Mittwoch, 19. Februar 2020

Domenica

Wir sind jetzt seit Dezember in der Karibik, zwei Monate die sich unendlich lang anfühlen und wir haben uns schon an all die Dinge die den Alltag bestimmen gewöhnt. Als wir von Martinique hier nach Domenica kamen und zum Einklarieren durch die Straßen gingen, bemerkten wir nochmal deutlich den Unterschied. Anders als auf Martinique, waren hier wieder die Taxi- und Busfahrer die uns scheinbar ständig begleiten. Alle 2 Minuten wieder die Frage, ob wir mitfahren möchten. Es gehört einfach dazu und es ist nicht lästig. Wir fühlen uns schon richtig heimisch dabei…. ein freundlicher Gruß, ein paar nette Worte, interessierte Fragen und keiner ist böse wenn man nicht mitfährt oder etwas kauft. Viele der Einheimischen rufen uns beim Vorbeigehen zu:“ Welcome to Domenica! Enjoy the Island!“
Hier residiert der Premierminister
Die Hauptstadt Roseau ist wieder wie schon andere Städte im Schachbrettmuster angelegt und strahlt mit ihren farbenfrohen Häusern und der laut ertönenden Musik Lebensfreude aus. Auch ein Spaziergang durch die Wohnsiedlungen gibt dies wieder, aber man sieht auf Domenica auch besonders deutlich was der Hurrikan Maria angerichtet hat.
In den Straßen von Roseau
Kleiner Auszug aus Wikipedia: Hurrikan Maria war ein äußerst kraftvoller tropischer Wirbelsturm, der zunächst direkt über Dominica hin weggezogen war und dann auf weiteren Inseln der nördlichen Kleinen AntillenPuerto Rico und der Dominikanischen Republik schwere Schäden verursachte. 
Maria traf Dominica als Kategorie-5-Hurrikan und richtete dort schwerste Schäden an. Die Dächer der meisten Häuser wurden abgedeckt.  Auf dem Großteil der Insel fielen Internet, Mobilfunk und Hörfunk aus. Der Sturm forderte 65 Tote, darunter 34 vermisste Personen, die nicht gefunden werden konnten und für tot erklärt wurden. Luftaufnahmen ergaben, dass ganze Wohnviertel übersät waren mit Trümmern und die Häuserreihen unbewohnbar wurden. Nach anfänglichen Schätzungen zerstörte oder beschädigte der Hurrikan 90 % der Gebäude auf Domenica, darunter deckte er auch Dächer der Gebäude ab, die als Notunterkünfte dienten. Die schweren Regenfälle lösten Erdrutsche aus. Infolgedessen barsten Wasserleitungen, sodass inselweit ein Mangel an Trinkwasser herrschte. Zudem wurden Lebensmittel und Medikamente knapp. Einige Orte wurden durch zerstörte Straßen gänzlich vom Rest der Insel abgeschnitten. Viele dachten, dass Domenica am Ende ist.

Vans beherrschen das Bild in Roseau
Auf dem Ausflug auf dem Indian River in Portsmouth, berichtete unser Guide immer wieder viele Dinge, die sich nach dem Hurrikan in der Natur verändert haben. Tiere wie die Boa Konstriktor, Kolibri, Mücken sind auf der Insel nicht mehr zu finden. Der Fluss war sonst über 10 m tief, jetzt nur noch um 1 m. In den Regenwäldern wächst ja sofort irgendwas Grünes nachdem Bäume umgeschmissen werden. So sind viele Schneisen nur noch zu erahnen. Auf Satellitenfotos war Domenica nach dem Hurrikan teilweise braun.
Der Ausflug auf dem Indian River hat viel Spaß gemacht. Der Guide konnte uns neben den vielen traurigen Nachrichten, doch viele schöne Dinge zeigen. Diese tropischen Regenwälder sind schon etwas Besonderes. Auf dem Rückweg konnten wir dann auch die ersten Papageien sehen.

Roseau von oben
In Portsmouth konnten wir zwei Wohnungsbauprojekte sehen, die für die Hurrikan– Opfer gebaut werden, die ihre Häuser verloren haben.
Mit einem Taxi haben wir noch einen Ausflug über den Nordteil der Insel gemacht. Regenwald, Wasserfall, Vulkankrater, Dörfer,eine kleine Schokoladenfabrik usw. haben viel Spaß gemacht.  Ein Besuch auf Domenica lohnt vor allem, weil im Inland eine besondere Flora zu bestaunen ist. Zwischenzeitlich hat es ganz ordentlich geregnet, so wie es sich für einen richtigen Regenwald gehört.

Viele unterschiedliche Pflanzen, dicht bewachsen.
Das Wetter ist nun schon seit über einer Woche sehr bewölkt und sehr windig. Heute wollten wir eigentlich weiter nach Guadeloupe. Schon in der Nacht ließ uns der starke Wind nur unruhig schlafen. Böen bis 30 kn machen eigentlich keinen Spaß. Somit bleiben wir auf unserem sicheren Ankerplatz, bis es am Freitag hoffentlich besser wird.




Auf dem Weg nach Portsmouth.

Der Indian River. Vor dem Hurrikan ruderte man durch einen grünen Tunnel.


Hier wohnte die Voodoo-Lady aus Pirates of Caribbean


Ginger soll uralt machen. Hier lebte der bisher älteste Mensch.
Die Frau starb mit 128 Jahren und hat diese vielen Pflanzen als Arzneimittel benutzt.


Ananas - Pflanze
Im Regenwald






Red Rocks an der Nordwest Küste


Kakaofrüchte bevor sie zu leckerer Schokolade umgewandelt werden.


Blick vom Fort über die Prince Rupert Bay nach Portsmouth






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