Dienstag, 18. Dezember 2018

Reiseplanung und was dazu gehört.

gebrauchte Papierseekarten 
Solarpaneele für den Geräteträger
Vor vielen Jahren schon habe ich mich für diese Reise interessiert und habe so alles gelesen was man dazu im Internet, Zeitschriften oder Büchern dazu finden kann. Genau dann beginnt die Vorbereitung. Neben Geld und Zeit sollte man schon möglichst viel als Skipper mit Segelyachten unterwegs gewesen sein. Ich habe es geschafft in den letzten 20 Jahren mindestens einen Törn im Jahr gemacht zu haben. So sind dann auch über 15000 Seemeilen zusammen gekommen. Mit mehr Erfahrung werden allerdings die Fragen und vorzubereitenden Themen nicht weniger. Erst jetzt wird so richtig klar wie facettenreich dieses Projekt doch ist. 
Ich kann hier nur einige kleine Beispiele vorstellen, da es sonst sicher irgendwann langweilig wird. 
Wichtig war vor drei Jahren, dass wir das Schiff gekauft haben. Dadurch hatten wir ausreichend Zeit alles kennen zu lernen und auch herauszufinden was wir zusätzlich noch benötigen um dauerhaft auf dem Schiff leben zu können. In einem Jahr hätte ich diese Vorbereitung nicht geschafft. Als Eigner einer Yacht beschäftigt man sich nur noch sekundär mit dem eigentlichen Segeln und Reiserouten. Da geht es erst einmal um die vielen Gewerke die die Instandhaltung einer Yacht so mit sich bringt. Das erste Mal eine Ölwechsel machen, Keilriemen und alle Filter wechseln. Werden die Batterien richtig geladen und funktioniert der FI überhaupt? Das geht dann immer so weiter.
Mittlerweile hat meine To-Do-Liste 167 Zeilen.

Zur weiteren Vorbereitung gehört natürlich auch alles was mit der Sicherheit auf See zu tun hat. Von der Rettungsinsel bis zum Feuerlöscher gibt es einiges zu Bedenken, Vorzubereiten und zu Üben. Sicherheitsrelevante Einrichtungen habe ich demontiert überprüft und verbessert. Im April werde ich noch das stehende Gut, also alle Stahlseile auswechseln. Das Ruder werde ich noch einmal ausbauen und eine neue Dichtungsmanschette installieren. Die Schläuche und Druckminderer der Gasanlage habe ich gestern gewechselt. In der Bilge schlägt eine neuer Gaswarner gleich Alarm, falls dann doch etwas undicht wird. Die Liste ist auch in diesem Bereich sehr lang. Bis Mai habe ich noch einiges zu tun.

Im letzten Jahr haben wir uns dann auf die Nordatlantikroute festgelegt. Das ist deshalb so wichtig, weil ab dann kann man versuchen Papier - und elektronische Seekarten gebraucht zu erwerben. Wenn man alles neu kauft, liegt man schnell bei 1500€. Für die ganze Route habe ich nun gebrauchte Seekarten kaufen können. Vielleicht werde ich noch einen günstiges Tablet kaufen und dazu eine elektronische Seekarte von Europa. Dann sind wir im Bereich Navigation mehrfach abgesichert. Einen Sextanten benutzt ja niemand mehr!


Gastlandflaggen
Das Wetter ist durch den Einfluss der Klimaerwärmung nicht mehr so leicht vorherzusagen. Früher hat man an Hand der Pilotchart, ein statistischer Überblick über Wettergeschehen für jeden Monat und für alle Seegebiete der Welt, eine genaue Seereise geplant.
Schlimm war das Jahr 2017 als das Azorenhoch sich nur langsam und nur schwach gebildet hat. Über dem Atlantik zog ein Tief nach dem anderen. In der Karibik tobten die schlimmsten Hurrikane. 2018 das genaue Gegenteil. 
Das Azorenhoch war sehr groß und über Monate stabil. Wir hatten einen Supersommer. Wir können heute froh sein, dass die Wettervorhersagen schon um einiges treffsicherer geworden sind. Die Wetterdaten auf See ohne Landkontakt können wir über ein Satellitentelefon abrufen.
Das war schon mal ein kleiner Überblick, mit was wir uns so jeden Tag beschäftigen müssen.

Von den zukünftigen Projekten erzähle ich dann zeitnah.




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