Dienstag, 24. Dezember 2019

Wir Segeln nach Bequia

Zum Sonnenuntergang, nach einem (zwei) leckeren Apfelpfannkuchen, haben wir den Anker gelichtet, die Genua ausgebaumt und Kurs 265 ° angelegt. Nach einer sehr kurzen Dämmerungsphase wurde es wieder stockdunkel. Der Wind und leider auch die Wellen nahmen mit dem Abstand zur Insel zu. Schnell wurden wir an unsere Atlantiküberquerung erinnert. Heftig rollte das Boot, das Heck rutschte schräg die Wellen herunter, fing sich im Wellental wieder. Es gurgelte und spritzte an den Seiten hoch - schon kam der nächste Roller. Das Heck hob sich an, das Boot nahm Geschwindigkeit auf..... ein bisschen weniger wäre auch gut gewesen. Dafür war es sternenklar und die Luft angenehm warm. Die Windgeschwindigkeit ging selten unter 20 kn. Wir teilten uns die Nacht wieder in bewährter Weise. Ute bis 2 Uhr, danach habe ich übernommen.
Gleich zu Anfang meiner Wache sah ich auch wieder Sternschnuppen. Die Milchstraße war sehr lichtstark. Der Große Wagen stand schon voll am Himmel. In den Nächten zuvor war er immer erst um 3 Uhr voll zu sehen. So richtig Ruhe hatten wir in dieser Nacht nicht, da wir auf einige weitere Schiffe aufpassen mussten. 
Bequia in Sicht

Nach Sonnenaufgang konnten wir nicht nur Bequia und St. Vincent sehen, sondern auch die schönen Wellen die wir zuvor im Dunkeln nur gefühlt hatten. Der vom Navigationsgerät angezeigte Kurs steuerte uns irgenwie immer mehr zur Inselmitte als zum Nordkap. Wir sind dann ein, zwei Stunden auf Sicht gefahren. Kurz vorm Kap stimmten alle Angaben wieder mit der Wirklichkeit überein.


viele Yachten auf türkisem Grund

Genau dort steigt die Landmasse von einigen hundert Metern Wassertiefe auf 60 Metern an. Die Wellen wurden noch höher und durch den gegenläufigen Strom immer steiler. Teilweise konnte man durch eine Welle hindurch sehen. Zwei Meilen vor der Admiralty Bay beruhigte sich die See und es öffnete sich an diesem bewaldeten Gebirgskamm eine tolle Bucht. Und wie das so ist, wenn es schön ist: wir waren nicht allein. 
Ein Kreuzfahrer ankerte fett am Eingang, danach zeigten sich große Ankerfelder. Wir nahmen gleich das Angebot eines Einheimischen an,der mit seinem Wassertaxi unsere Leine annahm um sie an einer Boje zu befestigen.Diese hängt an drei mit Beton gefüllten Ölfässern. Kein Gedanke darüber, ob der Anker hält usw. wir liegen sicher und haben,wir können es kaum glauben, keinen Schwell der uns permanent durchschaukelt. Herrlich.

Die Bevölkerung hier in Port Elisabeth hat sich ganz auf die Bedürfnisse der Segler eingestellt. Wasser, Eis, Obst, Brot wird, wenn man möchte, an Bord gebracht. Auch die Wäsche kann man hier von einem Boot abholen lassen. Das einzige, was man selbst tun muss ist immer reichlich Geld aus dem Automaten ziehen. 

Hierzu gibt es bald mal wieder ein kleines Filmchen. Ab morgen versuche ich auch wieder tauchen zu gehen. Dann gibt es noch ein paar Eindrücke von der Unterwasserwelt.

So weit erst einmal. 
Wir wünschen euch allen ein besinnliches schönes Weihnachtsfest. 

1 Kommentar:

  1. Oh ja. Spannende Wasserbewegung. Und wieder sehr schöne Bilder. Dann wünsche ich auch schöne und ganz besondere Weihnachten bei sommerlichen Temperaturen, türkisfarbenen Wasser und gar köstlichen Cocktails. Lasst es euch gut gehen. Frohe Weihnachten.

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