Montag, 21. Oktober 2024

Über Antipaxos nach Kytnos und weiter nach Kea

Nach einem langen Segeltag konnte ich eine nördliche Bucht auf Antipaxos erreichen und mich mit Friederike und Jan treffen. Antipaxos lag nun sehr weit im Osten. So weit wollte ich gar nicht in die Kykladen segeln. Die Wettervorhersage zeigte nur noch für zwei Tage SW-liche Winde für den Weg nach Norden. Das motivierte uns am nächsten Tag gleich weiter nach Norden zu segeln. Ansonsten standen uns viele Stunden unter Maschine bevor. Der Wind war am nächsten Tag schon ganz ordentlich. Zwischen 18 und 25 Knoten schob uns der Wind nach Norden. So auf halber Strecke wurde die See immer rauer. Seewasser überspülte das Deck immer mal wieder. Ich reffte die Segel maximal und segelte noch immer über 8 Knoten. Endlich mal wieder richtig Segeln. Es machte richtig Spaß. Am späten Nachmittag erreichte ich die Abdeckung von Kythnos und konnte etwas aufatmen. Der Hafen Loutra, mit seinen heißen Quellen, empfing mich mit viel böigem Wind. Das Hafenbecken ist recht klein, und so wurde das Anlegemanöver bei 25 kn Seitenwind zu einem kleinen Abenteuer. Der Hafenmeister und drei weitere Segler versuchten mich mit meinen Achterleinen gerade vor die Peer zu ziehen. Es ging nur mit zusätzlicher Maschinenkraft.

Endlich sicher im Hafen von Loutra

Gegen Abend ließ der Wind nach und der Hafen füllte sich mit Charteryachten

Dort, am Strand kommt das heiße Wasser zu Tage.

Schon am Abend lief Schwell in den Hafen. Das zeugte von einem Winddreher auf NE. Ein eher ungünstiger Wind für den Törn nach Kea. Am nächsten Morgen fuhren wir in die aufgewühlte See und segelten am Wind zur Südküste von Kea. Erst auf der Ostseite hörte das Stampfen auf. Mittlerweile hatte mein Boot eine dicke Salzkruste von vorn bis achtern. Mit 3 Knoten tuckerte ich auf der Ostseite entlang und hoffte auf einen Fang. Ich brachte die Angel mit unterschiedlichen Ködern aus, ohne Erfolg. Die Bucht bei Korissia bot bei dem Wind einen idealen Schutz. Es war ein ruhiger, richtig schöner Ankerplatz.

Friedliche Ankerbucht auf Kea.

Hafen von Korissia.

Straße im Bergdorf Ioulida

Das Bergdorf hat uns sehr begeistert




Der Löwe soll über 2000 Jahre alt sein.

Auf engstem Raum wurde viel Wohnraum erschaffen.

Die Insel Kea hat uns sehr gefallen. Mit dem Bus konnten wir die Bergdörfer erreichen. Diese Bergdörfer haben natürlich steile Straßen auf denen die Einkäufe zu den Wohnungen getragen werden müssen.

Am Abend überdachten wir den Plan nach Lavrio zu segeln. Nach diesen einfachen kleinen Inseln in eine Großstadt zu fahren behagte nicht. Wir beschlossen die 50 Seemeilen direkt nach Poros zu segeln.


Sonntag, 13. Oktober 2024

Milos

Von Velanidia nach Milos sind es 65 Seemeilen über die offene See. Ab Mittag sollte der Wind auf SW drehen und damit leicht von schräg hinten die Segel füllen. Ich rechnete bei dem leichten Wind mit 16 Stunden. Am Morgen bereitete ich alles vor und löste vor allem die Leinen, die ich am Hafenboden an dicken Steinen befestigt hatte. Die seitlichen Abspannungen verhinderten, dass das Boot bei den vergangenen Starkwindböen zu sehr auf die Hafenmauer gedrückt wurde. Da der Wind erst spät drehen sollte, lief ich erst gegen Mittags aus. Dies bedeutete, dass ich die Nacht durchsegeln musste.

Natürlich, wie so oft, kam der Wind den ganzen Tag direkt von vorn. Der Winddreher war nicht zu spüren. Zunächst noch hart am Wind, später in der Flaute stehend, verlor ich die Lust und stellte die Maschine an. Mit sechs Knoten Fahrt erreichte ich um Mitternacht die stockdunkle Bucht Saint-Dimitrios auf Milos.

Die Insel ist natürlich wieder durch den starken Tourismus geprägt. Jeden Morgen fahren Ausflugsboote die vielen schönen Strände an. Ich ging Einkaufen und danach zur Kapelle auf den Hausberg. Der Weg war mit drei Stunden in eine Richtung doch länger als erwartet. Die Aussichten und die vielen schönen Ecke in den Dörfern belohnten für den weiten Weg.

Sonnenuntergang auf See

Immer wieder eine besondere Stimmung.

Auch auf Milos wurden die Kraterränder bebaut.

Der Hafen mit dem Ort Adamos

In dem Ort konnte ich endlich wieder Einkaufen.

Es gibt viele nette Gässchen zu sehen

Tolle Aussicht beim Frühstück.










Nach der Wanderung segelte ich noch auf die ruhige Nordseite. Die weiße Küste mit den tiefen Höhlen und das türkise Wasser waren ein gelungener Tagesabschluss. 

Langsam wollte ich zwei Freunde mit ihrem Boot auf Antipaxos einholen. Somit blieb nicht mehr viel Zeit um alle Höhlen und das Wrack zu erkunden. Gleich am nächsten Morgen nutze ich den SW-Wind nach Antipaxos.


Dienstag, 8. Oktober 2024

Der Weg zu den Kykladen

Ende September war ich wieder an Bord. Ich freute mich auf einen schönen Herbst, mit vor allem angenehmen Temperaturen. In der Marina Kalamata musste allerdings noch einiges vorbereitet werden. Wäsche waschen, Einkaufen, Diesel bunkern, dass Übliche, wenn es gut vorbereitet weiter gehen soll. Das größte Projekt war der Austausch meines Kühlwasserventils am Saildrive. Für diese Reparatur musste das Schiff an Land gehoben werden. Am Vorabend hatte ich schon die Ersatzteile und Werkzeuge bereit gelegt. Ich hab schon mal probiert, ob ich das Ventil etwas andrehen kann. Bombenfest! Oh je. Zur Sicherheit rief ich einen Mechaniker aus der Werft an, ob er mir möglicherweise am nächsten Morgen helfen kann. Er konnte.

Das Kranen mit den kompetenten Mitarbeiter in der Werft war kein Problem. 

Nur wenige Pocken haben einen Platz gefunden.

Ich konnte natürlich auch die Schraube warten und eine neue Opferanode anbringen. Die Muscheln am Kiel habe ich beseitigt - alles prima.

Der Mechaniker und ich befassten uns dann mit dem Ventil. Es bewegte sich auch mit allen Tricks nicht. Zur Sicherheit haben wir ein zweites Ventil eingebaut. Das Alte musste zunächst installiert bleiben. So ein Mist. Die Aktion war nicht erfolgreich.

Nun gut. Bald war sonst alles vorbereitet und es konnte bei bestem Wetter wieder auf die See gehen. Ich segelte den westlichsten Finger des Peloponnes nach Süden und ein mal ums Ecke zum Porto Kayo. In dem kleinen Naturhafen ging ich vor Anker. Die Fallwinde zerrten am Abend ordentlich an der Kette. Endlich wieder unterwegs. Der kleine Ort hatte nur ein paar Häuser, die Nacht war stockdunkel. Endlich konnte ich die Milchstraße wieder auf ganzer Länge sehen.

Das südwestlichste Kap des Peloponnes, A. Tainaron

Porto Kayio

Am nächsten Tag ging es gleich weiter zur Insel Elafonisos, dort in die Bucht Ormos Frangos. Eine tolle Bucht. Türkiser Grund, weißer Strand. Eine kleine Sandbrücke verbindet den Strand mit einer kleinen Nebeninsel. Wirklich toll. Das immer noch sehr warme Wasser lud zum Schwimmen ein.

Ankern auf türkisem Grund

Der weiße Strand ist nur noch mäßig besucht.

Eine Sandbrücke macht den Zugang zur Nebeninsel möglich

Strandleben pur.

Wieder ein stimmungsvoller Tagesausklang.
Der Ort Elafonisos befindet sich im Norden der Insel. Ein kleiner flacher Fischereihafen bildet den Kern. Das Hafenbecken wird mit der Wohnbebauung gesäumt. Eine frisch gestrichene Kirche steht vor dem Ort auf einer Landzunge. 





Das Örtchen besteht mal wieder fast nur aus Tabernen und Shops. Es waren kaum noch Touristen im Ort, somit schauten mir alle Ladenbesitzer hinterher und hofften, dass ich ihren Laden wahr nehmen würde. Irgendwie fühlte ich mich in diesem Ort nicht wohl und ging Anker auf.
Der Wind war für 4 kn ausreichend und so segelte ich noch am Nachmittag um den nächsten Finger nach Velanidia. Der kleine Hafen mit Ort am Hang befindet sich an der Ostküste des Peleponnes. Eingebettet zwischen hohen steilen Felsen. Hier gab es keine Touristen, nur die Dorfbewohner die mir beim Anlegen halfen und mich willkommen hießen. Dort fühle ich mich gleich wohl und blieb dort ein paar Tage. An den folgenden Tagen machte ein starker NW - Wind die See ungemütlich. In diesem Hafen war ich gut aufgehoben.

In dem kleinen Hafen konnte ich fünf Tage bleiben.

Der Ort hing über dem Hafen am Hang.

Ein Blick von oberhalb der Stadt.

Klosterkirche in einer Höhle.

Schöner Ort für ein Gebet.

Die steile Küste zieht sich weiter nach Norden.

Nach fünf Tagen in diesem Ort setzte ich nach Milos über. Dazu später mehr.