Über ein Jahr ist es her, dass ich mit Thomas und seiner
Fata Morgana den Beginn seiner langen Reise begleiten konnte. Damals war es nur
die Fahrt vom Kanalkreuz Castrop-Datteln-Waltrop und über den Wesel-Datteln-Kanal mit ein paar
Schleusen bis Wesel.
Mit Interesse und Spannung hatte ich den Verlauf seiner
Reise verfolgt. Der geplante Urlaub im August mit der Fahrt von Lissabon nach
Faro war dann geplatzt, dank der Coronakriese. Mein Arbeitgeber genehmigte mir
dann das Verlegen in den Juni und nun sollte es von Vlissingen bis Lübeck
gehen.
Der Weg über den Wesel-Datteln-Kanal war im Vergleich nicht
so anspruchsvoll wie der Weg von Cuxhaven, über die Elbe, in die NOK-Schleuse
Brunsbüttel. Die Reiseplanung hier, und auch in der Woche davor, war immer
abhängig von der aktuellen Tide. So konnte wir, mit dem zulaufenden Wasser aus
der Nordsee, Motorkraft und Segeltuchfläche, elbeaufwärts Brunsbüttel ansteuern.
Vorbei an der Berufsschifffahrt und begleitet von einigen Seglern kamen wir
dann zu der großen Schleuse in Brunsbüttel. Große Frage zuerst: wo geht´s denn
hier rein? Natürlich nicht da wo die großen Pötte reinfahren. Der Hinweis vom
Schleusenwärter kam per Funk und rein ging es mit acht anderen Sportbooten in die
alte Schleuse.
In der alten Schleuse Brunsbüttel |
Direkt hinter der Schleuse lag dann auch schon unser Übernachtungsplatz in einem kleinen Yachthafen direkt am Schleusentor. Hier wurde uns später klar wie klein wir doch sind.
Zum Greifen nahe, ca. acht Meter, kamen hier die großen
Containerschiffe an uns vorbei. Es war ein nicht ganz so stiller Liegeplatz aber
doch sehr interessant. Zum Teil über 15000 Tonnen die durch unsere Kojen
brummelten. Na dann mal gute Nacht.
Brunsbüttel liegt hier direkt an der Schleuse und wenn man
entlang der Hauptgeschäftsstraße läuft hatte es den Eindruck, dass in einiger
Entfernung ein Containerturm die Straße überquert. Auch hier im Ort das
durchdringende Brummeln der Dieselmotoren.
Uns war nun Bewusst, dass wir den Tidenkalender an die Seite
legen konnten. So konnten wir uns ganz entspannt für eine Abfahrtzeit am
nächsten Morgen entscheiden.
Ziel Rendsburg. Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ca. 100
Kilometer lang, 10 Brücken, 14 Fähren, ca. 30.000 Schiffsbewegungen pro Jahr
und zusätzlich rund 14.000 Sportboote. Eins davon sind wir nun. Mit dem Wind im
Rücken und dem Motor, ging es dann los. Das Focksegel und der Machinenkegel
wurden ausgepackt aber dann auch wieder eingepackt. Die Windrichtung im Kanal änderte
sich ständig, sodass die Genua sich nicht entscheiden konnte Backbord oder
Steuerbord zu liegen.
Am Nachmittag dann der Abzweig Obereider in Richtung Rendsburg.
Das Anlegemanöver im Yachthafen Rendsburg unter Windböen von Steuerbord.
Anspannung bei mir und auch bei Thomas. Windböe weg und rein in die Parkbucht.
Hier wurde mir mal wieder bewusst, was beim Anlegen unter solchen Bedienungen
passieren kann, wenn nur ein Handgriff daneben geht.
Brücke bei Rendsburg über den Nord-Ostsee-Kanal |
Drinnen, fest und nicht geschreddert. Fata Morgana, Thomas und
ich entspannt und froher Dinge.
Rendsburg. Der Yachthafen 10 Gehminuten entfernt vom Zentrum
der Altstadt. Die Marina 1a.
Hier kann man den Tag ausklingen lassen bei einem Gläschen
Wein. Morgen kommt Horst und bringt uns schlechtes Wetter mit. Regen und Wind.
Auch der Bahnhof ist nur ein paar Gehminuten entfernt und somit sollte das auch
kein Problem sein.
Der Micha
Containerschiff aus Antigua neben unserem Kopfkissen |
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