Nach einer kleinen Pause in der Heimat, wollten wir drei Wochen im Golf von Thessaloniki ein paar interessante Spots anfahren und eine ruhige Zeit verbringen. Tatsächlich gibt es in dieser Gegend kaum Yacht-Tourismus. Dieser Stress in den Buchten, Häfen und teilweise auch unterwegs mit anderen Sportbooten, gibt es in dieser Gegend nicht. Das liegt zum Teil auch daran, dass es keine Charterbasis gibt. In diesem Revier sind allerdings die Liegemöglichkeiten nicht so üppig, wie in der Inselwelt im Süden. Wir hatten in dieser Zeit immer etwas schönes für die Nacht gefunden. Das Wetter erlebten wir, abgesehen von einem Tag, als sehr beständig und zumeist schwachwindig. Der Wind über Tag, der sich zumeist bist zum Sonnenuntergang hält, ist thermisch mit einem gewissen Anteil vom Meltemi, der von der Halbinsel Chalkidiki umgelenkt wird und zu einem Südwind im Golf von Thessaloniki wird.
Die Marina Aretsou liegt am Vorort Kalimaria. Jetzt, mitten im Hochsommer, nervt die Hitze im Hafen schon sehr. Das Boot heißt sich über Tag bis auf 33°C auf. Die Wärme hält sich bis nach Mitternacht. Zum Einschlafen helfen zwei große Ventilatoren. Das Boot ist durch Sonnensegel maximal geschützt. Direkt in der Sonne konnten wir nicht all zu viel machen. Nach einem sehr angenehmen Aufenthalt im Lidl (klimatisiert) ging es dann auch gleich raus auf die Bucht von Thessaloniki. Ab Mittag stellt sich dort ein segelbarer Wind ein. Immer gegen an, aber fast ohne Welle segelten wir bis zum Schiffswrack Epanomi. Dort konnten wir an einer langen Sandzunge, kurz vor dem Strand, auf 5m vor Anker gehen. Das Wasser ist leicht türkis und die Landschaft sieht sehr schön aus.
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Segelnd ist die Wärme erträglich |
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Abendstimmung in Epanomi |
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Das Wrack Epanomi. Hier kann man gut schnorcheln! |
Die Halbinsel Chalkidiki ist sehr grün. Das prägt natürlich das Landschaftsbild.
Das Ankern ist hier nicht immer so einfach. Im Tagesverlauf und dann in der Nacht dreht der Wind häufig um 200°. Irgendwann mussten wir immer ein paar Stunden luvwärtigen Wind ertragen, der gegen Abend schon eine kleine Welle vor den Bug laufen lässt.
Es stellte sich ein ganz ordentlicher Nordwind ein. Dies war eine günstige Gelegenheit einmal über den Golf zum Festland zu segeln. Unser Ziel war die Marina Platamonas. Nur mit der Genua rauschten wir bei 6 Bft auf die andere Seite. Die See brach sich einige Male an Bord. Mal wieder ein richtig toller Segeltag. Die Marina hatte noch viele freie Liegeplätze. Die Marina wird privat geführt und kostet natürlich etwas mehr. Leider ist die Marina nach Norden offen. Der Schwell läuft doch sehr unangenehm in den Hafen. Ab 6Bft wird es bei Nordwind unangenehm.
Wir blieben drei Tage. Der Ausflug mit dem Mietwagen zu den Meteora-Klöstern war sehr lohnend. Die Klöster liegen auf wirklich steilen Sandsteinfelsen, sehr exponiert. Die Landschaft ist wirklich spektakulär. Vor ca. 40 Jahren bin ich dort an einigen dieser Felsen hochgeklettert.
Wir besuchten 3 Klöster und machten sehr viele Fotos. Die Klöster sollten mal sehr abgeschieden und vor allem unzugänglich sein. In der Entstehungszeit haben sich die Mönche tatsächlich mit einer Winde in einem Netzt zum Kloster hochziehen lassen. Heute werden die Klöster von Touristen beherrscht. Alle Klöster sind nun zugänglich und renoviert. Jedes Kloster nimmt 5 Euro pro Person. Im Jahr werden die Klöster von 2,5 Millionen Menschen besucht.
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Über diesen Weg wurden Mensch und Material ins Kloster transportiert. |
Wir lagen ja genau unterhalb des Olymps. Der höchste Berg Griechenlands ist 2918m hoch und steht direkt an der Küste. Leider waren die Gipfel in Wolken gehüllt, so dass ein Ausflug nicht lohnte. Vielleicht später mal.
Auf dem Weg ins Gebirge liegt der schöne Ort Litochoro. In dem Ort ist es durch die Höhe etwas kühler. Dort blieben wir einen Abend.
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Litochoro |
Das Wetter hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Bei zunächst leichtem, später stärker werdenden Wind segelten wir wieder zum westlichen Finger von Chalkidiki, Kassandra. Dieser Finger ist für den Tourismus optimal ausgebaut und durch die vielen schönen Strände ein Urlaubsmagnet.
Wir fanden in Nea Moudania einen geschützten Liegeplatz. Leider machte der sehr starke Seitenwind das Anlegen etwas aufwändig. Am nächsten Tag verholten wir direkt an die Stadtmauer. Zunächst nahm ich an, dass das Wasser nicht tief genug ist. Am Liegeplatz hatten wir allerdings noch 3m Wassertiefe. Dort lagen wir auch wieder drei Tage. Ein ordentlicher Nordwind hielt uns dort fest. Wir machten einen Ausflug mit dem Fahrrad und mit einem Leihwagen. So konnten wir Kassandra erkunden.
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Dieser Kanal trennt Kassandra vom Festland |
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Die Altstadt von Afytos. |
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Auf der Ostseite sind die Strände gut besucht. |
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Auf der Sandzunge Possidi. |
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Abendstimmung in Moudania |
Afytos ist sicher die schönste Stadt auf der Halbinsel. Allerdings war es überall sehr voll. Der Tag hat sich gelohnt, um alles Sehenswerte zu erkundigen. Wir mögen es allerdings gern etwas ruhiger. So waren wir froh, wieder an Bord zu sein und den tollen Sonnenuntergang zu genießen.
Der starke Nordwind hat nachgelassen, die See war allerdings noch sehr unruhig. Leider mit Maschinenkraft schaukelten wir wieder zur Sandzunge Epanomi. Nach der Stadt tat es wieder sehr gut an diesem langen Strand vor Anker zu liegen. Keine Autos, Ruhe, weite Sicht. Wir konnten die Seele baumeln lassen. Kurz mal ins Wasser um uns abzukühlen. Leider waren wegen der vielen Nesselquallen längere Aufenthalte im Wasser nicht zu empfehlen.
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Vollmond auf dem Ankerplatz ist auch etwas besonderes- |
Da wir in der letzten Wochen noch für vier Tage Besuch bekamen, segelten wir wieder zurück in die Bucht von Thessaloniki. Auf dem Weg dorthin fuhren wir noch kurz in die Häfen Nea Michaniona und Angelochori. In beiden fanden wir keinen Platz. Alles war mit Fischerbooten belegt oder versandet. Sehr schade.
Wir ankerten noch eine Nacht vor Agia Triada. Vor der Steilküste lagen wir geschützt vor dem Südwind auf 5m Wassertiefe. Wir marschierten fast den ganzen Weg bis zum Flughafen. Viel Strand aber leider weinig Geschäfte konnten wir entdecken. Tavernen gibt es natürlich überall. Der Tourismus hielt sich an diesem Küstenabschnitt in Grenzen.
Mit unseren Freunden verbrachten wir noch ein paar schöne Segeltage. Selten in den letzten Jahren konnten wir auf einem dreiwöchigen Törn mit nur einer Ausnahme alle Strecken segeln. Blauer Himmel und See, zumeist wenig Welle und guter Segelwind prägten diesen Törn.
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Auf der einen Seite ging die Sonne unter..... |
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.... auf der Anderen zeigte sich der Vollmond, schön rot. |
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Segeln bei besten Bedingungen |
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Der letzte Sonnenuntergang. |
Zurück in der Aretsou Marina bereiteten wir alles für den Heimflug vor. Nach drei Wochen über 30° freute ich mich wieder auf die Heimat.
In sechs Wochen geht es zum Ende der Segelsaison weiter.
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Unsere Haustiere |
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