Montag, 4. Juli 2022

La Coruna und der Weg um das Cap Finisterre

Die  Tage in La Coruna waren wieder sehr schön. Die Stadt hat schöne Ecken zum verweilen. Überall ist immer was los. Im gesamten Hafen, auch in der aller letzten Ecke lief der Atlantikschwell. Das Boot zerrte an den Leinen und schaukelte ständig hin und her. Gegen Morgen fahren dann noch die Fischerboote vorbei. Dann kann man nicht mehr einschlafen. 
Rathaus von La Coruna

Die Copacabana von La Coruna

Der Herkulesturm von La Coruna ist von den Römern im Jahre 110 erbaut worden. Der Turm ist bis heute ein Leuchtturm. Ein erstaunliches Bauwerk, wenn man bedenkt, wie die Menschen zu dieser Zeit gelebt haben

Kulinarische Spezialitäten in der Casa de Pulpo

Letzte Woche Freitag mahnte das bevorstehende Wetter wieder zum Aufbruch. Normalerweise bläst hier um das Cap Finisterre immer ein Starkwind aus Nordost. Dieser Wind setzte dann auch wieder am Sonntag ein. Böen bis 40 kn und ordentlich hohe Wellen sind an diesem Cap und der Costa del Morte schon vielen Seeleuten zum Verhängnis geworden. Ich bevorzuge doch eher etwas ruhiges Wetter. Ich bin bei sehr wenig Wind früh morgens ausgelaufen und um den Herkusturm herum, zum ersten Cap. Die Dünung war noch unangenehm hoch. Ich wünsche mir mal wieder ruhige See und einen 4er Wind. Bisher war mir das nicht vergönnt. Also ging es rauf und runter durch die Wellen. Die Fischerboote waren mal zu sehen, dann wieder im Wellental fast verschwunden. Von Cap zu Cap hangelte ich mich an der Küste entlang. Ab dem Cap Torinan, der westlichsten Ecke Europas, wurde die Dünung erträglich und der NE-Wind verstärkte sich, so dass das Vorsegel zusätzliche Stabilität brachte.
Eigentlich wollte ich nur bis Muxia. Der Wetterberichte sagte aber für den nächsten Morgen 21-28 kn vorher. Etwas zu viel für mich. So bin ich gleich eine Ria weiter, in die Ria Muros gesegelt. Gleich links rum sah ich vor einem Strand sehr ruhiges Wasser. Eine Einladung diese Nacht, nach 12 Stunden Fahrt, vor Anker an diesem Strand zu verbringen. Der Abend war dort richtig schön. Mit tollem Sonnenuntergang und nur leichten Schiffsbewegungen. Endlich mal!
Das Cap Finisterre

Ein anderes Cap, keine Ahnung welches, von den viele Ecken die umfahren werden mussten
Da der Starkwind dann auch in den nächsten Stunden die südlichen Rias erreichen soll, bin ich am nächsten Morgen gleich weiter in die Ria Arousa, nach Ribeira gesegelt. Am südlichen Eingang der Ria liegt eine Inselreihe mit vielen umliegenden Granitfelsen und Riffen, die zu umfahren doch einen ordentlichen Umweg bedeutet hätte. Zwischen diesen Riffen gibt es eine Passage, die auf der Seekarte sehr eng aussieht. Das war mein Weg. Einige Riffe ausweichend kam ich zum Eingang der Passage. Hier musste ich auch genau in einem bestimmten Winkel hinein fahren, da dort in der Einfahrt noch ein Granitfindling 10 cm aus dem Wasser ragt. Es wurde nie flacher als 8,5m und breit genug um gefahrlos in die Ria zu fahren.
In der Marina Ribeira war noch ein Gastliegeplatz frei. Bisher hatte ich immer Glück mit meinen Liegeplätzen. 
Das Cap Finisterre ist nun auch geschafft. Mittlerweile bin ich schon über 1100 Seemeilen gefahren. Es wird Zeit, dass ich eine neue Karte erstelle.
Der nächste große Step ist, in gemütlichen Etappen bis nach Lissabon zu Segel. Dazu wird mich Ute begleiten.
Riffpassage

Dünenlandschaft in Ribeira




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