Dienstag, 2. Juni 2020

Den Nordatlantik haben wir umrundet. Grüße aus Brest

Gestern um 3 Uhr machten wir in der Marina Brest fest. Nach neuneinhalb Tagen und 1270 Seemeilen sind wir von den Azoren zum europäischem Festland zurück gesegelt. Dabei haben wir unseren Hinweg-Kurs gekreuzt und damit die Nordatlantik-Runde vollendet. Wir sind überglücklich nach fast einem Jahr diese lange Strecke zurück geschafft zu haben.
Die Überfahrt war recht anspruchsvoll. Im Prinzip sind wir alle Kurse zum Wind gesegelt. Vor allem die letzten Tagen waren sehr anstrengend, da der Wind genau aus Brest kam. So mussten wir bei starkem Seegang versuchen Höhe gegen Osten zu ersegeln. Die See war teilweise hoch und steil. Am vorletzten Tag drehte der Wind dann endlich, und wir konnten anderthalb Tage auf halben Wind segeln, bis dann der Wind wieder auf dem Bug stand. Dann allerdings nicht mehr so stark. Somit konnten wir unter Maschine die letzten 200 Seemeilen fahren. Kurz vor Brest wurde es noch einmal spannend, weil nach der kleinen Flaute zum Sonnenuntergang der Wind auf 30 Knoten aufbrieste . Zudem lief die Strömung gegen den Wind und baute sehr steile Wellen auf. Diese Wellen schmeißen das Boot am Bug hoch und lassen es ins nächste Wellental krachen.
Nach fünf Stunden im Dunkeln haben wir die Marina erreicht. Wir waren  sehr müde aber glücklich!Wenn ich so auf unsere Kurslinie auf der Seekarte schaue, kann ich es noch gar nicht fassen.
Wir sind allerdings noch nicht am Ziel. Das liegt in der Ostsee. Wir versuchen bis zur nächsten Woche Cadzand in den Niederlanden zu erreichen. Dort hat vor ca. einem Jahr unser Törn begonnen.
Morgen geht es zunächst weiter nach Roscoff, an der Nordseite der Bretagne. 70 Seemeilen mit dem Strom, entlang  der bretonischen Küste.  Dort müssen wir erst einen Sturm abwettern, bevor es dann weitergeht. Vielleicht Zeit um die Reise noch ein wenig ausführlicher zu beschreiben und ein paar Bilder einzustellen.

Kurz vor Brest. Den Atlantik haben wir umrundet!

Unsere Route über den Nordatlantik
Sonnenuntergang vor Brest


1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Zwei, toller und auch recht aufwühlender Bericht. Scheint wohl die anstrengendste Etappe gewesen zu sein? In Euren glücklichen Gesichter ist eine gewisse Erleichterung erkennbar. Was für ein Abenteuer (NEID :)). Schön, dass Ihr wieder in der Nähe seit, ich wünsche euch für die kommenden Etappen, dass der angekündigte Sturm ausbleibt. Liebe Grüße Thorsten

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