 11 bis 16 Knoten Wind konnten wir bis zum Hafen mit 6,5 Knoten Segeln. Wir brauchten 5 Tage und 8 Stunden bis Palmeira auf Sal.
Dieser Hafen besteht nur aus einer großen Mole hinter der die Boote vor Anker liegen. Im Hafen hörte plötzlich die hohe Schwell auf, der Wind aber blieb mit 25 Knoten. Der Ankerplatz war sehr voll. Ganz rechts außen legten wir uns neben drei weiteren Yachten. Der Anker hielt auch sofort sehr gut. Nachdem der Anker saß, tauchte ich Ihn ab. Neben der Kette fand ich noch die Halterung  einer Rohrleitung an der ich ein weiteres Tau befestigt habe. Somit liegen wir sehr sicher in diesem starken Wind.

In den Reiseführern heißt es, dass der Tourismus auf den Kapverden boomen würde, insbesondere auf Sal. Davon ist hier in Palmeira, dem Haupthafen der Insel nicht viel zu spüren. Der Tourismus erscheint hier in Form von 3 kleineren Bussen, mit ca. 50 Bleichgesichtern aus dem Süden der Insel. Für 2 Stunden herrscht Ausnahmezustand in dem kleinen Hafenort. Das ganze Dorf verwandelt sich in einen mobilen Basar. Der Spuk ist so schnell vorbei wie er gekommen ist. Ab mittags fühlt es sich wieder sehr afrikanisch an. Die Seglerszene des Hafens ist auf besondere Weise akzeptiert und ein Stück weit Alltagsleben. Insofern ist es auch ein besonderes Erlebnis die Kapverden auf diese Weise kennen zu lernen.           


Wieder Land in Sicht. Sal

Gücklich auf dem Ankerplatz Pameira, Sal, Kapverden