Montag, 19. Mai 2025

Über den Golf von Korinth nach Poros

Hubert kam in Alykes an Bord. Der Ort lag nur 10 Autominuten vom Flughafen Patras entfernt. Vor Anker liegend konnten wir den ersten Abend genießen und die ersten Pläne für den weiteren Weg schmieden. Nach vielen Wochen starkem Ostwind beruhigte sich die Wetterlage und wir konnten am nächsten Tag bei wenig Westwind zur Rio-Brücke und dann weiter nach Nafpaktos fahren. Eigentlich wollte ich in dem mittelalterlichen Hafen anlegen. Dies wäre schon ein besonderer Hafen gewesen. Die Hafenpolizei ließ das allerdings nicht zu. So gingen wir vor Anker. Hätten wir von der Veranstaltung am Abend in dem Hafen gewusst, hätte ich erst gar nicht gefragt. Es war der Tag, an dem die Befreiung von Nafpaktos von den Türken gefeiert wurde. Im Jahre 1821 haben sich die Griechen von der 400 jährigen Besetzung durch das Osmanische Reich befreit. Die umliegenden Städte und Gemeinden haben sich zu einer Armee zusammengeschlossen. Über diesen Verbund sind die Griechen bis heute stolz und feiern ihn mit einem spektakulären Umzug. Alle Gruppen treffen sich dann im Hafen. Wir hätten dann mittendrin gelegen.

Erster Abend in Alykes

Die Rio-Brücke durften wir auf der Südseite unterfahren.

Die Festungsmauer vom Hafen Nafpaktos

Die Einfahrt in den Hafen

Die Feierlichkeiten am Abend


Mit ordentlich Wind ging es weiter nach Osten, zur netten Insel Trizonia. Auf der Ostseite befindet sich ein sicherer schöner Hafen. Die Insel hat viele nette Ecken die es zu entdecken lohnt. Leider gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Mit der Fähre ging es am nächsten Tag zum Festland, um noch ein Brot zu kaufen. Zu diesen Gelegenheiten entdeckten wir viel von der Lebensweise der Griechen dort. 

In Trizonia lagen wir ruhig und sicher für zwei Tage.

Das kleine Örtchen auf der Insel.


Blinder Passagier.


Gegen Mittag setzte wieder der Westwind ein. So konnten wir bei einer sehr bewegten See weiter segeln. Plötzlich, auf dem Weg nach Galaxidi wurde die See vorm Bug ruhig und der Wind kam uns entgegen. Die Windverhältnisse in Griechenland sind wirklich schwierig. Hohe Berge lenken den Wind um, heben den Wind auf oder bilden sehr starke Fallwinde. 
In Galaxidi fanden wir einen Platz direkt an der Hafenmauer. Der Hafen war mal wieder von eine Charter-Flottille gefüllt. Es drängt sich der Gedanke auf, dass das Chartergeschäft langsam überhand nimmt. Die kleinen schnuckeligen Häfen werden von Charterbooten und immer mehr großen Katamaranen zugeparkt. Galaxidi ist ein richtig nettes griechisches Dorf.

Die Kirche von Galaxidi.


Die Familie verabschiedet die Fischer, die nicht immer zurück kamen.

Galaxidi
Weiter ging es zum und durch den Kanal von Korinth. Eigentlich wollten wir zuvor eine Nacht vorm Kanal Ankern, weil der Weg mit 56 Seemeilen bis zu der geschützten Bucht in Korfus recht weit für einen Tag war. Am Abend waren wir aber froh, dass wir gleich in den Kanal gefahren sind. Die Fahrt durch den Kanal ist immer sehr spannend und erlebnisreich. Zum Glück hatten wir den Strom mit uns und der Wind im Kanal war sehr mäßig. 

Die Seitenwände sind mit Ankern und Netzen stabilisiert worden.



Nach dem Kanal legten wir noch am Office an um die Maut von 210 Euro zu bezahlen. Teuer aber auch sehr lohnend. In einem großen Bogen konnten wir unter Segel bis zur Bucht in Korfus segeln. Die Bucht war sehr ruhig und entspannend nach diesem langen Tag auf See.

Ruhige See in Korfus

Unser nächstes Ziel war Ägina. Das nette Städtchen auf der gleichnamigen Insel. Viele Fähren legten dort an und tauschten viele Touristen aus. Der Hafen sowie die Stadt war sehr voll und laut. Die Stadt an sich lohnt aber einen Besuch. Wir entschieden uns am nächsten Tag mit dem E-Bike zum Aphaia-Tempel zu radeln und über die Nordküste zurück. Als wir endlich den Trubel der Stadt hinter uns hatten, fuhren wir durch sehr schöne gebirgige Landschaften. Am anderen Ende der Insel stand der noch ganz gut erhaltene Tempel. 490 v Christus erbaut, ist es ein Meisterwerk der dorischen Tempelarchitektur. Die Nymphe Aphalia war eine Gottheit, die seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. auf der Insel Ägina heimisch war und hier verehrt wurde. Sie galt als Tochter des Zeus und war der jungfräulichen Artemis ähnlich.





Die Nordküste gefiel uns sehr gut. Immer wieder tauchten kleine Buchten mit klarem türkisem Wasser auf. Es hat richtig Spaß gemacht.

Schöne Strände mit klarem Wasser an der Nordküste




Zurück an Bord schaukelten wir in den Abend. Der Südost-Wind hat den Ankerplatz ordentlich aufgewühlt. In der Nacht beruhigte es sich aber wieder. An jedem Abend, nach dem Sonnenuntergang, beruhigte sich der Wind und ließ uns gut schlafen.
Wir fuhren dann weiter nach Poros. Eine kleine Perle im Saronischem Golf. Dieser Ort und Insel werden natürlich von vielen Seglern angefahren. Am Abend sind die Ankerplätze sowie die Liegeplätze an der Stadtmauer voll belegt. Viele Tavernen versorgen die Besucher. Die Stadt wurde an einem Hang gebaut und bietet viele kleine Gässchen zum schlendern und entdecken. Die meisten Häuser sind von außen frisch gestrichen. Sehr nett.





Am vorletzten Abend fuhren wir noch auf die andere Seite der Insel, um dort in der ruhigen und sehr schönen Bucht Vagionia zu Übernachten. Dort legten wir mit Anker und zwei Landleinen an. Um die Landleinen zu legen, mussten wir natürlich ins Wasser. Die Wassertemperaturen waren mit 22° schon ausreichend warm. Wir fanden zwei Felsen an denen wir das Boot gegen den Anker verspannen konnten. So lagen wir gut geschützt für die Nacht, in der schönen Bucht. Ziegen kletterten am Steilhand, Pfau und Hahn sangen uns ein Lied. Sehr nett. Am Abend gesellten sich dann doch noch ein paar Yachten zu uns.

Hubert hat die erste Leine befestigt.


Unsere Nachbarn haben sich in einem Stern gelegt.

Wir fuhren dann zurück nach Poros. Hubert musste mit der Nachmittagsfähre nach Piräus fahren, um am nächsten Tag pünktlich am Flughafen zu sein. Sehr schade. Wir hatten eine erlebnisreiche, schöne Zeit.

Ein Schoner unter Vollzeug auf dem Weg nach Poros.

In dieser Lücke voraus, trafen wir Delfine.

Zurück in Poros














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