Sonntag, 2. Februar 2025

Winter in Griechenland

Nach der Weihnachtszeit und dem Jahreswechsel zog es mich wieder zum Schiff. Mitte Januar war ich noch nie in Griechenland. Zuhause war das Wetter eher unangenehm grau, kalt und feucht. Ich war sehr gespannt wie es wohl in Messelonghi ist. Als ich in Athen den Flieger verließ, begrüßte mich ein strahlender Sonnenschein und 19 Grad. Diese warme Luft war eine wunderbare Begrüßung, welch ein Kontrast. 

Mit dem Mietwagen ging es dann 300 km nach Westen, zur Marina Messolonghi. Der Himmel bewölkte sich immer mehr. Das Thermometer zeigte, am Ziel angekommen plötzlich nur noch 13°. Ab dann hatten wir im Hafen 5 Tage Starkwind und Regen. Am drauffolgenden Wochenende waren alle umliegenden Berge weiß. Eine tolle Kulisse ist entstanden.

Schneebedeckte Berge ringsherum

Fata Morgana hatte ich vorgefunden wie verlassen. Alles war OK. 

Für die Zeit bis Ende Februar sind einige Wanderungen und einige Instandhaltungsarbeiten geplant. Die Dichtmasse an den großen Decksfenstern sind von der Sonne ziemlich zersetzt worden. Mit viel Geduld habe ich den alten Kleber rausgeprokelt und durch neuen ersetzt. Jetzt ist wieder alles schön. So erledige ich jeden Tag ein wenig. Heute sind alle Sicherheitseinrichtungen dran. Westen überprüfen, Rettungsinsel, Signalmittel, EPIRB, AIS-MOB....

An einem Tag fuhr ich mit dem Mietwagen hinter den 900 Meter hohen Kalkbrocken, den ich jeden Tag vom Boot aus sehen kann. Die Wanderkarten sind hier nicht sehr aufschlussreich. So musste ich zunächst einen Weg zum Gipfel suchen. Ein griechischer Bauer war dabei eine große Hilfe. Da er kein Englisch versteht hat er seine Tochter angerufen, die alles übersetzten konnte. Unglaublich hilfsbereit.

Da es schon zu spät war, ging ich am nächsten Morgen zum Gipfelgrad des Varasova. An der Westseite wurden schon einige Kletterrouten eingerichtet. Sogar einen Klettersteig konnte ich erkennen. Der Aufstieg begann zunächst auf Forstwegen und ging dann in einen Bergwanderpfad mit vielen Kalkbrocken über. Die 750 Höhenmeter aufstieg waren sehr anstrengend. Die Anstrengung wurde durch die herrliche Aussicht belohnt. Die noch höheren Berge oberhalb von Patras waren komplett weiß. Darunter der Golf von Patras mit vielen Schaumkronen. Oben auf der Gipfelscharte fand ich auf 850 Metern einen Brunnen und eine Ruine. Wer sich wohl so weit vom nächsten Dorf angesiedelt hat?

Der Blick nach Patras und der Rio- Hängebrücke

Der Blick nach Norden

Der Brunnen auf dem Gipfelgrad

Ruine sogar mit kleinem Keller

Das Leben in der Marina und der umliegenden Lagunenlandschaft ist auch sehr nett. Die Segler, die in der Winterzeit an Bord sind, machen ihre Boote wieder fit für die neue Saison oder sogar für die nächste große Fahrt um die Welt. Auffällig ist wie viel Wert auf große elektrische Anlagen gelegt werden. Große Batteriebänke und Solaranlagen werden installiert. Einige verabschieden sich vom Gas und möchten elektrisch Kochen. Die Boote an Land werden geschliffen und gestrichen. Nachmittags tauschen wir dann unsere Arbeitserfolge aus und beraten uns gegenseitig.

Die erste Schicht ist fertig aufgetragen.

Zwischenzeitlich lohnt immer wieder ein langer Spaziergang auf den Dämmen der Lagunen. Hier lebt es überall. 

Famingos


Sepien neben dem Boot.

Der lange Hals warte auf sein Frühstück.

Das Wetter wird immer besser. Auf der Ostsee hatten wir oft nicht so ein sommerliches Wetter wie hier im Januar. Das Licht, die Farben und die schon ziemlich warme Sonne sind ein Genuss.







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