Sonntag, 10. November 2024

Das Ende der Saison in Messolonghi

Ich habe mich wieder in Messolonghi eingelebt. In dieser riesigen Lagunenlandschaft hat die Natur noch besonderes zu bieten, genau so wie die Stadt. Diese Schachbrettanordnung der Häuser und Straßen machen das Suchen nach den richtigen Geschäften zu einer Herausforderung. Für alles was ich bisher für die Instandsetzungsarbeiten benötigte, gibt es irgendwo ein kleines Geschäft. So lernte ich viele Menschen im Dorf kennen, die mich ausnahmslos hilfsbereit unterstützt haben. Irgendwann waren alle Filter gewechselt, sowie das Öl im Getriebe und dem Motor. Die Genua abgeschlagen, das Schlauchboot zusammengefaltet, eine neue Aussendusche ist installiert, und und.... Das Boot ist in einem sehr gutem Zustand und bereit für den langen Winter.
Mittlerweile gehen doch auch die Temperaturen runter. In der ersten Novemberwoche hatten wir allerdings weiterhin 25 Grad zum Nachmittag, bei strahlendem Sonnenschein. In der nächsten Woche soll das erste Regengebiet über Griechenland ziehen, mit Tiefstwerten unter 6 Grad. Ich hatte fünf Monate keinen Tropfen Regen gesehen.

Diese Lagunenlandschaft ist schon etwas besonderes.

Irgendwo ist da ein Graureiher zu sehen.


Es gibt hier viele, teilweise uralte Wasserschildkröten zu sehen.

Fischerei im seichtem Gewässer.

Schöner Hausberg. Vielleicht ein Ziel im Januar.

Stadtmauer Messolonghi.

Süßwasserschildkröten am Wasserfall.

Ganz besonders ist dieses Pelikanpärchen. Ganz in weiß.


Die Saison 24 hat viel Spaß gemacht. Ich habe viele neue Bekanntschaften gemacht und viele neue Orte erlebt. 1500 Seemeilen von Sardinien über Sizilien nach Griechenland. In Griechenland fühle ich mich sehr wohl. Im nächsten Jahr werde ich die östlichen Inseln bereisen und freue mich schon ganz besonders auf Ikaria. Dort war ich vor 40 Jahren einige Male. Bin sehr gespannt was sich dort verändert hat. Im nächsten Jahr wird die Segelei sehr vom Meltemi geprägt sein. Der starke Nordwind bläst den ganzen Sommer über die Ägäis.
Der Blog macht nun bis Ende Januar eine kleine Pause.
Hier noch eine Zusammenfassung über den Weg 2024.





Mittwoch, 6. November 2024

Über Trizonia nach Messolonghi

Auf dem Weg zum Winterhafen Messolonghi gab es noch ein attraktives Ziel, die Insel Trizonia, an der Südküste des Festlands. Die 21 Seemeilen bis dahin konnte ich bei immer stärker werdenden Wind fast komplett segeln. Wieder war der Himmel und das Meer blau. Die See war wenig bewegt. Die Küste wird durch hohes Gebirge gesäumt. Es war ein toller Törn. Der Hafen von Trizonia hat zwei große Molen und ein geschütztes Ankerfeld vor dem Hafen. Auf der Innenseite der langen Mole war noch ein Platz frei. Der ablandige Wind machte das Anlegen etwas schwierig. Zum Glück hatte ich Hilfe. Selbst nur 4Bft von der Seite üben schon eine ordentliche Kraft aus. Hinter der Mole lag ich sehr ruhig und sicher. 

Im Hafen von Trizonia

Viele Boote sind gar nicht bewohnt. Der Hafen bietet eine günstige Liegemöglichkeit.

Das kleine Dorf hat leider keinen Lebensmittelladen oder Bäcker. Dafür fünf offene Tavernen.

Von hier aus geht eine kleine Fähre zum Festland. Dort kann man sich versorgen.
Der Ort ist sehr gemütlich. Am Wochenende kommen viele Griechen vom Festland, um dort Essen zu gehen. Die kleine Fähre ist dann total überfüllt. An diesen Tagen macht es Spaß auch dort zu Essen und das Treiben zu beobachten. Die Insel strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Es wurden ein paar Wanderwege angelegt, auf denen jeder Winkel der Insel erwandert werden kann. Ich habe den Aufenthalt dort sehr genossen.
Interessant fand ich bisher, wie in den Dörfern mit den Katzen und Hunden umgegangen wird. Die Hunde stehen nicht so hoch im Kurs und werden zumeist zur Bewachung privater Anwesen eingesetzt. Oft leider auch an Ketten gelegt. Die Katzen werden in den Dörfer freilebend geduldet und wohl auch gepflegt. Die meisten Katzen schnorren sich in den Tavernen durch. Das kann allerdings manchmal nerven. Einmal habe ich neben meinem Boot ein Stück Wurst gelegt. Dann hatte ich sofort eine Freundin, die dann zwei Tage bei mir blieb. 

Wer in der Taverne nichts fallen lässt, wird aufgefordert.

Kalimera. Ich will nun ins Boot.

Was machst du denn da unten. Nun lass mich doch endlich rein.

Nach ein paar Tagen wollte ich dann weiter. Es waren noch 36 Seemeilen bis Messolonghi. Der letzte Segeltag in dieser Saison. Also, es wurde leider ein Tag nur unter Maschinenkraft. Insgesamt bin ich sonst im Golf von Korinth widererwarten viel gesegelt. Auf der Hälfte des Törns muss die große Rio-Brücke unterfahren werden. Spektakulär verbindet sie den Peleponnes mit dem Festland. 3 Seemeilen vor der Brücke habe ich mich bei der Verkehrsleitstelle angemeldet. Ich soll zwischen dem 3. und 4. Tower hindurchfahren. Auch wenn es klar ist, dass der Mast an dieser Stelle die Brücke nicht berührt, sieht es doch immer wieder eng aus.
An dieser Stelle setzt auch eine ordentliche Strömung von fast 2 kn, leider mir entgegen kommend. Nach und nach, wenn die Engstelle sich öffnet, nimmt der Strom ab.

 Die Rio-Andirrio-Brücke überspannt die Meerenge mit 2,5 km.

Die Tower stehen auf dem Meeresboden, 65 Meter tief. 

Diese Konstruktion muss auch Erdbeben und starke Seitenwinde überstehen.


Das Fahrwasser vor Messolonghi tauchte irgendwann auf. Zum Hafen in der Lagune wurde eine acht Meter tiefe Rinne gebaggert. In dieser Rinne sollte man dann auch bleiben. Schnell wird es an den Rändern flach.
Rechts und links tauchen dann die Stelzenhäuser, Salzmuseum und Kirche auf. Ein tolles Landschaftsbild.





Wieder ein kitschiger Sonnenuntergang in der Lagune

Ich ging zunächst noch vier Tage vor Anker, bevor ich zum ersten November in der Marina einen guten Liegeplatz fand. In der Bucht entsteht keine Dünung die das Liegen unbequem macht. 
Die Marina wird im Moment stark ausgebaut und modernisiert. Schon jetzt ist die Marina sehr voll, vor allem liegen sehr viele Yachten schon jetzt an Land.
Ich bin gespannt, wie sich die Marina verändern wird.
Für mich stehen nun die üblichen Wartungsarbeiten an. Dazu später mehr.