In der Passage zwischen Guadeloupe und Antigua trafen wir
auf ähnliche Bedingungen, wie in den Passagen der anderen Inseln auch. Erst
durch die Landabdeckung beeinflusster Wind, dann immer mehr zunehmend und
glücklicherweise zu unseren Gunsten drehend. Normalerweise ist es nur sehr
schwer möglich Antigua direkt aufs Korn zu nehmen. Wir segelten an einem Tag,
an dem der Wind mehr aus ESE kam und nicht wie normalerweise ENE. Bei einem
Einfallswinkel von 60° und einer Windstärke von 6 Bft machten wir mit
halbierten Segeln flotte Fahrt, genau auf Englisch Harbour zu. Schon um 14 Uhr
fuhren wir zunächst in den etwas östlich gelegenen Hafen. Eine große, leicht
verwinkelte Bucht bildet einen schönen Naturhafen. Leider waren alle
Ankerplätzte brechend voll. In der Nelson Dockyard Marina lagen fast nur
Superyachten. Dazwischen wollten wir unsere Fata Morgana nicht legen 😀.
Kurz vor der Südküste Antiguas |
Also, wieder weiter.
Ein paar Riffe und Untiefen ausweichend fuhren wir in den nur 1,5 Seemeilen
entfernte Falmouth Harbour. Diese riesige Bucht beherbergt drei Marina und
reichlich Platz zum Ankern. Wir legten uns mitten ins Ankerfeld. Der Anker
kratzte ein wenig über hartem Grund. Blieb aber dann in weichem Sand hängen.
Der Passat weht hier auf dem Ankerfeld immer noch ganz ordentlich. In der Nacht
lasse ich eine Ankeralarm-App auf meinem Handy laufen, um früh genug gewarnt zu
werden, wenn mal etwas nicht halten sollte. Erlebt haben wir es schon einige
Male, dass Yachten am Strand liegen. Die totale Katastrophe.
Superyachten an allen Stegen |
Auf dem ersten Blick ist die Insel sehr trocken. Keine
tropischen Regenwaldpflanzen sind zu sehen, viel Dornengestrüpp und Kakteen.
Im
Hafen gibt es hier Superyachten, so viele habe ich noch nie an einem Ort
gesehen. Interessant ist auch der Größenvergleich dieser Yachten. Schon seit
einiger Zeit begegnen wir immer mal wieder einem Rahsegler mit drei Masten und
fünf Rahen an einem Mast. Imposant lag er vor vielen Buchten, da so ein großes
Schiff nicht sehr weit in eine Bucht fahren kann. Dieser Rahsegler liegt auch
hier in der Marina zwischen diesen neuen Yachten. Erstaunlich wie klein er doch
hier erscheint. Fast jeder Mast der anderen Segler überragt ihn um einiges. Das
sind meist Privatyachten! Erstaunlich wie stark frequentiert diese Bucht ist.
Immer mal wieder taucht eine noch größere Yacht auf. Die dann ein paar Runden
vor der Buchteinfahrt dreht und dann wohl abgewiesen wird und wieder abdampft. Wir
können bleiben. Wir haben auch keinen Hubschrauber auf dem Heck stehen.
Imposant sind für mich die J – Class Amerikascupper.
Historische Segelyachten die hier immer noch gegeneinander antreten. Gern würde
ich mal eine Trainingseinheit mitfahren.
Falmouth Harbour. Hier schlafen wir. |
Mal sehen wie lange wir bleiben. Das Ambiente auf unserem
Ankerplatz ist ruhig und schön. Die Luft ist hier auch nicht so feucht wie auf
den anderen Inseln. Sehr angenehm. Wir schwitzen erheblich weniger. Das Wasser
ist allerdings sehr trübe. Zwischenzeitlich holt mal eine große
Meeresschildröte schnaufend Luft neben uns
Rund um Antigua gibt es sehr viele Buchten und Riffe die man
betauchen kann. Diese Insel lernt man wohl am besten mit einem Schiff kennen.
Traditionssegler im English Harbour |
Fast alle Yachten stammen aus England |
Viele schöne Strände säumen Antigua |
Ich wüder auch so gern um die Welt segeln, traue mich jedoch nicht. Wir machen am liebsten Urlaub im Wellnesshotel Grödnertal
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