Montag, 3. Juni 2019

auf nach Vlissingen, zum Mast setzen

Am Freitag wollten wir früh aufbrechen um möglichst früh in Vlissigen zu sein. Am Freitag sollte endlich der Mast gesetzt werden. Leider lagen wir in einem Vierer-Päckchen ganz innen. Kurz nach 10 Uhr waren dann auch alle auf der Toilette und fast alle haben Gefrühstückt, so dass alle Boote ablegen und wir uns auch aus dem engen Hafen mogeln konnten. Die Strecke nach Vlissingen sind nur etwa 18 km, allerdings erst durch eine Schleuse und dann müssen sich noch für uns 6 Brücken anheben, bzw. wegdrehen. Das passiert natürlich nicht sofort.
Teilweise lagen bis zu 30 Boote in Wartestellung, einmal mussten wir 45 Minuten warten. Wir waren erst um 14 Uhr in der kleinen Vereins- Marina in Vlissingen. Wir legten gleich neben dem Kran an. Als ich das alte Schätzchen sah, wusste ich, das es nicht einfach wird.
die Fallen mussten klariert werden, 
also mit eigener Kraft hochklettern
Was dann in den folgenden 5 Stunden passierte möchte ich hier nicht komplett beschreiben. Den Mast vom Deck nehmen war schon eine Katastrophe, weil der Mastausleger nicht gesenkt werden kann, mussten wir mit vier Personen den hängenden Mast um den Kran herum ziehen. Dabei viel ein Salingaufnehmer in das trübe Hafenwasser. 3,5 m dunkle kalte Mocke mit einer leichten Dieselschicht darüber. Da wir den Mast auf keinen Fall wieder auf das Deck legen konnten, war klar, dass wir jetzt weiter machen müssen. Also, erst einmal ins kühle Nass. Ich musste viermal abtauchen bis ich das Teil gefunden hatte.
Danach bauten wir den Mast zusammen. Die neuen Drähte wurden mit den Salingen installiert. Die elektronischen Bauteile habe ich zunächst nicht installiert, da ich ja wusste, wie abenteuerlich das Aufstellen wird. Der Hafenmeister hat dann noch einige Helfer zusammengetrommelt.

Der Mast konnte nicht weit genug angehoben werden, Wanten blieben an Maststufen des Krans hängen, der Ausleger drehte immer weg - ich denke, dass die alten Ägypter die großen Sandsteinblöcke souveräner auf die Pyramiden gelegt hatten. Als der Mast endlich stand, hatte ich keine Kraft mehr. Leider war das Vorstag zu lang und das Achterstag min. 15 cm zu kurz. Um kurz nach sieben stand der Mast gesichert. Nur leider zu weit nach achtern geneigt. Für diesen Tag reichte es aber.

An den nächsten beiden Tagen habe ich die Maststellung korrigiert. Dazu habe ich das Vorstag um 6,5 cm gekürzt - und das bei stehendem Mast. Das waren auch sehr spannende Stunden. Gut, dass an dem Tag der Wind noch nicht so stark war.
Es bleibt abenteuerlich und sehr spannend!





1 Kommentar:

  1. Oha, das liest sich nach einem ganz schön harten Brocken Arbeit. Aber vorausschauend wie du geplant hast, hattest du genügend Zusatztage eingerechnet. Hoffentlich ist nun wirklich alles gut vertäut! Euch schöne Tage an der holländischen Küste. Bis bald
    Liebe Grüße Thorsten

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