Sonntag, 9. Juni 2024

GRIECHENLAND

Tage lang schaue ich auf die Wetterprognosen, um ein möglichst gutes Wetterfenster für 165 Seemeilen nach Griechenland zu finden. Doch dann kommt alles anders als man denkt. In der Marina Catanzaro sollte das Wasser nicht trinkbar sein. Also wollten wir noch einen Stopp in Crotone einlegen. Der Liegeplatz war reserviert. Vorm Ablegen meldete sich schon die Marine, dass wegen Baggerarbeiten in der Einfahrt der Hafen gesperrt ist. Wow. Schon am Samstag überzusetzen hatte ich noch gar nicht geplant. Das Wetter sah nicht so richtig gut aus. Es sollte Nordwind geben. Allerdings hingen dicke Wolken am Himmel. Ok. Wir brachen mit Kurs Griechenland, Insel Paxos auf. Bei ruhiger See ging es gemütlich unter Genua und ein paar Umdrehungen mit der Maschine nach Osten. In den ersten Stunden hatten wir unter Deck noch einiges zu tun. Betten neu beziehen, Kabinen umräumen, nachdem uns die Gäste verlassen hatten....

Kaum lag Italien achteraus, ich hatte mich gerade hingelegt, machte es BUM! Oh je, was ist passiert? Nachdem ich die Drehzahl des Motors reduzierte, war klar, dass wir etwas mit der Schraube eingefangen hatten. Schub rückwärts und wieder vorwärts brachte nichts. Also, Taucherbrille und Flossen angelegt. Das Boot musste bei den schon unangenehmen Wellen so ausgerichtet werden, dass es keine Fahrt durchs Wasser macht und das Heck nicht zu stark schlägt. Ich brauchte nur einen Tauchgang um den dicken Plastiksack zu entfernen. Der Antrieb hörte sich wieder normal an. Weiter ging es.

Dieser Plastiksack hing an der Schraube

Der versprochene Nordwind kam dann wirklich spät und viel zu schwach. Die dicken Wolken veränderten in ihrer Zugrichtung immer wieder den Wind. Auf dem Radar konnten wir in der Nacht die kräftigen Regenschauer um uns herum sehen. Irgendwie sind wir, abgesehen von einigen wenigen Tröpfen, durch diese Front gefahren, ohne in den angekündigten Starkregen zu kommen. Der Wind nahm zu und damit die Welle. Es war sehr ungemütlich. Wir rollten doch sehr. Damit war die Nacht sehr anstrengend. An Schlaf war nicht zu denken. 

Nach Sonnenaufgang beruhigte sich die See allmählich. Dann war es wieder so weit. Land in Sicht. Die Gastlandflagge wurde gewechselt. Ich freute mich endlich wieder in Griechenland zu sein. Diesmal mit dem eigenen Boot.

Wir fuhren nach Lakka auf Paxos. Eine schöne geschützte Bucht im Norden der Insel. Leider war die Bucht mit Ankerliegern vollgestopft. Eine dicke Motoryacht verließ gerade ihren Ankerplatz. Damit hatten wir genug Platz um stressfrei zu liegen. Kaum zu glauben war die große Anzahl an Katamaranen.


Nach 28 Stunden erreichten wir die Nordküste von Paxos

Lakka auf Paxos. Tolles Gefühl nach dieser Überfahrt.

Das Dörfchen hatte sich etwas verändert. Vor ca. 15 Jahren war ich zuletzt in Lakka. Die Häuser, Tavernen und Geschäfte wurden renoviert und schön gestaltet. Das Dorf hat sich für den Tourismus rausgeputzt.

Wir fühlten uns gleich wohl und blieben noch einen weiteren Tag um auch noch nach Gaios zu wandern. Auch Gaios hat sich im gleichen Stiel verändert. Auffällig war allerdings auch, dass Ende Mai schon sehr viel los war. Vor allem waren schon sehr viele Charterboote unterwegs.

Griechenland. Den Wunsch mit dem eigenen Boot nach Griechenland zu segeln, hatte ich schon viele Jahre. 

Gässchen in Gaios

Kirchplatz Gaios

Der Kanal in Gaios

Griechenland

Das Ankerfeld in Lakka





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