Samstag, 17. August 2024

Es geht nach Kalamata, dem Sommerhafen

Der oder die Peloponnes ist die Halbinsel, die sich am südwestlichsten Ende Griechenlands mit einer langen Küstenlinie ins Mittelmeer erstreckt. Der Kanal von Korinth trennt seit 1893 das Festland von der Halbinsel. Namensgeber war wohl die mythologische Gestalt Pelops. Der Peloponnes war in der Antike und auch danach Machtzentrum der Besatzer und der Griechen. Viele alte Gemäuer sind Zeitzeugen aus dieser Zeit. Ich war etwas überrascht, dass es entlang der westlichen Küste so viele geschichtsträchtige Orte gibt.
Die Insel ist mal wieder ein riesiges Gebirge. Zwischendrin fruchtbare Täler. Ebene Flächen für die Landwirtschaft wie in Olympia oder Sparta gibt es sonst nicht viele.
Von Katakolo aus ging es leider wieder unter Maschinenkraft nach Süden. Nach der langen Bucht ging es entlang der felsigen Küste bis nach Methoni. Die zweite Hälfte der 55 Seemeilen konnten wir dann endlich Segeln. Besonders die Insel Sfaktiria, die die Bucht vor Pylos versperrt, hat eine imposante Steilküste.

Felsentor an der Nordspitze von Sfaktiria.

Wellen und Wind nahmen vor Methoni immer weiter zu. An den Südspitzen des Poloponnes pustet im Tagesverlauf zunehmender NW-Wind. Damit hätten wir das Flautenrevier der Ionischen Inseln verlassen. 
Überrascht hat uns der erste Blick auf Methoni. Wieder eine Burg, wieder gab es etwas geschichtliches zu entdecken. Das Dörfchen sieht daneben richtig einladend aus. Eine lange Mole beruhigt die See etwas vor der Stadt. Der Ankerplatz vor Methoni war gut besucht und etwas rollig.

Festung vor Methoni. Die Landzunge schützt den Ankerplatz.

Ankerfeld vor Methoni

Riesige Mauern schützen vor Feinden

Hier geht es in die Festung

Die Festung ist sehr viel größer als ich zunächst gedacht hatte.



Hier ist ein Teil wieder aufgebaut worden. Imposant!

Singzikade. Der gar nicht so kleine Krachmacher begleitet uns jeden Tag.

Nach der Besichtigung ging es am Nachmittag noch 10 Seemeilen weiter. Wir hofften auf ein ruhigeres Plätzchen vor Finikounda zu finden. Die Landschaft zwischen den vorgelagerten Inseln und der Südküste des Peloponnes ist wirklich herrlich. Die Genua zog uns langsam Richtung Osten. Die Küste lief langsam an uns vorbei und der Wind kühlte uns etwas. Die Bucht liegt bei dem vorherrschendem Wind gut geschützt. Das Dörfchen ist sehr nett. Viele Läden säumen die Einkaufsmeile, direkt am Wasser hatten wir eine große Auswahl an Tavernen.
Ein toller Ort.

Finikounda




Fata Morgana auf einem selten einsamen Ankerplatz.

Der nächste Hafen war Koroni. Auf einer kleinen Nase liegt das Dorf und auch wieder eine Festung. Hinter der Nase, direkt vor dem Dorf fanden wir einen ruhigen Ankerplatz. Wieder bildete das Dorf, Festung und Hafen ein tolles Bild. Leider drehte der Wind im Nachmittag und blies mit zunehmender Stärke in die Bucht. Es wurde sehr ungemütlich. Als wir mit dem Schlauchboot an Land wollten und sahen, dass das bei der Welle nicht mehr trocken funktionieren konnte, hatten wir spontan beschlossen um die Land-Nase, auf die geschützte Seite zu fahren und dort zu Ankern. Mit dem Schlauchboot ging es dann trocken an Land. Leider mussten wir danach bei 36° über den Hügel, auf dem das Dorf errichtet wurde. Das Dörfchen ist wirklich nett. Im Hafen schwappte das Wasser immer noch ganz ordentlich. 

Im Ionischen Meer trafen wir oft Wasserschildkröten.

Festungsmauern von Koroni

Dahinter das Dorf am Hang.

Koroni

Der neue Ankerplatz auf türkisem Grund.

Wer hoch steigt kann weit sehen und schwitz mal ganz besonders stark!

Der offene Hafen von Koroni.


Auf zur letzten Etappe vor der Sommerpause. Kalamata liegt nordöstlich von Koroni. Eigentlich sollte es leichten Südwind geben, der uns über die Bucht in die nördlichste Ecke schieben sollte. Kurz vorm Hafen, damit das Anlegen auch Spaß macht, erreichte der Wind dann endlich 4 Bft. In der Marina fanden wir ein sicheres Plätzchen für die nächsten sieben Wochen. 
Kalamata ist eine recht große Stadt. Die Straßen sind voller Leben. Wenn die Sonne hinterm Horizont verschwindet, erblüht das nächtliche Treiben im gemütlichem Laternenlicht. Im Hinterland stehen wieder steile Berge, die das Landschaftsbild begrenzen.

Brunnen in Kalamata

Mit dem Leihwagen fuhren wir noch ins Inland zu einen Wasserfall. Auch in diesem kleinen Tal überrascht doch das vielfältige Grün. Immerhin hat es viele Wochen nicht mehr geregnet.



Viel Wasser kommt nicht mehr!

Der griechische Stuhl.
Dieser Typ Stuhl steht überall in Griechenland, seit Jahrzehnten.

Tja, es wurde Zeit das Schiff und die Hitze zu verlassen. Wir freuten uns auf unsere Familien und Freunde, und auf frische Luft. 
Gerne verlasse ich das Schiff natürlich nicht unbedingt. Alles wird gut vorbereitet und doch bleibt immer ein kleines ungutes Gefühl. Das Wetter ist weiterhin sehr beständig. Stürme werden nicht erwartet. 
Ende September komme ich zurück. Dann werde ich das Kühlwasserventil am Saildrive wechseln und alles für den Herbst und den Küsten des Peloponnes vorbereiten.

 



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