Unsere Ankunft auf Fuerteventura gestaltete sich als etwas
schwierig. Froh die zwei Tage und zwei Nächte das erste Mal alleine, gemeistert
zu haben, freuten wir uns auf die Insel. Nicht zuletzt weil wir dort Martin, Sabrina
uns Louis treffen wollten. Bisher gab es nie irgendwelche Schwierigkeiten einen
Platz im Hafen zu bekommen, deshalb machten wir uns keine großen Gedanken darum.
Erste Vulkanbuckel vor dem Hafen Morro Jable |
Der Hafen Morro Jable antwortete nicht auf unsere E-Mail die wir vorab
geschickt hatten um eine Anlegemöglichkeit zu
reservieren. Auch auf die Anfrage per Funk, kurz vor dem Hafen, bekamen
wir keine Antwort. Also fuhren wir langsam hinein und legten an einem Steg
längseits an um den Hafenmeister aufzusuchen. Wir hatten kaum die Leinen
festgemacht, da kam schon ein Bediensteter des Hafens auf uns zu und erklärte
uns, dass wir auf keinen Fall einen Platz bekommen könnten. Nur ganz hinten im
Hafenbecken wäre noch eine Möglichkeit ohne irgendwelche Versorgung. Da dort, wo
wir gerade festgemacht hatten ein Schlauch in greifbarer Nähe lag, wollten wir
wenigstens unseren fast leeren Wassertank auffüllen. Doch auch dies wurde uns
vehement untersagt. Ein wenig enttäuscht gaben wir uns zunächst geschlagen und
fuhren in den hinteren Teil des Hafenbeckens. Es war sehr warm, wir waren müde,
das Wasser knapp und Martin, Sabrina und Louis warteten schon auf uns. Also
nicht verzagen…..wir gingen zum verabredeten Restaurant, aßen einen leckeren
Salat und überlegten wie wir weiter machen. Ein Hafenmeister war nicht
aufzufinden und Sanitäranlagen auch nicht.
Im Hafen Morro Jable mit Muringleine angelegt. Muringleine im Tidengewässer mit 2,5 m Wasserstandsschwankung ist nur mäßig optimal. Einer muss am Bug Leine fieren oder dicht holen. |
Also entschieden wir uns am nächsten
Morgen zum Hafen von Gran Tarajal, einem kleinen Fischerdorf zu segeln um dort
unser Glück zu versuchen. 25 Seemeile in 4 Stunden unter nicht so schönen
Bedingungen, aber guter Dinge einen Platz für die nächsten 2 Wochen zu
bekommen. Als wir die Hafeneinfahrt passierten, fiel uns sofort auf, dass jede
Menge Plätze frei waren. Erleichtert fuhren wir in eine Lücke, da wieder kein
Hafenmeister über Funk zu erreichen war. Kurz bevor wir anlegen konnten ertönte
ein lautes Rufen!“ Der Hafen ist voll, es gibt keinen Platz!“ Wir konnten es
kaum glauben, aber aus zwei Richtungen wurden wir des Hafens verwiesen.
Dank Thomas, er sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen
lässt, haben wir einen zweiten Versuch unternommen anzulegen, was uns ein paar
entsetzte Blicke einbrachte. Wir blieben freundlich, erklärten unsere Lage und
baten wenigstens Wasser zu bekommen. Nach ein paar Telefonaten wurde uns dies
dann auch gewährt. Die Securities die wahrscheinlich die Aufgabe hatten niemanden
in den Hafen zu lassen, wurden freundlicher, gaben uns zur Begrüßung die Hand und erklärten uns, dass
bis zum Wochenende ein alljährlicher Anglerwettbewerb im Hafen stattfinden
würde und alle Plätze reserviert wären.
Also liegen wir nun bis Montag neben dem Hafen vor Anker,
was natürlich auch sehr schön ist!
Anlanden mit dem Dingi |
Der Wassertank ist voll und wir liegen nicht weit vom Strand
entfernt. Nun kommt auch unser Schlauchboot regelmäßig zum Einsatz.
Als Nächstes galt es unseren schon recht groß gewordenen
Wäscheberg zu bewältigen. Nach einigen Recherchen bei Einheimischen und im
Internet war klar: Ein Auto muss her! Nach einer 45minütgen Autofahrt fanden
wir einen Waschsalon und unsere Wäsche hing recht schnell frisch duftend auf
dem ganzen Schiff verteilt 😊.
Außerdem haben wir durch die Suche einen schönen ersten Eindruck von der Insel
bekommen.
Gran Tarajal |
Fuerteventura besteht aus vielen Vulkanen, Lavafeldern und
Stränden an denen sich die Touris im glasklaren Wasser erholen. Grünes gibt es
wenig. Von einem höher gelegenen Aussichtspunkt kann man der Landschaft schon
etwas abgewinnen.
Landschaftsbild auf Fuerteventura |
Neben den Städten und sehr gut ausgebauten Autobahnen gibt es
sogar einen beleuchteten Radweg durch die Wüste. Wer das wohl finanziert hat?
Hier in Gran Tarajal ist es noch etwas ursprünglich. Sicher
sieht man hier auch Touris. Doch das Leben in der Stadt ist mehr von den hier
lebenden Menschen geprägt. In den Bars wird wieder gleichzeitig und laut bei
Bier und Wein diskutiert. Gott sei Dank nicht so laut wie in Galizien 😀.
In der Stadt sind an 22 Fassaden Malereien zu bestaunen die anlässlich
eines Kunstwettbewerbes dort angebracht wurden und die Stadt attraktiver machen
soll. Ein paar Exponate haben wir in unsere Bildergalerie abgelegt.
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