Land in Sicht!! – Benvenuti in Sardegna
Mit einem schönen und stolzen Gefühl
nach 198 Seemeilen, samt Entdeckungslust für das Neuland, liegen am 08.06.2023
die „in Persona“ beeindruckenden Felsen des Capo Caccia vor uns, auf die wir
uns langsam und gemächlich zubewegen. Wahrscheinlich liegt es an der Freude,
wieder Land vor der Nase zu haben, aber an jedem erkennbaren Stückchen dieses
Felsmassives gibt es, in meinen Augen, etwas zu entdecken.
Grotten, Felstore, Gesichter,
Figuren, Körper, riesige Felstrolle liegen in Rückenlage vor uns im Meer.
Beeindruckend!
Mein Felstroll – chillt
auf dem Rücken liegend ins Himmelbau schauend: Das Capo Caccia
Als
Kletterer in jungen Jahren träumt der Kapitän hier in seiner eigenen Welt!
Für unsere Erstberührung huschen
wir um das Felsmassiv
und lassen uns von der
langgezogenen Cala de Bolo in Empfang nehmen. Mit Blick auf den Genuesenturm
und einen kleinen Strand entschwindet der Anker ins Wasser. Schnorcheln,
kochen, gemütlich ausklingen.
Um 2.30 Uhr fangen unerklärbare
und extrem hartnäckige Wellen an, uns aus dem Schlaf zu schaukeln. Und ich höre
mich noch sagen: Die Gläser stehen besser im!! Spülbecken…
Nachtruhe adé – Abenteuer jucheé!
Ab in die Jeans, wir müssen das Lager abbrechen. Fluchs alles Herumliegende vom
Vorabend gesichert und los. Uns erwartet eine kurze Nachttour, unter traumschönem
klaren Sternenhimmel, bis zur nächsten Bucht mit kleinem Hafen, der Cala
Tramariglio.
Vermeintlich zu flach um an den
Steg zu gehen, wird im Lichtkegel der Taschenlampe eine freie Boje sichtbar. Mir
treibt es kurz den Nachtschweiß auf die Stirn – puuh - grundlos, denn im
Dunkeln fluppt es mit der Boje, als hätte es für mich nie eine andere Aufgabe
gegeben und schnell können wir in einen ruhigen gesegneten Schlaf fallen. Liebes
Sardinien - welch schönes Begrüßungsabenteuer.😊
Am Morgen zwinkert mir „Cherie“
kurz zu, eine kleine blau-weiße Segelbootschönheit, die zum Verkauf steht. Nun,
ob es gut oder schlecht ist, dass es gleich weitergeht mag ich aktuell nicht
beurteilen aber:
Eine Einladung der schönsten
Stadt Sardiniens sollte man keinesfalls ausschlagen!
Alghero – wir planen 3
Übernachtungen ein und nehmen uns Zeit für kulturell Schönes. Mit Ankunft bin
ich zunächst überfordert vom klischeebedienenden italienischen Begrüßungstestosteron
der impulsiven Herrenriege. Wogen geglättet, Hafenhund ins Herz geschlossen
beeindruckt dieser sehr große für mich gigantische Hafen schon ungemein.
In
Alghero finden sich etwa 42.500 Einwohner. Entlang der dicken alten Stadtmauer
verschaffen wir uns den ersten
Eindruck auf dem Weg zum Original des italienischen Eises & Co.:
Im Kern erwarten uns coole kopfsteingepflasterte
Gassen zum entspannten genießen. Dass bezaubernde Hafenflair von oberhalb der
alten Stadtmauer, die große Kathedrale Santa Maria – schlicht verzaubernd und
vom Feinsten. Hier viel Spaß bei Eurem, uns begleitenden fotografischen Gang:
Als Topping für uns im geschichtsträchtigen
Alghero-Angebot, bevor wir uns wieder ins Idyll verabschieden: Oldtimer-Ralley.
Goldies durch die engen Straßen-Oldies.
11.06.2023 Wieder hinaus in die
Welt. Wir verlassen Alghero Richtung Norden. Ziel: Eine karibische Bucht nahe
der kleinen Passage an der Isola Piana – Le Piscine di Kuky – na dann…
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Vorschau von oben |
Der Anker sitzt – ich übernehme
sehr gerne die Aufgabe der Überprüfung!
Gemütlich klingt der Tag nach 36
Seemeilen je hälftig unter Segel und Motor aus. Der Bug steht zur untergehenden
Sonne somit haben wir hier ein Date mit unserem tagesbegleitenden wärmenden Stern.
Und sie lädt uns wirklich aus vollem Herzen ein! Aber was schreibe ich -schaut
her:
Beim Verlassen dieses Träumchens
blutet einem schon ein wenig das Herz. Was mag da noch schöneres oder auch
charmanteres kommen?
Castellsardo heißt unser
Tagesziel. Ein leichter Hauch ist nach dem Frühstück zu verspüren, so dass der
Genaker sich der Sonne entgegen recken darf.
Anfangs bewegen wir uns kaum
vorwärts. Gefühlt stehen wir nur auf dem Wasser herum bis wir langsam in sachte
Fahrt kommen und bei bestem Wetter unseren Zielabstand Stück für Stück
gemütlich verringern, während die Vorfreude wächst, was Castelsardo wohl Sehenswertes
bietet.
Aus der Ferne eine Burg mit
kleiner Stadt, schräg am Berg, lässt eine interessante Bauweise erwarten. Seit
1102 mit heute unter 6.000 Einwohnern so beschaulich, wie es vom Wasser aus
wirkt. Wer sich hier in der Nähe aufhält, muss unbedingt einen Stopp einlegen!
So etwas hübsches!
Vom
Hafen aus, der sich übrigens ebenfalls als sehr angenehm, mit allem was Segler:in
braucht, erweist, ist die Altstadt per Pedes gut und zügig erreichbar. Die
Hafenmeisterei hat uns direkt die Burg inklusive Umfeld ans Herz gelegt. Vom
wirklich warmen Wetter lassen wir uns also erst gar nicht bremsen und ziehen direkt
los. Wir bahnen uns den Weg durch das Hafengelände Richtung Stadtmitte und
schlagen uns sachte durch die Straßen Richtung Burg, immer weiter nach oben.
¾ des
Weges hinter uns findet sich das View – hier soll der Name Programm sein. Der
Absacker ist für den Rückweg somit schon gesteckt.Wir kehren in den heimeligen
kleinen Gassen ein und lassen uns verwöhnen á la Mama.
Auf dem Rückweg - just View:
Die Nacht ist dunkel – und voller Schönheit:
Der letzte Teil kommt in der nächsten Woche.