Einstand an Bord: Kartoffeln schälen |
Wir haben Verstärkung bekommen: Thorsten wird uns die nächsten
beiden Wochen begleiten. Nach dem er nach 9 Stunden Anreise endlich an Bord
war, mussten wir ihm erklären, dass wir am nächsten Tag gleich den großen
Schlag nach Spanien geplant haben. Für die englische Südküste wurden für die
nächsten Tage drehende Winde oder Flaute vorhergesagt. Für die Strecke nach La
Coruna nur leichte achterliche Winde und Sonnenschein . Dass wir nur Wellen bis
1,1 m bekommen sollen motiviert natürlich auch. Weymouth ist dafür nicht der
ideale Abfahrtsort. Immerhin 500 Seemeilen sind zu bewältigen. In den ersten 20
Stunden muss man sich mit dem großen Frachtverkehr beschäftigen.
Wir mussten noch bis zum Hochwasser am Mittag warten bis wir
Weymouth durch die Hebebrücke verlassen konnten. Erst unter Segel, später mit
Maschine ging es nach Südwesten. Nach einigen Stunden besuchten uns die ersten
Delfine. Immer wieder ein tolles Schauspiel wenn diese schnellen Tiere mit dem
Bug eines Schiffes spielen.
Nach acht Stunden galt es das erste Verkehrstrennungsgebiet
zu überqueren. Die Frachter reihten sich wie an einer Perlenschnur auf.
Richtung und Geschwindigkeit mussten ständig angepasst werden. Mit der heutigen
Navigationselektronik lassen sich diese Manöver gut planen und wir behielten
den Überblick.
Der Sonnenuntergang war genauso spektakulär wie die
Milchstraße nachdem es richtig dunkel wurde. So nah habe ich diese Sterne Jahre
nicht gesehen. Die Wacheinteilung unter uns war absolut frei. Wenn jemand die
Augen nicht mehr aufhalten konnte wurde er ins Bett geschickt. So kamen wir gut
bis in den Morgen. Bei Tageslicht sind die Wachen doch wesentlich entspannter.
Zwischenzeitlich brieste der Wind auf 15 Knoten auf. Bei
halben Wind fuhren wir oft um die 8 Knoten. Wenn dann noch der Strom mit 2
Knoten unterstützt macht das Segeln auch übermüdet richtig Spaß. Im Moment, 40
Seemeilen vor der Ile d´Ouessant haben wir bei leichten Winden den Strom gegen
uns. Mit 3,5 kn dümpeln wir dahin. Genug Zeit um das Logbuch zu aktualisieren.
Der Himmel hat sich in den Morgenstunden zugezogen. Es wurde
feucht und kalt. Eine heiße Tasse Kaffee bekommt in diesen Momenten einen ganz
besonderen Stellenwert.
Jetzt ist es 16 Uhr. Wir nähern uns der Ile d´Ouessant und
haben dadurch wieder Internetzugang um den Blog zu aktualisieren.
Grüßt mir La Gomera wenn ihr vorbei kommt, Gruß Andreas Müller
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