Es lag nun der gesamte Golf von Korinth vor mir. Der Nordwind produzierte immer noch starke Fallwinde die in Böen in die Buchten wehten. Ich wollte weiter in Ruhe liegen und entschied mich für den kleinen Hafen von Galaxidi. Die Überfahrt war wieder ziemlich ruppig. Immer wieder Starkwindböen ließen das Schiff krängen, die kurzen steilen Wellen brachen oft an der Bordwand und bedeckten das Schiff mit Seewasser. Dafür konnte ich die gesamte Strecke segeln. Galaxidi liegt hinter zwei kleinen Inseln in einem kleinen Fjord. Im Hafen bekam ich Wasser und Strom und ich lag sehr ruhig. Das Dörfchen liegt am Hang, obenauf die Kirche mit der roten Kuppel. Ein sehr schönes Stadtbild. Ich habe mich gleich sehr wohl gefühlt und blieb dann auch 6 Tage dort.
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Fata Morgana in Galaxidi |
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Ein schöner Weg führt um die Bucht. |
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Typische Motiv in einem Fischereihafen: Frau und Kinder verabschieden sich vom abfahrenden Fischer und hoffen, dass er heil wiederkehrt. |
Ich hatte mir vorgenommen wieder mehr mit dem Rad zu erkunden. Leider war ich für diese Landschaft nicht trainiert. Als kleine Trainingsrunde fuhr ich 36 km ins Hinterland. Allerdings musste ich 800 Höhenmeter bergauf radeln. Das war schon ordentlich anstrengend. Nach einem Tag Pause bin ich nach Delphi zum Orakel geradelt. Hin und zurück waren das 75 km und über 1000 Höhenmeter im Aufstieg. Das war allerdings etwas zu viel. Meine Sportuhr meldete eine Überanstrengung und 4 Tage Pause. Es hat trotz der Anstrengung viel Spaß gemacht.Delphi ist ein kleiner Ort im Gebirge. Die mythologische Geschichte des Delphi-Orakels beginnt beim Göttervater Zeus, der zwei Adler um den Erdkreis fliegen ließ, die sich in Delphi trafen. Der Ort galt seitdem als Mittelpunkt der Erde. Rundherum ragen steile Felswände auf, auch unterhalb der Stadt fällt das Gelände steil ab. Dies war sicher ein guter Schutz vor Feinden. Delphi galt bis in die Spätantike als das Machtzentrum. Dort wurde den vielen Königen dieser Zeit die Zukunft vorausgesagt. Damit übten die Propheten Macht aus und lenkten die Königreiche.
Es muss unglaublich beschwerlich gewesen sein, diese Anlage an den Steilhang zu bauen. Nach dem Apollotempel, Theater und einigen Gebäuden geht es über viele Stufen zur Sportstädte, die ganz oben erbaut wurde.
Meine Zukunft konnte ich leider nicht erfragen. Das Orakel hatte wohl gerade frei.
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Interessant wie die Formen der Steine angepasst wurden |
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Der Apollotempel |
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Die Sportstädte |
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In der gesamten Anlage liegen Wasserrinnen |
In Griechenland gibt es immer wieder antike Städten die zum Erkunden der uralten Geschichte einladen. Das macht das Reisen immer wieder sehr interessant.
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