Mittwoch, 12. Februar 2020

Martinique

Heute sind wir von der Marina in Fort de France nach Saint Pierre gesegelt. Schon in der Nacht hat es immer mal heftig geregt. Diese Neigung, auch mal mehr als 3 Minuten zu regnen und dann auch immer sehr heftig, hielt sich bis zum Nachmittag. Während des Regens brieste der Wind ordentlich auf. So kamen wir nur mit der Genua gut voran. Wir blieben unter unserem Bimini und versuchten während der Fahrt durch unsere Spray Hood andere Verkehrsteilnehmer zu entdecken. 
Zum Anfang eines Schauers, gibt es oft einen schönen Regenbogen
Vor Saint Pierre liegt man an der fast offenen Küste sehr ruhig, wenn man einen Fleck Sand gefunden hat der nicht so sehr tief und steil abfällt. Auch dicht an der Küste ist es hier recht tief. So einen Platz haben wir etwas weiter südlich gefunden. Glasklares Wasser, die Küste mit dem im Hintergrund thronenden Vulkan Pelee, davor die ehemalige Hauptstadt, zwischendurch einen Regenbogen und unter Wasser an einem recht kleinen Lavabrocken, ein kleines Unterwasserparadies. 
Was ist das denn??
Nur haben sich hier auch die Rotfeuerfische eingenistet. Diese Fische, mit ihren langen giftigen „Flügeln“ sind hier in der Karibik nicht zu Hause. Irgendwie, wahrscheinlich durch das Wasser in den Ballasttanks der großen Frachter, wurden sie eingeschleppt und vermehren sich sehr schnell. Die Unterwasseraufnahmen direkt unter unserem Schiff habe ich zu einem kleinen Film zusammengeschnitten. Leider konnte ich bisher den Film nicht hochladen. Den Link dazu reichen wir nach!
Ankerplatz vor Sant Pierre. Im Hintergrund der Vulkan Montagne de Pelee.
In der Sprache der Ureinwohner wurde die Insel Madinina (Blumeninsel) genannt, diese Bezeichnung wird auch heute noch oft von den Einheimischen verwendet. Martinique ist als Überseedépartement und Region Frankreichs ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit Teil der Europäischen Union. Am Morgen des 8. Mai 1902 vernichtete ein Ausbruch des Berges Pelée die Stadt innerhalb weniger Minuten vollständig. Von den zu jener Zeit 28.000 Einwohnern überlebten lediglich drei, die hereinbrechende Glutwolke
Ruinen in Saint Pierre erinnern an die damalige Katastrophe
Die Ruinen brannten noch mehrere Tage lang bis auf die Grundmauern nieder. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung war es zunächst nicht möglich, sich Saint-Pierre zu nähern. Mehrere Jahrzehnte lag die Stadt in Schutt und Asche, bevor man mit dem Wiederaufbau begann. Die Stadt hat heutzutage nur noch ein Sechstel der Bevölkerung, die sie vor dem Vulkanausbruch hatte, ist allerdings mittlerweile ein äußerst beliebtes Touristenziel und lebt nahezu ausschließlich von diesem Wirtschaftszweig. Der Berg kann bestiegen werden und Hobbytauchern bietet sich die Möglichkeit für Exkursionen zu den im Hafen oder unmittelbar vor der Küste gesunkenen Schiffe, die untergingen, als die Glutwolke das Meer erreichte. (Auszug aus WIKI)

Grand Anse du Diamant auf der Luvseite der Insel.
Hier wurden schon reichlich Sargassum-Algen angeschwemmt.
Unser Aufenthalt auf Martinique nähert sich dem Ende. Durch den Leihwagen den wir für vier Tage hatten, konnten wir uns einen schönen Eindruck von der Insel machen. Unsere Rundfahrten führten uns vorbei an vielen Küstenstädtchen die mit ihrer gemütlichen Ausstrahlung uns immer wieder zu einem kleinen Stopp überredeten. Ein Rundgang durch die Straßen, ein Kaffee in einer Bar, ein bisschen Zeit am Strand verbringen und dem Treiben der Einheimischen zusehen. Für den Ausflug zum Vulkan Pelee haben wir einen Tag erwischt an dem die Wolken sich immer wieder vor die Sonne schoben, man hätte sogar eine Jacke anziehen können. Da der Krater von einer dicken Wolke umgeben war, sind wir nicht bis ganz hinauf gestiegen, aber auch auf halber Strecke war die Aussicht,  die sich uns bot wunderschön. Allein der angelegte Weg und die Pflanzenwelt drumherum lassen uns immer wieder ins Schwärmen geraten.

Jetzt aber freuen wir uns auf unser nächstes Ziel Domenica. Morgen machen wir uns auf den Weg.

Saint Pierre

Auf dem Weg zum Vulkan

Gut angelegter Weg bis zum Kraterrand

Abendstimmung vor Anker

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