Auf dem Weg zum Winterhafen Messolonghi gab es noch ein attraktives Ziel, die Insel Trizonia, an der Südküste des Festlands. Die 21 Seemeilen bis dahin konnte ich bei immer stärker werdenden Wind fast komplett segeln. Wieder war der Himmel und das Meer blau. Die See war wenig bewegt. Die Küste wird durch hohes Gebirge gesäumt. Es war ein toller Törn. Der Hafen von Trizonia hat zwei große Molen und ein geschütztes Ankerfeld vor dem Hafen. Auf der Innenseite der langen Mole war noch ein Platz frei. Der ablandige Wind machte das Anlegen etwas schwierig. Zum Glück hatte ich Hilfe. Selbst nur 4Bft von der Seite üben schon eine ordentliche Kraft aus. Hinter der Mole lag ich sehr ruhig und sicher.
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Im Hafen von Trizonia |
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Viele Boote sind gar nicht bewohnt. Der Hafen bietet eine günstige Liegemöglichkeit. |
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Das kleine Dorf hat leider keinen Lebensmittelladen oder Bäcker. Dafür fünf offene Tavernen. |
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Von hier aus geht eine kleine Fähre zum Festland. Dort kann man sich versorgen. |
Der Ort ist sehr gemütlich. Am Wochenende kommen viele Griechen vom Festland, um dort Essen zu gehen. Die kleine Fähre ist dann total überfüllt. An diesen Tagen macht es Spaß auch dort zu Essen und das Treiben zu beobachten. Die Insel strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Es wurden ein paar Wanderwege angelegt, auf denen jeder Winkel der Insel erwandert werden kann. Ich habe den Aufenthalt dort sehr genossen.Interessant fand ich bisher, wie in den Dörfern mit den Katzen und Hunden umgegangen wird. Die Hunde stehen nicht so hoch im Kurs und werden zumeist zur Bewachung privater Anwesen eingesetzt. Oft leider auch an Ketten gelegt. Die Katzen werden in den Dörfer freilebend geduldet und wohl auch gepflegt. Die meisten Katzen schnorren sich in den Tavernen durch. Das kann allerdings manchmal nerven. Einmal habe ich neben meinem Boot ein Stück Wurst gelegt. Dann hatte ich sofort eine Freundin, die dann zwei Tage bei mir blieb.
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Wer in der Taverne nichts fallen lässt, wird aufgefordert. |
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Kalimera. Ich will nun ins Boot. |
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Was machst du denn da unten. Nun lass mich doch endlich rein. |
Nach ein paar Tagen wollte ich dann weiter. Es waren noch 36 Seemeilen bis Messolonghi. Der letzte Segeltag in dieser Saison. Also, es wurde leider ein Tag nur unter Maschinenkraft. Insgesamt bin ich sonst im Golf von Korinth widererwarten viel gesegelt. Auf der Hälfte des Törns muss die große Rio-Brücke unterfahren werden. Spektakulär verbindet sie den Peleponnes mit dem Festland. 3 Seemeilen vor der Brücke habe ich mich bei der Verkehrsleitstelle angemeldet. Ich soll zwischen dem 3. und 4. Tower hindurchfahren. Auch wenn es klar ist, dass der Mast an dieser Stelle die Brücke nicht berührt, sieht es doch immer wieder eng aus.
An dieser Stelle setzt auch eine ordentliche Strömung von fast 2 kn, leider mir entgegen kommend. Nach und nach, wenn die Engstelle sich öffnet, nimmt der Strom ab.
Rechts und links tauchen dann die Stelzenhäuser, Salzmuseum und Kirche auf. Ein tolles Landschaftsbild.
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Wieder ein kitschiger Sonnenuntergang in der Lagune |
Ich ging zunächst noch vier Tage vor Anker, bevor ich zum ersten November in der Marina einen guten Liegeplatz fand. In der Bucht entsteht keine Dünung die das Liegen unbequem macht. Die Marina wird im Moment stark ausgebaut und modernisiert. Schon jetzt ist die Marina sehr voll, vor allem liegen sehr viele Yachten schon jetzt an Land.
Ich bin gespannt, wie sich die Marina verändern wird.
Für mich stehen nun die üblichen Wartungsarbeiten an. Dazu später mehr.